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Meine Wortwahl in der Überschrift dieses Artikels überrascht mich selbst – gehöre ich doch eigentlich zu den Verfechtern von Aussagen wie „Kein Corporate Blog, ohne ausreichend personelle Ressourcen“. Dem stimme ich grundsätzlich auch immer noch zu. Doch einige unserer Kunden haben mich zum Grübeln gebracht. Sie erzählen häufig, wie gerne sie einen eigenen Blog initiieren würden, nur leider scheitere es an den Mitteln. Verstehe ich natürlich, ein Großteil unserer Kunden sind schließlich mittelständische Unternehmen. Da kam mir die Blogparade „Content-Marketing und Corporate Blogs 2015“ von Klaus Eck gerade recht, um das Thema etwas genauer zu beleuchten. Denn eine der gestellten Fragen war die der Perspektiven des Corporate Blogging.

Ich sammele also meine Gedanken zur Umsetzung eines Corporate Blogs mit geringen Ressourcen in Form von Geld, Zeit und Personal. Gleich zu Beginn der Haken: Es gibt sie, die unverzichtbaren Voraussetzungen – egal wie man es dreht und wendet. Hier haben wir das Thema „Corporate Blogs: Vorteile, Risiken und Aufwand“ bereits in ausführlicher Form behandelt. Ich habe mich nun an einer (drastisch) gekürzten Version versucht. Folgende fünf Punkte sind für die Umsetzung eines Corporate Blogs unausweichlich notwendig:

  • Ein Blog-Verantwortlicher. Schön wäre natürlich, wenn dieser ein Team im Rücken hätte, in dem so viele Mitarbeiter wie möglich aus verschiedenen Abteilungen vertreten sind. In dieser Runde würden dann Themen diskutiert, der Redaktionsplan gefüllt und die Bekanntheit vorangetrieben – ein Traum! Doch das ist leider, auf Basis des Feedbacks unserer Kunden, oft Wunschdenken. Zur Not ist also eine One-(Wo)man-Show gefragt.
  • So viele Schreiberlinge, Fotografie- und Videobegeisterte wie möglich. Denken Sie nicht nur an das eigene Personal, sondern auch Ihr unternehmerisches Umfeld wie Kunden, Partner und Marktbegleiter (Stichwort: Gastautoren).
  • Einen, der sich um die Technik kümmert. Im Zweifel bekommt man das mit etwas Geduld auch alleine hin, je nach Kenntnisstand, Anspruch und Plattform.
  • Ausreichend Vorlauf: Gehen Sie erst online wenn das Konzept steht und die ersten Beiträge fertig sind. Nichts ist schlimmer, als von Anfang an hinten dran zu sein.
  • Last but not least: Spaß an der Sache (so gehen alle Aufgaben viel leichter von der Hand) und Durchhaltevermögen (sofern Sie keine Love-Brand vertreten, seien Sie geduldig, was die Leserschaft angeht).

Diese Auswahl fiel mir zugegebenermaßen nicht leicht. Denn wenn man sich tagtäglich mit dem Thema beschäftigt, verwehren die unzähligen Möglichkeiten den Blick aufs Wesentliche. Um aber nun auf den Punkt zu kommen, möchte ich eine Behauptung in den Raum werfen: Es ist machbar, dass eine Person (die unternehmensintern an der Informationsquelle sitzt) mit einem wöchentlichen Zeitaufwand von rund 3 Stunden den Corporate Blog einer (kleinen bis mittelständischen) Firma händelt, sofern man bereit ist, Kompromisse einzugehen. Denn, dass auf diese Weise keine regelmäßigen, ellenlangen Fachbeiträge machbar sind, ist klar. Mir geht es darum, eine abgespeckte Alternative, gerade für Blog-Einsteiger, aufzuzeigen. Der Anspruch: pro Woche gehen mindestens ein bis zwei Beiträge online, deren Umfang begrenzt ist (dazu später mehr). Ich rede also nicht von reinen Textbeiträgen, sondern Bildergalerien, Kurnachrichten wie bei Twitter, zwei bis drei Sätze lange Statements, usw. – sozusagen eine Mischung aus Blog, Twitter-Account, Instagram oder Facebook, aber auf einer Plattform. Das trifft eigentlich auch ganz gut den ursprünglichen Sinn eines Weblogs, sprich Online-Tagebuch. Denn mir ist bewusst, dass man diese 3 Stunden und mehr gut und gerne für das Verfassen eines einzigen Artikels aufwendet. Am Beispiel der nebenstehenden Grafik fasse ich die für einen erfolgreichen Blog notwendigen Disziplinen „Listen, Promote, Participate and

via: https://gigaom.com/2010/12/01/how-much-time-does-social-media-marketing-take/

via: https://gigaom.com/2010/12/01/how-much-time-does-social-media-marketing-take/

