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Wie meine Kollegin Desirée Müller in ihrem letzten Blogbeitrag „Kommultikation“ will gelernt sein bereits festgestellt hat: Um am Puls der aktuellen Kommunikations-Trends zu bleiben und diese gewinnbringend für unsere Kunden umzusetzen, ist regelmäßige Fortbildung das A und O. Letzte Woche haben wir uns aus diesem Grund dem breiten Themenfeld der Suchmaschinenoptimierung gewidmet. Der Vertriebs- und Content-Marketing-Experte Joachim Günster war bei uns zu Gast und brachte uns in puncto SEO-Texte (Search-Engine-Optimization) auf den neuesten Stand. Gleich vorweg: Das Texterherz wurde an der einen oder anderen Stelle von schweren Rhythmusstörungen geplagt.

Was haben SEO-Texte eigentlich mit PR zu tun?

„Nichts!“, hätte ein PR-Redakteur vor einigen Jahren noch voller Überzeugung gerufen. Der Tätigkeitsschwerpunkt der klassischen PR lag auf der Erstellung von Pressemeldungen, Fachbeiträgen oder Anwenderberichten und die mussten in erster Linie den Journalisten überzeugen, damit er sie veröffentlicht. SEO-Texte sind da nicht erforderlich. Selbstverständlich arbeiten wir auch heute noch eng und gerne mit den verschiedenen Fachredaktionen zusammen. Doch wir texten zunehmend auch Content für digitale Owned-Media Kanäle wie Corporate Blogs, Social Media oder die Unternehmenswebsite. SEO-Texte und die richtigen Keywords als Teil der OnPage-Optimierung tragen hier entscheidend dazu bei, dass die Inhalte von der Zielgruppe unserer Kunden bei der Google-Suche im Web überhaupt gefunden werden. Denn im Gegensatz zur klassischen PR gilt hier: Die SEO-Texte müssen Google bzw. den Google-Algorithmus überzeugen, um bei entsprechenden Suchanfragen möglichst weit vorne in der Ergebnisliste aufzutauchen.

Ruhig Texterherz, ruhig …

Während meiner Laufbahn als Texterin habe ich SEO-Texte für die verschiedensten Kundenwebsites erstellt. Die Keywords dafür kamen in der Regel auf Basis der Empfehlung von SEO- bzw. SEA-Spezialisten (Search-Engine-Advertising) von meinen Kunden. Die Kunst war es nun, diese nach den jeweils für gute SEO-Texte geltenden Regeln in meinen Beitrag zu integrieren, ohne dass dieser zu einer Keyword-Wüste mutierte. Über die Jahre änderten sich die Google-Vorgaben für SEO-Texte jedoch ständig – von „Verwende das Keyword so häufig wie möglich“ bis zu „Spicke den Text zudem mit möglichst vielen artverwandten Schlüsselworten, um noch besser gefunden zu werden“. Guter Stil gefragt? Fehlanzeige. Mein Texterherz protestierte beim SEO-Texten zum Teil heftig. Zum Glück hat sich das mit den letzten Google-Updates geändert und mittlerweile zählen nicht nur Keywords, sondern guter Inhalt, der dem Leser das bietet, was er beim Klick auf das Suchergebnis erwartet hat.

Konzentriere dich auf ein Fokus-Keyword

Keywords für SEO-Texte lassen sich mit verschiedenen Tools herausfinden.

Keywords für SEO-Texte lassen sich mit verschiedenen Tools herausfinden.

Neben den Google-Updates bzgl. suchanfragenrelevantem Content erleichtert diese Erkenntnis aus unserem Seminar aus meiner Sicht das SEO-Texten enorm. Einzige Krux an der Sache: Um die vorderen Plätze belegen zu können, muss das Keyword beim SEO-Texten exakt so verwendet werden, wie es im Suchanfragen-Ranking von Google auftaucht. Einzahl oder Mehrzahl bzw. Bindestriche spielen keine Rolle. Unser Referent zog ein Kundenbeispiel aus dem Energiesektor heran: Laut dem Google Keyword Planner oder Ubersuggest – nützliche Tools, um herauszufinden, mit welchen Begriffen die User überhaupt nach einem Thema suchen – rangiert bei der Suche nach einer Solaranlage das Keyword „Solaranlage Kosten“ weit vorne. Nicht so kompliziert könnte man meinen. Entsprechend ist die Headline für das SEO-Texten schnell gefunden: Was darf eine Solaranlage kosten? Im Fließtext wird’s schon schwieriger. Denn für ein gutes Google-Ranking müsste die Formulierung „Hier können Sie die Solaranlage Kosten ermitteln und ein Angebot anfordern“ lauten. Das Texterherz schlägt jedoch für „Ermitteln Sie hier die Kosten für eine Solaranlage und fordern Sie ein Angebot an“. Sie können sich sicher vorstellen, zu welcher Diskussion dies in unserer Runde führte.

