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„Stell dir vor, es ist E-world und keiner geht hin“, titelte das Fachmagazin 50,2 dieser Tage den Aufmacher seines Newsletters. Und tatsächlich lässt sich am Beispiel dieser Leitmesse für die Energiewirtschaft, die Anfang Februar 2021 in Essen stattfinden soll, das Dilemma von Messen in Zeiten von Corona sehr gut beschreiben. Findet die Messe statt oder nicht? Wenn ja, kommen überhaupt Besucher? Und wenn sie kommen, wie zeigt man eine Softwarelösung am Bildschirm mit 1,5 Meter Sicherheitsabstand? Die letztere Herausforderung gilt gleichermaßen für die Messe-PR: Ohne das persönliche Gespräch Auge in Auge funktioniert diese Art der Kommunikation schlichtweg nicht.

Wer sich zuerst bewegt, hat verloren

Für unsere Kunden, die einen Messestand auf der E-world (oder Internorga oder jeder anderen Messe im ersten Quartal 2021) planen, gilt momentan die maximale Planungsunsicherheit. Die Messeorganisatoren warten ganz offensichtlich bis zur letzten Sekunde mit einer Absage, wohl wissend, dass die Fristen für eine kostenfreie Stornierung des Messestands längst abgelaufen sind. Um diese Kosten, die allein für die Standfläche anfallen und in der Regel in fünf- bis sechsstelliger Höhe liegen, zu vermeiden, sagen die Aussteller erstmal nicht ab und warten darauf, dass der Veranstalter die Messe selbst cancelt oder verschiebt. Aber auch, um den Standplatz für die Nach-Corona-Zeit zu sichern, halten die meisten erst einmal still.
Parallel dazu läuft die Planung weiter, denn wenn die Messe stattfindet, muss ja ein Messestand aufgebaut werden. Auch die Messethemen sind vorzubereiten. Gleichzeitig rücken die Endtermine für die mögliche Stornierung der Hotelzimmer näher, das Standpersonal und die Reisen müssen geplant werden etc. pp.

Auch wenn die Messe stattfindet, findet sie nicht statt

Wie unsinnig das derzeitige Nervenspiel ist, zeigen die aktuellen Entwicklungen: Angesichts steigender Corona-Zahlen werden Sperrstunden eingeführt, die maximale Teilnehmerzahl an öffentlichen Veranstaltungen auf ein Minimum reduziert und sogar überfällige CDU-Parteitage abgesagt und verschoben. Die Züge leeren sich wieder, Geschäftsreisen, die im Sommer einen kleinen Frühling erleben durften, werden wieder eingestellt und die Maskenpflicht sowie die Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice werden erneut massiv ausgeweitet.

Dennoch beharren die Messeveranstalter weiter auf funktionierenden Hygienekonzepten. Dass diese funktionieren können, daran besteht auch überhaupt kein Zweifel. Denn wenn niemand zur Messe anreist, wird sich auch niemand anstecken. Die Abstandseinhaltung ist ebenso kein Problem, denn die einzigen, die Abstand halten müssen, sind die für den Standdienst eingeteilten Mitarbeiter. Diese Teams werden aber ebenso maximal ausgedünnt sein, so dass auch hier keine Verbreitung des Virus zu befürchten ist.

Die Messe-PR wird 2021 in jedem Falle digital

Wir als Agentur haben für die E-world 2021 deswegen schon vor Wochen die Reißleine gezogen, die Hotelzimmer storniert, alle Reisepläne beerdigt und die Plantermine für den Versand der Vorankündigungen unserer Kunden, die ansonsten spätestens Mitte Dezember verteilt sein müssen, ersatzlos gestrichen. Denn persönlich nach Essen zu reisen, ist schlichtweg sinnlos. Pressekonferenzen mit Abstand sind auf den flächenmäßig limitierten Messeständen nicht machbar, Einzelgespräche mit 1,5 Metern Abstand wenig attraktiv und selbst wenn wir vor Ort wären, würden wir dort kaum Redakteurinnen und Redakteure treffen. Denn die Verlage werden, wie andere Unternehmen auch, das Reisen schlichtweg untersagen.

Also machen wir es genauso, wie unsere Kunden: Wir planen die Messe-PR für 2021 digital. Während das bei unseren Kunden noch als Plan B läuft, ist es für uns längst Plan A. Das Instrumentarium dafür haben wir in den vergangenen Monaten ohnehin eingeübt. Und so werden die Messethemen je nach Bedeutung per Videostream und via Teams/Zoom/GoToMeeting oder sonstigen Tools kommuniziert. Oder ganz einfach schön portioniert über einzelne Presseinformationen. Denn auch, wenn wir die Kolleginnen und Kollegen aus den Fachmedien gerne mal wieder persönlich treffen würden, sind wir das ganze Jahr über ohnehin mit ihnen in ständigem Kontakt. Und wir freuen uns schon heute auf ein Wiedersehen auf der E-world 2022!