Publish“ also statt in 6 Stunden in 3 zusammen – rein auf den laufenden Betrieb bezogen, vorbereitende Maßnahmen ausgeschlossen. Viele werden sich jetzt fragen, wie man dem zielgruppenrelevanten Content in dieser Zeitvorgabe Rechnung tragen kann. Ich denke es ist viel damit getan, kreativ umzudenken und keine Gelegenheit verstreichen zu lassen. Denn oftmals sind es auch die kleinen Dinge, mit denen Sie Ihren Lesern Nutzen stiften, seien es 5 Fragen an Experten XY, das wichtigste Fazit eines Branchentreffs, Eindrücke eines Kongresses in Form von Bildern (alles Beiträge, die man aus nur einer Veranstaltung generieren kann) oder auch der monatliche Bericht eines Azubis sowie aktuelle Link-Tipps. Meiner Meinung nach ist ein eigener Corporate Blog unter Voraussetzung einer konsistenten sowie praktisch gedachten Strategie und dank der heutzutage vorhandenen Werkzeuge und Multimedialität also auch mit vergleichsweise geringen personellen Ressourcen realisierbar, sofern man sich nicht mit „den Großen“ messen will und etwas querdenkt.

Um nun auf die Art und den Umfang der Beiträge zurückzukommen, nehmen wir als Beispiel die Blogging-Plattform tumblr: einfach in der Einrichtung, für Nutzer auch ohne Registrierung zugänglich, per RSS abonnierbar, von unterwegs per Smartphone-App bespielbar, individuell gestaltbar und vielfältig, was die multimedialen Möglichkeiten der Publikation anbelangt. Denn dort sind auch kurze Blog-Beiträge, reine Bild- und Videoposts oder Zitate willkommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine eigene URL zu verwenden, ohne das tumblr-Kürzel, und man muss sich keine Sorgen um das Hosting machen (was im Gegenzug natürlich eine gewisse Abhängigkeit nach sich zieht). Wie so oft, scheinen US-Unternehmen die Chancen von tumblr bereits seit langer Zeit erkannt zu haben, bekanntlich brauchen wir auf unserem Kontinent meist etwas länger. Ein schönes Beispiel für die Unkompliziertheit und Vielfältigkeit ist der tumblr-Blog von „The New Yorker“.

Schrecken Sie also nicht gleich vor dem arbeitsintensiven „Monster Corporate Blog“ zurück, sondern wägen Sie die unterschiedlichen Formen der Ausgestaltung ab.

Die weiteren Beiträge der Blogparade:

