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Vom Geschichten erzählen hin zu medialen Erlebnissen

Die richtige Kommunikationsstrategie lässt sich mithilfe von Scrollytelling und verschiedenen Formaten in Gestalt eines guten Textaufbaus, bewegenden Bildern, Videos oder Grafiken wunderbar untermauern. Im besten Fall stehen möglichst Mensch wie auch Emotion und der direkte Bezug zur Zielgruppe im Vordergrund. Dabei kann auch mal eine ganze Website als Erzählmedium genutzt werden und die selbstverständliche Scroll-Bewegung zum emotionalen Erlebnis mutieren.

Wie der Name bereits ankündigt, verknüpft die Erzählform „Scrollytelling“ Storytelling und Scrollen zu einem Gesamtkonzept. Es entsteht eine interaktive Geschichte, welche von der Scroll-Bewegung des Lesers sukzessiv auf einer Website exploriert werden kann. Die mediale Ausstattung einer solchen Darstellung ist schier unendlich – egal ob Video mit redaktionellem Text, Grafik mit Bild oder alles miteinander verknüpft – es bringt den User dazu, spielerisch in die Story einzutauchen und via scrollen die Entwicklung der Geschichte in Erfahrung zu bringen. Der Leser wird durch psychologisch durchdachte Inhalte gelenkt und erhält Scroll für Scroll weitere Informationen zur Story. Wie beim Storytelling soll der Leser emotional in die Geschichte verwickelt und unterhalten werden. Ziel ist es, eine Identifizierung zwischen Leser und Geschichte herzustellen, um somit eine längere Verankerung der Thematik (z.B. Marke) im Gedächtnis der Zielgruppe zu stärken und gleichzeitig auch Mundpropaganda (WoM) anzukurbeln. Grundsätzliche Fakten zum Storytelling wie Aufbau und Hintergrund erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema: „Los, erzähl‘s mir, oder: Storytelling ahoi“.

Wie löst Scrollytelling Emotionen aus?

Nun, es kommt auf die richtige Zusammensetzung der verwendeten Medien wie auch auf einen passend intelligenten Inhalt an – die Hero Content Strategie, welche auf unserem Blog zum Thema „Digital Storytelling“ erläutert wird, umreißt den möglichen Kerninhalt der Story bezogen auf eine Marke. Jedoch funktioniert das Prinzip der Unterhaltung auch wunderbar bei komplexen und faktenreichen Themengebieten, wie zum Bespiel beim technischen Maschinenaufbau oder bei der Darstellung einer Biografie. Im Mittelpunkt einer jeden Erzählung stehen optimalerweise Emotionen in Verbindung mit Mensch oder Objekt, welche den Betrachter mitreißen und einen starken Erinnerungswert haben. Darüber hinaus involvieren multimediale Möglichkeiten den Betrachter noch tiefer und intensiver in Themen oder Geschichten, als bei der klassischen Kommunikation. Auf diese Weise werden besonders viele Sinne angesprochen, was dazu führt, dass der Betrachter das Erzählte länger im Gedächtnis abspeichert. Je höher der Unterhaltungs- und Mehrwert für den User ist, umso länger bleibt er auf der Website und umso besser ist auch die Chance, dass er Inhalte teilt und weiterempfiehlt. Vermehrte Zugriffe und eine lange Verweildauer bewertet Google entsprechend positiv, was sich wiederum auf die Suchergebnisse (SEO) auswirkt.

Unter Journalisten oder aber auch im Content-Marketing ist Scrollytelling seit einigen Jahren ein sehr beliebtes Werkzeug, um Reportagen oder Produkte besonders emotional zu gestalten. Mithilfe multimedialer Möglichkeiten und dem einfachen Zugang zur Erstellung einer solchen Website, lassen sich auch für Laien individuelle und innovative Geschichten neu inszenieren. Dabei muss der Fokus auf eine ineinandergreifende Gestaltung, konsistente Story und qualitativ hochwertige Medien gelegt werden.

