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Fort- und Weiterbildungen hatten im Berliner Büro von Press’n’Relations bis vor kurzem eins gemeinsam: Präsenzveranstaltung wählen, Hotel buchen, Zugfahrkarte kaufen und los ging es. Meist waren wir für ein, zwei Tage unterwegs, um uns über die neuesten Trends und Geschäftsfelder in der Logistikwelt zu informieren. Was vor einigen Monaten nur vor Ort möglich war, gibt es nun auch verstärkt online. Doch lohnt sich eine Weiterbildung, ein Workshop oder ein Seminar überhaupt virtuell? Nach zwei kompakten Fortbildungskursen, die ich in der vergangenen Woche im virtuellen Raum besucht habe, lautet die klare Antwort: Ja! Entscheidend ist nicht, ob Fähigkeiten vor einem Computerbildschirm oder in einem Seminarraum vermittelt werden, sondern welche Qualität die Weiterbildungskurse haben. Damit eine Veranstaltung erfolgreich ist, sind ein paar Punkte wichtig.

Die Qual der Wahl

Und plötzlich hat es zoom gemacht. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Veranstaltungen, die online angeboten werden. Die Vorteile solcher Seminare sind identisch mit denen anderer Fortbildungsmöglichkeiten: Experten vermitteln aktuelles Fachwissen, das wir für unseren beruflichen Alltag und im Umgang mit unseren Kunden gut nutzen können. Die Frage lautet deshalb: Wie finde ich die richtige? Welche Variante passt zu mir? Leider gilt: Längst nicht jede Online-Weiterbildung wirkt sich gleichermaßen positiv aus und im schlimmsten Fall verpufft die Wirkung völlig. Also: Augen auf bei der Auswahl.  

Die DVZ bot ihr Symposium online und als Präsenzveranstaltung an.

Ich habe mich in der vergangenen Woche für zwei Veranstaltungen entschieden, die meinen Bedürfnissen exakt entsprachen. Zum einen war ich Teilnehmerin eines 90-minütigen Webinars der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und zum anderem bei einem ganztägigen Symposium der Deutschen Verkehrszeitung (DVZ). Das BVL-Seminar behandelte das Thema „Starke Schiene auf allen Distanzen“ und die Frage, wie sich Transporte von der Straße auf die Schiene verlagern lassen. Das Symposium der DVZ gab Antworten auf die Frage, wie sich der Stückgutmarkt aufgrund des wachsenden E-Commerce und der Digitalisierung verändert. Es zeigte Trends, künftige Anforderungen und Lösungsansätze auf. Die Referenten behandelten also genau, die Themen, mit denen sich unsere Kunden und wir uns im Hauptstadtbüro auch auseinandersetzen.

Wie lange darf die Veranstaltung dauern?

Neben kompakten Weiterbildungsseminaren gibt es auch Kurse, die sich über einen ganzen Tag oder mehrere Tage erstrecken. Auch hier ist wichtig, sich persönlich die Frage zu stellen, wie tief man in die Inhalte einsteigen will? Wenn es sich um eine wichtige berufliche Qualifikation handelt, wird man mit einer kurzen Einführung wenig erreichen. Bei beiden gilt: Pausen sind wichtig, um sich wieder neu auf das Expertenwissen einstellen zu können – vor allem bei längeren Veranstaltungen. Gerade online ist unsere Aufmerksamkeitsspanne deutlich geringer als bei einem Präsenztermin. Virtuell ist eine Kaffeepause mit den anderen Seminarteilnehmern natürlich schwieriger. Die kurze Auszeit habe ich stattdessen für eine schnelle Runde um den Bloch genutzt.  

Experten des BVL-Webinars „Starke Schiene“

Wer leitet die Online-Weiterbildung?

Maßgeblich verantwortlich für die Qualität einer Online-Weiterbildung ist der Seminarleiter oder Referent. Er bereitet den Kurs vor, stellt Inhalte zusammen und ist für die Wissensvermittlung verantwortlich. Es ist hilfreich, sich vor einem Kurs zu informieren, wer diesen leitet und was seine Qualifikationen sind. Oft handelt es sich dabei um Professoren oder Mitarbeiter von Lehrstühlen, aber auch Experten aus der Branche, wie in meinen beiden Seminaren, mit entsprechender Erfahrung können sehr gute Referenten sein und Wissen weitergeben.

Fehlt was?

Und ob. Online-Weiterbildungen sind in jedem Fall eine gute Ergänzung zu einer Live-Veranstaltung, können diese aber nicht eins zu eins ersetzen. Was fehlt, ist das persönliche Netzwerken bei einem Kaffee oder am Buffet. Online ist dies zwar in Chat-Gruppen auch möglich, aber natürlich nicht das gleiche, wie gemeinsam an einem Stehtisch zu plaudern. Stattdessen kann man vor dem Bildschirm ungekämmt und mit Jogginghose sitzen – was an manchen Tagen auch von Vorteil sein kann.