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Gut zwei Wochen ist es jetzt her, seit Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter für rund 44 Milliarden Dollar gekauft hat. Seitdem befindet sich die Plattform quasi im freien Fall und sogar der neue Eigentümer selbst spricht schon davon, dass eine Pleite nicht ausgeschlossen werden kann. Zeit, sich über Exit-Strategien Gedanken zu machen.

Für mich war Twitter bislang das ideale Tool, das mir zu jeder Tageszeit einen schnellen Überblick zum kleinen und großen Weltgeschehen verschaffte. Aus den Tweets von Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Online-Portalen sowie meinen persönlichen Kontakten entstand über die Zeit meine persönliche Wohlfühl-Bubble nur mit den Inhalten, die mich interessieren.

Seit dem Verkauf von Twitter überschlagen sich jedoch die Meldungen von und über Musk zu Entlassungen, Wortgefechten, dem Wegbleiben von Werbekunden, blauen Verifizierungshaken da und wieder weg und wieder da, Fake-Accounts, Einbrüchen von Börsenkursen…es nimmt kein Ende. RP online hat eine Chronologie der bisherigen Katastrophen zusammengestellt – die Liste wird dank des „Genies“ von Musk sicher noch länger.

Das, was gerade auf Twitter passiert, ist wie die Musik auf der Titanic: irgendwie schon unterhaltsam, aber so langsam kommt alles immer mehr ins Kippen. Wer sein persönliches Rettungsboot ins Wasser lassen möchte, hat folgende Möglichkeiten: alle Daten sichern, den Umzug zu Mastodon vorbereiten, den Account deaktivieren.

Datensicherung

Die Sicherung der bisherigen Inhalte auf einem Twitter-Account ist in Form eines digitalen Archivs möglich. Dieses kann in den Einstellungen angefordert werden. Aber aufgepasst: Das geschieht nicht von gleich auf sofort. In meinem Fall hat es knapp einen Tag gedauert, bis der Download-Link zur Verfügung stand. In der zip-Datei ist eine eigentlich recht schmucke HTML-Seite mit vielen Informationen enthalten. Allerdings fehlen einige Daten, wie etwa die Account-Namen aus den Direct Messages.

Wechsel zu Mastodon

Als Alternative zu Twitter wechseln derzeit viele zu Mastodon. Über dessen generelle Funktionsweise mit Servern und Accounts usw. lasse ich mich an dieser Stelle nicht aus. Das würde den Rahmen des Beitrags sprengen. Funktional kommt es Twitter jedenfalls am nächsten. Allerdings wurde es in einem Tweet sehr treffend als „Linux der Social Media-Plattformen“ bezeichnet. Damit ist eigentlich schon alles gesagt 😊 Wer jedoch wissen will, ob die aktuellen Twitter-Follower bereits dort zu finden sind, kann dieses wirklich geniale Tool hier nutzen: https://fedifinder.glitch.me/.

Account deaktivieren

Die Deaktivierung des Twitter-Accounts ist von allem noch die einfachste Übung: In den Einstellungen lässt sich das jederzeit beauftragen. Danach hat man noch bis zu 30 Tage Zeit, um die Entscheidung zu revidieren. Nachdem diese Frist verstrichen ist, gibt es kein Zurück mehr. Aber angesichts der aktuellen Entwicklungen ist dieser letzte Schritt vielleicht bald sowieso nicht mehr nötig.