Beispiele für Scrollytelling

Zwei praktische Beispiele visualisieren wie Scrollytelling dazu beiträgt, Geschichten strukturiert zu erzählen oder auch kommerzielle Themen unterhaltsam aufzubereiten.

https://reportage.wdr.de/onkel-willi#8644

WDR „Onkel Willi“

Die von WDR erstellte Reportage „Onkel Willi“ hält besonders emotionale Momente eines Straßenmusikers in Ton, Text, Video und Bild fest: https://reportage.wdr.de/onkel-willi#8644

 

 

 

https://www.apple.com/de/mac-pro/

MacPro von Apple

Das zweite Beispiel ist die technische Produktbeschreibung des MacPro von Apple. Eine klare, gezielt ruhige Gestaltung sowie Bilder, Grafiken und Texte vermitteln nachvollziehbare technische Daten des MacPros an den Betrachter: https://www.apple.com/de/mac-pro/

 

Was bedeutet Scrollytelling für die PR im B2C- und B2B- Bereich?

Die meisten Scrollytelling-Anwendungen kommen aus der B2C-Kommunikation, um Produkte zu vermarkten oder Verbrauchergeschichten zu transportieren. Ganz genauso kann sich auch die B2C- oder B2B-Pressearbeit daran bedienen und in Zusammenarbeit mit den Kunden interessante Inhalte erstellen. Besonders schwierig scheint der B2B-Bereich, jedoch darf nicht vergessen werden, dass B2B-Kunden wie Zulieferer, Produzenten oder Händler auch nur Menschen sind. Ergebnissen einer Umfrage zufolge, lassen Business-to-Business Player weniger rationale Faktoren entscheiden, als vielmehr emotionale. Danach kann das Presseportfolio eventuell um einen weiteren multimedialen Informationsträger ausgebaut und gezielt eingesetzt werden.

Über Schulungen oder professionelle Zusammenarbeit zwischen Programmierern, Grafikern und Pressefachleuten lassen sich einzigartige Geschichten erzählen. Textlich gesehen muss darauf geachtet werden, Texteinheiten von Video oder Bild zu separieren und wenn, dann nur reduziert neben/auf den Medien zu platzieren. Der User kann sich daher ungestört beim Scrollen sowohl auf den Text als auch auf die anderen Medien konzentrieren. Durchdachte Texte mit wertvollen Informationsgehalt für den Betrachter sind Gold wert. Die Elemente des Scrollytellings ermöglichen es, rund um Produkte und Marken hochwertige mediale Erlebnisse zu kreieren, die Informationen transportieren und Emotionen wecken. Die agilen Beiträge machen zum Bespiel ausgesprochen viel Sinn auf Social-Media-Plattformen oder in Blogbeiträgen.

Zwei nützliche Werkzeuge zur Umsetzung eines Scrollytelling-Onepagers

  1. Pageflow ist ein Open-Source-Programm mit skalierbarer Plattform und zügiger wie auch professioneller Datenlieferung. Eine benutzerfreundliche Oberfläche macht es jedem Anfänger zugänglich, erste Versuche zu gestalten. Der Webservice ist kostenlos, jedoch benötigt es Module aus der Programmiersprache und zusätzliche externe Speicher- und Videokodier-Dienstleister (evtl. kostenpflichtig).
  2. Spark Page steht als reines Online Tool kostenlos von Adobe zu Verfügung und ermöglicht den intuitiven Aufbau eines Onepagers. Neben Spark Page gibt es noch Adobe Spark Post und Adobe Spark Video.

    Nur zur Info:

14 weitere Tools zu Storytelling und audiovisuellen Krachern finden Sie unter folgenden Link: https://www.seokratie.de/storytelling-tools/

Tests und Bewertungen ausgewählter Scrollytelling-Werkzeuge finden sich unter: https://rufposten.de/blog/2015/04/15/54/#storyform

UMFRAGE: Hat die Nutzung von Scrollytelling Potenzial in der künftigen Pressearbeit?

Hier gelangen Sie zur Umfrage:
https://www.survio.com/survey/d/E9E5B0L8L6S8W8R5V