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Brauchen wir ein Unternehmensprofil bei LinkedIn? Es gibt zwar durchaus noch B2B-Unternehmen, die sich diese Frage stellen, doch bei den meisten ist der XING-Wettbewerber mittlerweile fest im Portfolio der Social-Media-Kanäle gesetzt. Meiner Ansicht nach zurecht. Denn die Nutzerzahlen steigen kontinuierlich – im DACH-Raum sind es inzwischen über zwölf Millionen – und die Plattform bietet heute weitaus mehr Potenzial als nur für das reine Recruiting. Vorausgesetzt es wird richtig gemacht, kann LinkedIn Unternehmen dabei unterstützen, ihre Markenbekanntheit zu steigern, über ihre Produkte und Dienstleistungen zu informieren und sogar Leads zu generieren. Wie bei allen Social-Media-Plattformen kommt es bei einer erfolgreichen LinkedIn-Präsenz auf

1. die Definition von Zielen und eine für den Kanal zugeschnittene Contentstrategie,
2. ansprechende Inhalte
3. und ein gutes Netzwerk an.

Obwohl viele Unternehmen mittlerweile ein LinkedIn-Profil haben, fehlt bei vielen die Strategie, für was diese Plattform gezielt genutzt werden soll. Oftmals fristet die Präsenz deshalb ein trauriges Schattendasein und wird eher als statische Visitenkarte betrachtet, statt sie wie beispielsweise Facebook als dynamischen Social-Media-Kanal zu nutzen, den man regelmäßig mit News bespielt. Der erste Schritt für ein erfolgreiches Unternehmensprofil ist also immer die Definition der Ziele und eine darauf ausgelegte Contentstrategie. Geht es darum, das Unternehmen und die Produkte bekannter zu machen, Leads zu generieren oder den Kanal für Content Marketing zu nutzen? Oder stehen die Suche nach neuen Mitarbeitern und die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber im Vordergrund?

Content mit Mehrwert

Sind die Ziele definiert, lässt sich ein darauf abgestimmter Themenplan erstellen. Dieser sollte sich aus Inhalten zusammensetzen, die bestehenden Followern einen Mehrwert liefern und für potenzielle neue Follower Anreize schaffen, dem Kanal zu folgen. Bewährt hat sich ein Mix aus Unternehmensnews, Posts von Veranstaltungen und eigenen Blog-Posts – letztere vorausgesetzt, dass bereits ein Corporate Blog bespielt wird, der hierfür als Content-Hub dienen kann. Darüber hinaus sollten auch Blog-Posts und News externer Quellen geteilt werden, darunter die von Kunden, Dienstleistern und Partnern. Dies unterstreicht nicht nur das eigene Branchen-Know-how, sondern trägt dem Netzwerkgedanken von Social Media Rechnung.

Regelmäßig posten

Der Contentplan definiert nicht nur die Themen, sondern auch die Häufigkeit der Postings. Wichtig ist eine regelmäßige Frequenz. Laut LinkedIn reicht das Posten eines Beitrags pro Woche, um die Interaktionsrate mit den Inhalten zu verdoppeln. Für eine starke Bindung mit den Followern zu erreichen, sollte täglich gepostet werden. Wir empfehlen unseren Kunden, den eigenen Themenpool und die Ressourcen zu prüfen und mindestens zwei Posts pro Woche einzuplanen.

Attraktive Updates

Ebenso wichtig wie die Frequenz ist die Aufbereitung der Inhalte. Jeder Post sollte einen prägnanten Text mit den wichtigsten Infos enthalten und kann auch bei LinkedIn mit einem Hashtag versehen werden. Von der Fangemeinde werden dabei Posts mit eingebundenen Fotos oder Videos stärker beachtet als reine Text-Posts. Laut LinkedIn führen Bilder in der Regel zu einer doppelt so hohen Kommentarrate und Video-Posts verfünffachen die Wahrscheinlichkeit, eine Konversation zu starten. Wer einen YouTube-Kanal hat, kann von LinkedIn auf die Videos verlinken – für das automatische Abspielen ist kein direkter Upload auf LinkedIn notwendig. Übrigens, auch bei LinkedIn erhalten erfahrungsgemäß Beiträge, die Menschen zeigen (von Veranstaltungen, Workshops, Messen etc.), mehr Likes als reine Produktupdates.

Showcase-Seiten

Über die Unternehmenshauptseite hinaus können Showcase-Seiten für spezielle Themenbereiche erstellt werden. Hier lässt sich der Fokus gezielt auf besondere Dienstleistungen, Produkte, Marken oder Aktionen lenken. Bis zu zehn dieser Showcase-Seiten können kostenfrei angelegt werden, wer mehr benötigt, muss sich direkt an den LinkedIn-Support wenden. Wichtig: Für jede Showcase-Seite müssen eigene Themenpläne erstellt und eine eigene Community aufgebaut werden – die Fans der Hauptseite folgen diesen nicht automatisch. Diesen Zusatzaufwand gilt es bei der Entscheidung für die Unterseiten zu berücksichtigen.

Mitarbeiter als Follower und Markenbotschafter

Die Gewinnung der eigenen Mitarbeiter als Follower und im besten Fall als engagierte Markenbotschafter trägt entscheidend zu einem erfolgreichen LinkedIn-Unternehmensprofil bei. Teilen Mitarbeiter die Posts des Unternehmens in ihrem Netzwerk, erhöht sich die Reichweite der Inhalte erheblich. Deshalb sollten Mitarbeiter davon überzeugt werden, ihre Position im Unternehmen in ihrem LinkedIn-Profil aufzunehmen. Dies führt zu einer Verlinkung des Unternehmensprofils innerhalb des Mitarbeiterprofils. Gleichzeitig erscheint der Mitarbeiter auf der dazugehörigen LinkedIn-Unternehmensseite. Übrigens, auch deshalb ist das Engagement von Mitarbeitern auf LinkedIn wertvoll: Unternehmen können eine Gruppe gründen, jedoch nicht Mitglied einer bestehenden Gruppe werden. Die Teilnahme ist nur persönlichen Profilen gestattet.

Social Recruiting mit LinkedIn

Für Social Recruiting ist die kostenpflichtige Career Page grundlegend. Sie ist vergleichbar mit dem Employer Branding Profil von XING. Im Unterschied dazu ergänzt sie das bestehende Unternehmensprofil, statt es wie bei XING zu ersetzen. Die Karriereseite bietet mehr Möglichkeiten für das Employer Branding, einschließlich Video, Mitarbeiterperspektiven und Bildern. Unternehmen können zudem Jobempfehlungen und andere Nachrichten auf der Grundlage von Branche, Position und mehr personalisieren. Die Kosten werden im Rahmen eines individuellen Angebots vom LinkedIn Support unterbreitet und starten ab etwa 8.000 Euro. Neben der Career Page bietet LinkedIn noch diese Produkte  für das Social Recruiting: LinkedIn Recruiter Light, LinkedIn Recruiter, Talent Insights und LinkedIn Pipeline Builder sowie „Work-with-us“-Anzeigen.


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