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Es gehört mittlerweile zum guten Ton, über den Fachkräftemangel zu lamentieren. Ob abends beim Rotwein, während der Mittagspause im Büro oder beim Business-Apéro. Was trotz aller Einigkeit am Ende des Tages jedoch bleibt, ist Ratlosigkeit. Denn selbst Top-Arbeitgeber reagieren verständnislos, wenn hochattraktive Angebote resonanzlos bleiben. Offenbar passen Angebot und Nachfrage derzeit einfach nicht zueinander.

Die Situation, in der wir uns im Personalmanagement befinden, ist einzigartig und sehr vielschichtig. Warum Firmen keine Mitarbeiter*innen finden, lässt sich sicher nicht in einem kleinen Blog-Beitrag beantworten. Was aber an dieser Stelle möglich scheint, ist ein kurzer Blick in den Alltag einer Ulmer Agentur.

Die Work-Life-Balance

Der Wunsch nach einer idealen Work-Life-Balance ist absolut verständlich. Gerade im Agenturleben sind unregelmäßige Arbeitszeiten keine Seltenheit. Die Dinge müssen dann erledigt werden, wenn sie anstehen. Deadlines lassen sich nur begrenzt verschieben. Nichtsdestotrotz schafft es jede Kollegin und jeder Kollege bei Press’n’Relations, seine ausgleichenden Erholungsphasen gut zu planen und zu nehmen. Auch in puncto Wochenstunden herrscht große Flexibilität. Je nach familiärer Situation oder anderweitiger privater Verpflichtung lassen Arbeitsverträge Gestaltungsspielraum. Nun wird es spannend: Was mit einem reduzierten Arbeitspensum natürlicherweise einhergeht, ist ein reduzierter Zahltag. Diese Abhängigkeit liegt darin begründet, dass die Arbeit einfach gemacht werden muss.

Wer soll das bezahlen?

Wenn Kunde A mit seinem Warenkorb B einen Umsatz von C generiert, kann das anfallende Arbeitspensum jederzeit von mehreren Kolleg*innen bewältigt werden. Die Ära der erschöpften Einzelkämpfer ist passé. Der erwirtschaftete Umsatz sowie der daraus resultierende Anteil für die Gehaltszahlung muss jedoch ebenfalls geteilt werden. Wenn also Umsatz C nach Abzug aller fixen und variablen Kosten einen gehaltsrelevanten Anteil von D übriglässt, können zwei Projektteilnehmer nur D/2 (oder anderweitig geteilt) für sich beanspruchen. Im Ergebnis ist es also kein Problem, flexibel zu arbeiten und entsprechend anteilig zu verdienen. Klingt logisch? Ist es aber nicht mehr. 80%- oder gar 70%-Wochen bei 100%-Gehaltsvorstellung sind mittlerweile normale Forderungen. Und auch streckenweise durchsetzbar. Sinkt die Menge an verfügbaren Ressourcen, steigt der Preis, unabhängig ob fair bzw. angebracht, oder nicht.

Der Wunsch nach weniger Work und mehr Life ist nachvollziehbar, doch leider für viele Arbeitgeber*innen nicht bezahlbar. Kunden sind preissensibler denn je und nicht bereit, mehr Budget zur Verfügung zu stellen, damit Agenturen ins New Work-Gedankenmodell einsteigen können. Fazit: Wer viel Geld verdienen will, muss seine Arbeitskraft sehr aktiv der Umsatzgenerierung zur Verfügung stellen. Ohne Leistung und Verbindlichkeit geht es nicht.

Schluss mit Lehr- und Herrenjahren, her mit Fähigkeiten

Was nun? Das alte Sprichwort „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ ist verstaubt und nicht zeitgemäß. Was Firmen brauchen, sind „Fähigkeiten“. Diese können sich in einer schulischen Qualifikation oder Berufserfahrung ausdrücken – müssen es aber nicht. Faktoren wie hohes Engagement, nachhaltige Begeisterung, Loyalität, Verbindlichkeit, Wachstumswille, Kreativität und Zuverlässigkeit sind wichtige Brandbeschleuniger für attraktive Gehaltsläufe. Junge Menschen am Beginn ihres Arbeitswegs sollen gut verdienen! Doch die „Assets“ müssen stimmen. Ich muss etwas mitbringen, womit ein Unternehmen wachsen und gedeihen kann, denn das ist zwingende Grundlage, um überhaupt Gehalt bezahlen zu können.

Auf der anderen Seite können alte Haudegen nicht länger auf hohen Gehältern bestehen, nur weil sie seit 100 Jahren auf der Payroll stehen. Es scheint also, als hätten alle Beteiligten eine steile Lernkurve zu bewältigen. Auf der einen Seite dürfen Leistung, Disziplin und Verbindlichkeit keine Abwehrhaltung auslösen. Auf der anderen Seite müssen Unternehmen viel mehr bieten als nur ein berufliches Dach über dem Kopf. Das Erkennen und Fördern von Talenten und Fähigkeiten, das Akzeptieren und Aufgreifen von Bedürfnissen, die Toleranz gegenüber persönlichen Schwächen, die aktive Fürsorge auf menschlicher Ebene und der Spaß bei der Arbeit – all das sind wichtige Game Changer.

Wissen, was verbindet

Bei Press’n’Relations greifen wir auf einen ganz einfachen Grundsatz zurück: Win-Win. Wenn die Firma gedeiht, gedeihen alle. Und die betriebswirtschaftlichen Grundlagen dafür sind transparent und werden gemeinsam diskutiert. Wie und wo wird Umsatz gemacht? Wo werden welche Kosten verursacht? Wie viel Gewinn wird benötigt, um als Betrieb zu wachsen? Wie sehen die persönlichen Ziele aus? Welche Leistung muss ich erbringen, um ein bestimmtes Gehaltsziel zu realisieren? Alle diese Fragen werden bei Press’n’Relations offen besprochen – ohne Deckmantel oder Flüsterpost. Wichtig ist jedoch eines: Ein gelungenes Leben unterliegt stets den Kräften des universellen Gleichgewichts. Und so sind Fleiß und Disziplin in einer guten Work-Life-Balance ebenso verankert, wie Selbstfürsorge und Freizeit.

Herzliche Grüße

Ihre

Monika Nyendick