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Es ist schwülwarm und die Temperaturen treiben einem die Schweißperlen auf die Stirn. Es ist Hochsommer, fast überall sind Ferien und scheinbar kehrt Ruhe ein – meinen zumindest viele Kunden. Wir sind also mitten im so genannten Sommerloch. Doch was ist eigentlich ein Sommerloch? Das liegt wie so oft im Auge des Betrachters …

Sommerloch

1.     Das Sommerloch des Kunden
Wenn sich die Flure im Unternehmen leeren, weil die Familienmütter und -väter schlicht weg gezwungen sind, die Schulferien für ihre Urlaube zu nutzen, gibt es aus Sicht derer, die zuhause bleiben und weiterarbeiten, tatsächlich ein Sommerloch. Die Zahl der E-Mails nimmt genauso ab wie die der Anrufe, und subjektiv gesehen wird es spürbar ruhiger. Man schaltet mental einen Gang zurück und geht davon aus, dass das nun für alle und überall so gilt.

2.     Das Sommerloch in der Lokalpresse
Tatsächlich nimmt die Zahl der Pressetermine auf lokaler Ebene mit der Ausgabe der Schulzeugnisse spürbar ab. Wer nun eine Pressekonferenz macht, ist der König. Denn Konkurrenz gibt es kaum und wenn das Thema etwas taugt, freuen sich alle, die Seiten oder Sendeplätze füllen müssen. Die Unternehmen gehen einfach von der Annahme aus, sie müssten weniger kommunizieren, weil ja ohnehin alle im Urlaub sind. Und so produzieren sie in unbeabsichtigter Eintracht das lokale Sommerloch, obwohl in dieser Zeit die Tore für interessante Themen weit offen stehen.

3.     Kein Sommerloch im Rest der Welt
Tatsache ist: Zwischen Ende Juni und Mitte September sind immer irgendwo in Deutschland Ferien. In Österreich und der Schweiz ist das zwar einheitlicher geregelt. Aber auch dort macht kein Mensch über die volle Distanz der Ferien Urlaub. Kinderlose und Singles meiden die Hochsaison ohnehin. Also gilt im Umkehrschluss: Es ist immer jemand da!

Dies muss ja auch so sein. Denn die Tageszeitung will auch im Sommer gefüllt sein. Und für den Fachredakteur, der ein Monatsheft betreut, beginnt im Sommer schon der Herbst. Die Septemberausgaben stehen vor der Tür und parallel dazu die großen Herbstmessen. Ob IAA, InnoTrans, Automechanika und viele andere mehr: Für all diese Veranstaltungen müssen in den entsprechenden Medien Messevorschauen vorbereitet und die passenden Fachartikel oder Interviews geschrieben werden. Auch für uns PR-Arbeiter ist spätestens Anfang August bereits der Herbst angebrochen. Denn wir müssen all diese Inhalte vorbereiten und rechtzeitig an die Redaktionen liefern. Vom Sommerloch also keine Spur. Einzig das Sommerloch beim Kunden macht Probleme: wenn nämlich der gerade dringend benötigte Ansprechpartner mit der Familie im Urlaub weilt, oder schlimmer noch, der für die Freigabe zuständige Mitarbeiter zwei Wochen lang nicht greifbar ist …