60. xengoo: Content Marketing und Unternehmensblog – wie Pfeffer und Salz
59. Wissenssucher Falk Hedemann: Content Marketing per Corporate Blog: Das sind die Probleme dabei
58. Sascha Theobald: Corporate Blog: My Blog is my Castle
57. mynewsdesk.com: Nachhaltiges Influencer Relationship Management
56. MANN+HUMMEL Unternehmensblog: Warum Content-Marketing und Schwaben so gut zusammenpassen
55. PR Stunt – PR. Marketing. Blog: Corporate Blogs im Konjunktiv
54. carinawaldhoff.de: Corporate Blogs für „Einzelkämpfer“ – Smart oder vermessen?
53. AKOM360Blog: Corporate Blogs: 5 Gedanken zur Realität #cmcb15
52. youtuber-relations.de: David Peter: Content Marketing – die Zukunft heißt Bewegtbild
51. Berufebilder: Google & SEO – das beste Argument für Content-Marketing: 10 Tipps zur #cmcb15
50. infobroker blog: Vom Corporate Blog zum Branchen Fixpunkt
49. Chemie-Azubi-Blog: Zwei Jahre Chemie-Azubi-Blog
48. B2N Social Media Services: B2N über Corporate Blogs – Beitrag zur Blogparade #cmcb15
47. Lermann Public Relations: Wie Sie mit 6 einfachen Schritten sofort mit Content Marketing starten können
46. Werkbank – Blog der Profilwerkstatt: Bewegung für Bewegung: Der Content-Hub der Bauerfeind AG
45. Sozial-PR: Corporate Blog: Ein Muss, kein Kann! #Blogparade
44. Christoph Burger: Warum ich blogge
43. Engagement Global: „Die Geschichten des Engagements“ – das neue Blog von Engagement Global
42. Lernen der Zukunft: Komplexes Fachwissen gehirn-gerecht erklären – Edutainment
41. embrace Blog: Mitarbeiter als Markenbotschafter: Corporate Blogs im Employer Branding
40. ImmobilienScout24-Blog: Blogparade: Content Marketing und Corporate Blogs 2015 #cmcb15
39. Christian Buggischs Blog: Fünf Tipps für Content Marketing in Corporate Blogs
38. Take Off PR Content Marketing Blog: Mit einem Blogbeitrag 2 Millionen $ Umsatz machen
37. PR-Gateway online-pr blog: Corporate Blog: Weniger Corporate, mehr Blog
36. Lean Content Marketing Blog: Authentisch bloggen und trotzdem verkaufen
35. Felix Beilharz: Corporate Blogs im Content Marketing – Kostenloses Buchkapitel 
34. SportScheck: Content-Marketing – der nächste große Hype im Social Web?
33. Comspace: Anke Lorge: 3 Jahre comspace Corporate Blogging – was wir gelernt haben #cmcb15
32. Blog’n’Relations: Corporate Blog: Auch mit geringen Ressourcen machbar
31. Das HIRO-Blog: Warum hat ein Treppenlift-Hersteller ein Unternehmensblog?
30. Museumsblog Universalmuseum Joanneum: Museumsblog neu – Internes Bewusstein schaffen
29. Museumsblog Universalmuseum Joanneum: Museumsblog neu – Einladend, offen und ehrlich
28. Museumsblog Universalmuseum Joanneum: Museumsblog neu – Der erste Schritt
27. Museumsblog Universalmuseum Joanneum: Der Museumsblog – Past, Present and Future
26. PR-Doktor: Jörg Ehmer: “Die Tür ist erst einen Spalt aufgestoßen!”
25. Tanja Praske: Warum ist Content-Marketing für die Kultur wichtig? #cmcb15
24. IT Management Blog: Off-Topic: Runter von der Content-Insel und warum „Future IT“ zu „IT Management“ wird
23. ESM Blog: Unser Blog ist anders
22. arvatoBLOG: Willkommen auf dem arvatoBLOG
21. SEO Trainee: SEO Trainee und Content Marketing #cmcb15 – warum bloggen wir?
20. LVQ. Karriere-Blog: Karriere und Weiterbildung: Content-Marketing in unserem Corporate Blog #cmcb15
19. Corporate Blog eu: Gegen Bleiwüsten in Corporate Blogs
18. newmediapassion: Corporate Blogs und warum sie so wunderbar auf die Unternehmensziele einzahlen
17. toushenne: Robert Weller: Der ROI meines Blogs und warum alle Blogger eigentlich Unternehmer sind
16. Social Media Doktor: Warum Corporate Blogs großes Potential für das Content Marketing haben 
15. Babak Zand: Wie  mir das Bloggen beim Studium hilft
14. Comspace: Alex Kahl: 10 historische Beispiele für Content Marketing
13. Conpublica: Zwei Blogs und zwei Zielsetzungen für eine Content Marketing Strategie
12. Media Scale Blog: 500 mal Klartext
11. Das Salesforce Blog: Balancieren für das Unmögliche
10. Gerstelblog: Warum hier ein kleines Autohaus bloggt
 9. Isabel Anger: Das innolab bloggt
 8. Mondpropaganda: Blogparade: Content-Marketing und Corporate Blogs
 7. Steadynews: Eva Ihnenfeldt: Corporate Blog oder warum die Steadynews so wichtig sind
 6. Nachhaltigkeitsblog: Herwig Danzer: Content-Marketing und Corporate Blogs 2015 – 10 Jahre Nachhaltigkeitsblog
 5. We love Content: Mira Beißwenger: Corporate Blog: Digitaler Geschichtenerzähler
 4. Meike Leopold: Starttalking: Bloggen: Viel mehr als einfach nur Content
 3. Blog der Akademie Wildner AG: cmcb14 Corporate Weiterbildungs-Blog
 2. Tom Lutz’s Blog: Das Unternehmen als Medium
 1.  Recrutainment Blog: Content Marketing, Storytelling, Long Tail of Information … Und was Twitter dabei leisten kann