Der erste Monat meines Praktikums ist um. Das heißt für mich, dass ich Berlin verlasse und mich auf den Weg nach Ulm begebe. Ich bin etwas aufgeregt, denn ich fahre alleine in eine mir völlig unbekannte Stadt. Doch ich bin auch gespannt und freue mich auf das, was auf mich wartet.
Erklärtes Reisetransportmittel ist der ICE. Ein Auto habe ich zwar, das würde die Strecke allerdings nicht bewältigen können. Ich fahre nämlich elektrisch. Doch das ist in Ordnung. ICE fahren hat Vorteile, die es nicht außer Acht zu lassen gilt. So kann ich mich während der Fahrt um meine Beiträge kümmern, meine Pausen einlegen und auf die Toilette gehen wann ich will, ohne dabei Zeit zu verlieren und ich kann natürlich auch gemütlich nichts tun und mir beispielsweise einen Film ansehen, ein Buch lesen oder einem Podcast lauschen. ICE fahren ist also nicht das Schlechteste auf der Welt. Man sollte jedoch etwas mehr Zeit einplanen, als im Fahrplan veranschlagt.
Angekommen in Ulm
Mit über einer Stunde Verspätung – ab 60 Minuten bekommt man immerhin 25 Prozent des Preises erstattet – erreichte ich den Hauptbahnhof in Ulm. Nachdem ich mir etwas zu essen gesucht hatte, an Allerheiligen nicht die leichteste Aufgabe, versuchte ich mich mit den Ulmer Fahrkartenautomaten bekannt zu machen. Auch nicht die leichteste Aufgabe – nicht nur an Allerheiligen.
Einige Minuten und zwei Google-Suchen später (Was bitteschön sind Waben und ich welcher befinde ich mich?), saß ich mit Fahrkarte im Bus auf dem Weg zu meiner Bleibe für die kommenden drei Monate.
Altbekannte Routinen
Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen – mitten in der Nacht eben. Das zumindest habe ich mir im letzten Monat schon angewöhnt. Doch hier kann ich wenigstens eine halbe Stunde länger schlafen, da der Weg zur Arbeit kürzer ist. Auch das morgendliche Frühstück habe ich in meiner Zeit bei Press’n‘Relations in Berlin zur Gewohnheit werden lassen. Um Punkt 8:04 Uhr saß ich dann im Bus, der eigentlich eine Straßenbahn sein sollte, welche zurzeit allerdings nicht fährt. Dort guckte ich wieder in die mit Masken bedeckten Gesichter der anderen Frühaufsteher. Erfahrungsgemäß werde ich nämlich einigen von ihnen täglich begegnen.
Auch in Ulm wurde ich, je näher der Bus meiner Zielhaltestelle kam, immer aufgeregter. Ich wusste schließlich nicht, was mich erwarten würde. Alles was ich wusste war, dass die Arbeit, die ich bekommen würde, sich von der in Berlin unterscheidet. Auch die Tatsache, dass ich gleich meine neuen Kolleginnen und Kollegen kennenlernen würde, ließ mich nicht kalt. Ich bleibe schließlich drei Monate vor Ort. Doch wie sich herausstellte war jede Aufgeregtheit unbegründet.
Mein neuer Arbeitsplatz
Meine erste Woche bei PNR verlief reibungslos. Meine Aufnahme durch meine Kolleginnen und Kollegen war super. Alle sind nett und die Stimmung im Büro ist toll. Ich wurde weitestgehend eingearbeitet und schon jetzt merke ich deutliche Unterschiede zu meiner Arbeit in Berlin. So habe ich in Ulm viel allgemeinere, das operative Geschäft betreffende Aufgaben als in Berlin. Mein Tag startet ganz entspannt mit dem Lesen der Tageszeitungen. Danach erstelle ich Clippings, sammle und sichte Mediadaten für die Mediaplanung und schreibe an meinen Beiträgen für den PraktiBlog und den Logistiker Blog. Alles in allem habe ich Spaß und komme gerne ins Büro.
Unterwegs in Ulm
Ansonsten habe ich mich hier schon einigermaßen gut zurechtgefunden. Die „Sprache“ bereitet mir zwar noch Probleme und ich vermisse jetzt schon meinen heiß geliebten Späti gleich um die Ecke. Doch wenigstens einen recht guten Döner habe ich schon gefunden. Das ist für mich als Berliner natürlich wichtig.
Von der Stadt an sich habe ich am Wochenende schon einiges gesehen. Angefangen beim Münster bis hin zum schiefsten Hotel der Welt (Wie kann das nicht schon längst umgekippt sein?). Lediglich der vielbeschworene Ulmer Nebel zeigte sich mir bis jetzt nur kurz. Doch der wird auch noch länger bleiben, habe ich mir sagen lassen. Jetzt aber freue ich mich erstmal auf das, was noch vor mir liegt.
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