Noch aufgebrachter protestierten die IT-Redakteure unter uns, als es um das sehr gut rankende Keyword „dezentrale Blockchain“ ging. Sofort lag die „tote Leiche“ auf dem Tisch … und das SEO-Texten unter diesen Aspekten wurde in Frage gestellt. Sie sehen also, es ist durchaus Kreativität gefragt, um auch unter SEO-Gesichtspunkten schöne und inhaltlich richtige Texte zu schreiben. Und zur Not muss der journalistische Anspruch manchmal auch etwas heruntergeschraubt werden. Ich könnte beispielsweise mit Formulierungen wie „Vor der Anschaffung Ihrer Solaranlagen Kosten und Angebote hier vergleichen“ sehr gut leben. 😉

Im Folgenden finden Sie noch weitere Tipps für die Erstellung von SEO-Texten:

  • Content ist King. Googles Ziel sind zufriedene Besucher. Hochwertiger Inhalt mit maximalem Mehrwert für den Leser wird entsprechend honoriert.
  • Die Platzierung des Fokus-Keywords nicht übertreiben. Eine Keyword-Dichte von zwei Prozent ist gut, über fünf Prozent könnte als Spam angesehen werden und sich negativ auf das SEO-Texten auswirken.
  • Beitrag strukturieren: Headline H1 und Überschriften (H2, H3, H4 etc.) sowie Bulletpoints einsetzen.
  • Die Formatierung H1 darf nur einmal verwendet werden und sollte das Fokus-Keyword enthalten. Dieses – wo sinnvoll – auch in die Zwischenüberschriften integrieren.
  • Grundsätzlich wie immer bei Online-Texten: leicht verständlich formulieren.

Wer die Inhalte darüber hinaus selbst zum Beispiel in einen WordPress-Blog einpflegt, sollte das Fokus-Keyword auch hier aufführen:

  • Bei der Bildbeschreibung (Titel und ALT-Text).
  • Bei der Metabeschreibung (maximale Textlänge 156 Zeichen).
  • Beim Permalink der Seite.
  • Bei den Kategorien und Kategorie-Beschreibungen.
  • Zudem das Plugin Yoast für WordPress installieren und den Optimierungstipps für SEO-Texte folgen.

On- und OffPage Optimierung

Für ein Gesamtverständnis des Themas ging es in unserem Seminar jedoch nicht nur um das SEO-Texten allein. Joachim Günster zeigte uns nützliche Tools, mit denen sich die technische Performance der Seite auswerten und nach SEO-Kriterien optimieren lässt. Kostenpflichtige Plattformen wie moz.com und semrush.com geben im Rahmen der OnPage-Optimierung unter anderem Aufschluss über die Ladezeit der Website oder darüber, ob sie für die Suchmaschine gut durchsuchbar ist. Zudem kann man herausfinden, über welche Suchbegriffe die Besucher auf der Website gelandet sind, wie diese auf der eigenen Präsenz ranken und wie sie sich über einen definierten Zeitraum entwickelt haben. Auch der Vergleich mit Wettbewerbern ist möglich. Günsters Tipp hinsichtlich der OffPage-Optimierung: Auf wertvolle Backlinks, also auf die Verlinkung anderer Seiten zur eigenen, achten. Dies hat man zwar nicht immer selbst im Griff, aber mit semrush.com lässt sich überprüfen, wie Google die Seite bewertet. Weist diese ein gute Page Authority und Domain Authority (über 20) auf, unterstützt ein Backlink von hier den „Wert“ der eigenen Website und wirkt sich positiv auf das Google-Ranking aus. Ist dieser sehr niedrig, kann es durchaus empfehlenswert sein, den Seitenbetreiber um die Entfernung des Backlinks zu bitten.

 Yoast hilft beim SEO-Texten

Laut Yoast weißt mein SEO-Text eine gute Performance auf.

PS: Und, haben Sie bemerkt, dass ich meinen Beitrag auf das Keyword SEO-Texte optimiert habe? Ich hoffe, neben Yoast hat es auch Google! 😉