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Dem Kaffeegenuss sind heutzutage scheinbar keine Grenzen gesetzt. In sämtlichen Cafés und Coffee-Shops ist die Auswahl an Spezialitäten enorm.  Egal ob Café au Lait, Latte Macchiato, Americano oder Flat White – hier ist für jeden Geschmack was dabei. 

Für die Zubereitung zuhause gibt es die unterschiedlichsten Methoden. Ich zum Beispiel kann zwischen einer klassischen Filtermaschine, einer French-Press, einer Mokka-Kanne oder mit einem Handfilter (oder auch „Pour-Over-Methode“ im Fachjargon) wählen. Und falls mein Vorrat an gemahlenem Kaffee doch unerwarteterweise aufgebraucht sein sollte, habe ich zur Not auch noch eine Dose Instantkaffee parat. Um diesen ist im Übrigen während der Corona-Pandemie ein regelrechter Hype entstanden. Die sozialen Medien waren mit Videos zur Zubereitung des Dalgona Coffees, eine Art umgedrehter Cappuccino, überflutet. Im Vergleich dazu ist die Siebträgermaschine oder der Vollautomat mit ganzen Bohnen jedoch weitaus exklusiver. 

Eine Wissenschaft für sich

Natürlich hängt die Art der Zubereitung stark vom persönlichen Geschmack ab. Wer aber in den Genuss des perfekten Kaffees kommen möchte, muss bei jeder Methode auf verschiedene Dinge achten. So ist zum Beispiel das Verhältnis zwischen Wasser und Kaffee bei jedem Verfahren anders. Auch die Wassertemperatur spielt für den Geschmack eine entscheidende Rolle. Der perfekte Kaffee ist also durchaus eine Wissenschaft für sich, mit der sich mein Kollege Christoph Buck ebenfalls in einem anderen Beitrag intensiv auseinandergesetzt hat. Die traditionelle Zubereitung via Siebträgermaschine als ein Handwerk zu bezeichnen, ist durchaus berechtigt, insbesondere dann, wenn die Baristas auch noch kunstvolle Verzierungen in Form von Blumen oder Herzen (die sogenannte Latte-Art) in den Milchschaum zaubern. Abgesehen davon verdient der lange Transportweg des Rohstoffes sowie die aufwendige Veredelung in der Rösterei höchste Wertschätzung.

In unserer Büroküche dagegen kommt ein professioneller Vollautomat der Marke Schaerer zum Einsatz. Dieser erfreut sich natürlich bei sämtlichen Kollegen und Kolleginnen (einschließlich mir) im ganzen Haus größter Beliebtheit. Das Getränk wird ganz bequem über das digitale Touch-Display ausgewählt und ist in Sekundenschnelle fertig. Zur Abwechslung gönne ich mir hier auch mal einen Cappuccino oder einen Latte Macchiato – allerdings ohne Latte-Art. 

Zwischen Tradition und Innovation 

Es hat den Anschein, die Kaffeebranche stecke in einem Zwiespalt. Hier prallen Handwerk und Automatisierungstechnik aufeinander. Für mich persönlich ist der Besuch eines Cafés allerdings immer noch unschlagbar. Hier kann man sich mit den zahlreichen aromatischen und frisch zubereiteten Spezialitäten eine kleine Auszeit gönnen.  Wenn es jedoch schnell gehen muss, sind moderne Selbstbedienungskonzepte mit digitalen Lösungen hoch im Kurs. Sogenannte ‚Smart Cafés‘ und roboterbetriebene Kaffeestationen sind keine Science-Fiction, sondern längst Realität – in einigen asiatischen Ländern, darunter China, Japan und Taiwan, gehören diese Self-Service-Angebote mittlerweile zum Alltag und werden wahrscheinlich auch sehr bald hierzulande das Kaffeegeschäft revolutionieren. Gerade im Anbetracht der Corona-Pandemie und der ständigen Angst vor einem weiteren Lockdown, die mit der Schließung von Cafés verbunden ist, sind diese hochmodernen Konzepte sehr gefragt.

Ob diese innovativen Zubereitungsmethoden die traditionellen verdrängen werden, bleibt allerdings abzusehen. Ich persönlich glaube jedenfalls aus einem simplen Grund nicht daran. Im Vergleich zum menschlichen Barista fehlt dem Roboter-Barista Gefühl, Herz und Kreativität – allesamt Eigenschaften, die essentiell für die kunstvolle Gestaltung des Milchschaumes sind.