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Plastik pflegt morgens unser äußeres Erscheinungsbild. Nachmittags transportieren wir darin unser Essen vom Imbiss um die Ecke. Wir tragen es am Körper, telefonieren damit und benötigen es, um unsere Lebensmittel sauber und haltbar zu machen. Plastik passt genau in unsere Zeit. Doch so komfortabel wir es uns gerne vorstellen, ist das Synthetik-Material nicht. Kunststoff hält ewig, sodass noch in hunderten von Jahren jedes hergestellte Stück irgendwo auf der Erde existieren wird. Bereits jetzt stapelt es sich in Mülldeponien, schwimmt in riesigen Mengen im Meer und hat schädliche Folgen für Natur, Mensch und Tier.

Ein Teufelskreis

Als Verpackung verwendet, begegnet uns der Kunststoff täglich in Massen. Doch Plastik ist nicht nur ein sichtbares Problem. Für die Herstellung werden große Mengen Erdöl benötigt, sodass das Endprodukt chemisch nicht stabil ist. Kleinste Partikel gelangen so ständig an die Luft, in den Boden oder in das Grundwasser und starten damit einen Teufelskreis. Meerestiere verspeisen die winzigen Müllteile und blockieren damit ihren Magen-Darm-Trakt. Über die Nahrungskette gelangen sie letztlich zusammen mit den Partikeln, die wir im täglichen Umgang mit Kunststoffprodukten aufnehmen, in unseren Körper. Die Produktion, Verwendung und Entsorgung von Plastik haben somit schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und unsere Gesundheit. Doch auch ein Teufelskreis wie dieser kann mit etwas Planung und dem nötigen Willen durchbrochen werden.

Überall und doch vermeidbar

Das Synthetik-Material ist mittlerweile fast überall aufzufinden, sodass es schwer ist, darauf zu verzichten. So treffen wir bereits in den eigenen vier Wänden eine große Menge an überflüssigen Einwegprodukten. Plastikgeschirr und Trinkhalme sind zwar bruchsicher und bunt. Jedoch landen sie schon nach wenigen Minuten im Müll. Sinnvoller ist die umweltfreundlichere Alternative: Geschirr aus Porzellan, das obendrein unseren Geldbeutel schont. Gleiches gilt für Plastikflaschen und To-Go Becher, die leicht durch Glasflaschen oder Edelstahl-Becher ersetzt und somit jahrelang wiederverwendet werden können. Bei der Beschaffung wird schnell deutlich, dass man als Kunde in Supermärkten und Discounter oft kaum eine Chance hat, unverpackte Lebensmittel zu kaufen. Mitgebrachte Stofftüten und eigene Behälter können dem entgegenwirken, sodass weder bei Obst und Gemüse noch bei der Wurst- und Käsetheke auf Plastiktüten zurückgegriffen wird. Wenn möglich, sollten auch sogenannte ‘‘Unverpackt‘‘ und ‘‘Zero-Waste‘‘ Läden unterstützt werden, die sich speziell gegen Plastik aussprechen. In vielen Städten, darunter auch Ulm, gibt es diese Läden bereits. Mitgebrachte Behälter können dort einfach aufgefüllt und Waren ausschließlich in bereits benutzten Kartons verschickt werden.

Einfach, aber wirksam

Am Strand, im Wald oder auf den Straßen – Plastikmüll in der Natur ist ein trauriger Anblick und doch allgegenwärtig. Deshalb sollte dieser gesammelt und entsorgt werden. So einfach es klingt, jeder aufgehobene Abfall kann keinen Tiermagen mehr verstopfen. Ist der Müll aufgesammelt, folgt die Entsorgung. Auch wenn es im Alltag manchmal mühsam erscheint, ist konsequente Abfalltrennung durchaus sinnvoll. Landet das Ganze im selben Behältnis, wird es als Restmüll verbrannt und erzeugt Treibhausgase. Auch Recycling kann energieaufwendig sein, ist jedoch die bessere Wahl, da es Rohstoffe wie Plastik und Metall nicht mehrfach nutzt. All diese Alternativen zeigen, dass es sich durchaus lohnt, den eigenen Plastikkonsum zu hinterfragen und umweltfreundlichen Varianten eine Chance zu geben. Auch wenn es nur eine Glasflasche oder eine mitgebrachte Stofftüte ist, jedes noch so kleine Mitwirken bewirkt etwas für unsere Umwelt.

Von Eileen Wagner