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In ihrem letzten Blogbeitrag beschäftigte sich Mascha Häge mit dem Thema Transhumanismus. Darin hat sie auch einen kurzen Abstecher in Richtung Künstliche Intelligenz gemacht. Mein heutiger Blogbeitrag greift diesen Aspekt in Bezug auf etwas anderes auf. Es geht um die – mittlerweile man kann es nicht anders sagen – perfekte Erschaffung von KI-Gesichtern von Menschen, die es in der Realität nicht gibt, und zur Erstellung von Deepfakes.

Bereits seit vielen Jahren ist es mit relativ einfachen Mitteln möglich, Bilder digital zu verändern. Viele Bearbeitungsprogramme enthalten dafür zahlreiche Funktionalitäten, die entsprechende Manipulationen auf Knopfdruck ausführen. Bei Bewegtbildern war der Aufwand bislang ungleich höher. Das hat sich mit der Verfügbarkeit Künstlicher Intelligenz und neuronalen Netzwerken grundlegend geändert.

Digitale Verjüngungskuren auf der großen Leinwand

Technologien wie „De-Aging“, also die digitale Verjüngungskur von echten Menschen, sind mittlerweile in großen Filmprojekten wie im Netflix-Film „The Irishman“ von Martin Scorsese sowie in vielen weiteren gang und gäbe. Hier wird erklärt, wie Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci digital auf jung getrimmt wurden. Für den menschlichen Betrachter ist jederzeit klar: Dabei handelt es sich um ein und dieselbe Person, sie sieht nur anders aus. Ist die Illusion nahezu perfekt, besteht zudem nicht die Gefahr eines Uncanny Valley, wie sie dem in diesem Zusammenhang gerne als Negativbeispiel genannten Film „Der Polarexpress“ widerfahren ist.

Deepfakes: unterhaltsam oder kriminell?

Ein anderes Thema sind „Deepfakes“. Bei diesen wird das Gesicht einer Person komplett gegen das einer anderen ausgetauscht. Erfolgt das zu reinen Unterhaltungszwecken, lassen einen KI-veränderte Gesichter wie das von Tom Cruise – hier in „seinem“ 2020er Clip „Running for President“ oder bei „seinen“ diversen TikTok-Aktivitäten – nur staunend zurück. Auf YouTube lassen sich viele weitere Beispiele für mehr (oder weniger) gelungene Deepfakes finden. Wie so viele andere Technologien auch, kann diese natürlich ebenfalls kriminell eingesetzt werden.

Zuletzt wurde Franziska Giffey angeblich Opfer eines Deepfakes, als ihr Online-Meeting mit Vitali Klitschko etwas anders verlief als gedacht und schließlich abgebrochen wurde. Dabei scheint es sich aber um einen „Shallowfake“ gehandelt zu haben, also ein Arrangement alter Interviewaufnahmen. Nichtsdestotrotz hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Gefahr von Deepfakes schon früher erkannt und dem Thema eine eigene Seite gewidmet.

„Echte“ Gesichter von Menschen – die es nicht gibt

Mittlerweile existiert eine Vielzahl unterschiedlicher KI-Technologien auf Basis neuronaler Netze. Damit lassen sich Gesichter generieren, die von echten Menschen nicht mehr unterschieden werden können. Bei jedem Aufruf der Seite https://thispersondoesnotexist.com/ entsteht beispielsweise eine absolut echt aussehende, aber nicht in der Realität existierende Person. Das funktioniert natürlich – wir sind immerhin im Internet – auch für Katzen und Kunst. Wollten Sie schon immer mal eine Person erstellen? Bitte, dazu geht es hier entlang: https://generated.photos/face-generator.