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Kennen Sie noch die Fernsehshow „Was bin ich? Das heitere Beruferaten“, die von 1961 bis 1989 im Ersten Deutschen Fernsehen bzw. Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wurde? Ein vierköpfiges Rateteam sollte darin den Beruf eines Gasts erraten. Dazu wurden Fragen an ihn gestellt und für jede falsche Antwort wanderte ein 5-Mark-Stück ins TS-Blog140316Sparschwein des Besuchers. Die Show ist vor allem wegen der Sprüche „Welches Schweinderl hätten’s denn gern?“ und „Machen Sie eine typische Handbewegung“ als Tipp fürs Rateteam bis heute bekannt. Bei einem der letzten PnR-Kundentermine fühlte ich mich auf einmal daran erinnert …

Eine kurze Background-Info vorab: Normalerweise betreut jeder PR-Berater bei Press’n’Relations seine Kunden alleine, je nach Volumen aber auch zu zweit oder dritt. Da wir ausschließlich im B2B-Bereich tätig sind, haben sich im Laufe der Zeit folgende Themenschwerpunkte entwickelt: Informationstechnologie, Hotel und Gastronomie, Logistik und Nutzfahrzeuge, Industrie, Energie, Human Ressources sowie Reinigungstechnik. Diese Fachgebiete sind daher kundenübergreifend teilweise von mehreren Kollegen besetzt.

Zwar kommen thematische Überschneidungen in den Fachgebieten der einzelnen Kunden eher selten vor, es gibt jedoch eine Ausnahme: Social Media. Deswegen war beim letzten Termin eines von meiner Kollegin und mir betreuten Industriekunden auch unsere Expertin fürs Web 2.0 mit dabei. Wir wurden ins Besprechungszimmer geleitet, setzten uns und sofort nahmen meine zwei Kolleginnen – wie auf ein geheimes Kommando – fast gleichzeitig die bereitgestellten Kaffeetassen in die Hand und drehten sie um, um den Namen des Herstellers zu erfahren. Ich saß kurz perplex da, bis mir einfiel, dass die beiden ja gemeinsam im Team „Hotel und Gastronomie“ sind. Deswegen unterscheidet sich ihre Sicht auf – für mich – alltägliche Dinge wie Geschirr von meiner. Als ich die beiden darauf ansprach, mussten sie lachen. Es wäre für sie mittlerweile normal, gastronomische Gegenstände, mit denen sie beruflich zu tun haben, mit anderen Augen zu sehen.

Ich dachte nach dem Termin über das Erlebnis nach und mir wurde klar, dass es sich bei mir sehr ähnlich verhält. Als IT- und Technik-affiner Mensch sehe ich – auch dank meiner Kunden – manche Dinge sicher anders als meine Kollegen – und die wiederum nicht so wie ich. Was für den einen ein Alltagsgegenstand ist, setzt sich für mich aus den Produkten, Services und Leistungen meiner Kunden aus den Bereichen Informationstechnologie und Industrie zusammen. Ob das auch für die anderen Kollegen gilt? Neugierig geworden, habe ich daraufhin eine kurze Runde in der Agentur gedreht und sah meine Annahme bestätigt.

Um den Bogen zurück zu „Was bin ich?“ zu schlagen: Ich habe absichtlich keine Namen genannt, denn theoretisch könnte man das Ratespiel in unserer PR-Agentur neu aufleben lassen: „Welchen Kunden betreue ich?“. Bereits das „Machen Sie eine typische Handbewegung“ dürfte für ausreichend Missinterpretationen und entsprechenden Spaß sorgen. An „Schweinderl“ zur Auswahl (siehe Bild) mangelt es jedenfalls nicht …