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In der App Jodel, in der Sprüche oder auch Bilder gepostet werden, war einmal zu lesen, jede Vorlesung an der Uni würde spannender klingen, wenn man ein „Harry Potter und…“ davor setzt.

Nun bin ich aktuell in keiner Vorlesung, sondern in meinem letzten Monat Praxissemester. Man kann´s ja trotzdem mal versuchen: „Harry Potter und der Blogbeitrag“ zum Beispiel. Oder auch, um mein Praktikum allgemeiner zu umschreiben: „Harry Potter und die Kammer des Schreibens“.

In der sitze ich seit nunmehr sechs Monaten und kann sagen, sie ist weit weniger schrecklich als die Kammer, in der Harry sich in seinen Abenteuern so rumtreiben muss. Und die einzigen Schlangen, die es hier zu töten gilt, kriechen aus einer Tüte mit Haribo-Aufschrift.

Und dennoch, Harry Potters Magiewelt ist auch hier allgegenwärtig: Als meine Kollegin sich bei Trello – was das ist, kann in einem anderen Blog nachgelesen werden – einloggen wollte, wurde ihr folgende Beispiel-Mailadresse angezeigt:

 

 

 

 

 

Nein, es heißt NICHT „belfer“, wie die Harry-Potter-Fans unter den Lesern wissen, sondern B-Elfe-R, der Bund für Elfenrechte. Den ruft Hermine im vierten Teil der Harry-Potter-Reihe ins Leben.

Wer sich in der Magirusstraße für die Hauselfenrechte stark machen möchte, sollte beim Praktikanten anfangen. Auch wenn man hier nicht die typischen Praktikantenaufgaben erledigen muss (Excel, Kaffee und Co.), ist man manchmal doch im Tätigkeitsbereich eines Hauselfen unterwegs. Beim Einkaufen zum Beispiel.

Die Milchtüten, die ich letztens für das durstige Magirusstraßen-Team gekauft habe, hätte ich am liebsten mit einem beschwingten „Wingardium Leviosa!“ schwebend zurück transportiert, da ich in einem Anfall von Selbstüberschätzung den Weg zum Supermarkt zu Fuß gegangen bin. Fairerweise muss man sagen, das mit der Magie hat nicht geklappt. Neben mir her geschwebt ist der schwere Karton trotzdem, da ein hilfsbereiter Mensch ihn mir gleich hinter der Kasse abgenommen hat. Offensichtlich wirke ich klein und schwach …?

Eine „Fette Dame“ wie bei Harry Potter können wir auch vorweisen. Bei unserer handelt es sich jedoch nicht um ein Portrait, das den Zugang zu einem Turm bewacht, sondern vielmehr eine Türklingel. Diese gewährt Klingelnden Zutritt zur Kammer des Schreibens. Manchmal verweigert sie ihn auch, denn: Ohne gültiges Passwort kommt man an beiden (Harry Potters Dame und unserer Klingel) nicht vorbei. Wie das Portrait in Harrys Schule kann auch die Klingel schimpfen: Nach Eingabe eines falschen Passworts pfeift unsere Fette Dame den Eingebenden im wahrsten Sinne des Wortes über verschiedenste Piep- und Huptöne ordentlich an.

Doch auch unsere heile PR-Welt jenseits der Tür hält  Bedrohungen bereit. Unser zentrales Nervensystem der Pressearbeit war vor nicht allzu langer Zeit von einem Server-Ausfall (Stupor! – Schockzauber) betroffen, was für unsere Arbeit nichts anderes bedeutete, als vom Avada Kedavra, dem tödlichen Fluch, getroffen zu sein. Mit einem geduldig, wieder und wieder von den zuständigen Technikern – pardon, Heilern – ausgesprochenen „Rennervate“, kam der Server dann doch wieder zu Kräften. Wenn die Technik spinnt, ist der Mensch machtlos – was das heißt, haben wir an diesem Tag deutlich gemerkt.

Das hier ist schon mein vorletzter Blogbeitrag, was bedeutet, dass ich nicht mehr oft mit meinen Kollegen in unserer großen Halle sitzen und vom Hauselfen servierte Pizza essen kann. Doch bis mein Praktikum endet, werde ich wie jeden Tag mit meinem persönlichen Hogwarts-Express – in Ulm auch „Straßenbahn Linie 1“ genannt – zur Arbeit gondeln und mir manchmal wünschen, ich würde auch ein fliegendes Auto besitzen.

An dieser Stelle zücke ich meinen Zauberstab, wedle mit ihm in Richtung Bildschirm und rufe „Finite!“, denn hier endet der Blogbeitrag über die magische Magirusstraße 33.

 

LG,
Steffi