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„Was machst du gerade?“, fragt mich die leere Zeile in meinem Facebook-Profil. „Und was soll ich da eintragen?“, frage ich mich. Meine Freunde, Ex-Kollegen, Kollegen, Bekannten schreiben Dinge wie: „Ich bin dann mal weg“, „Heute war das Frühstück mager“, „Sonne, wo bist du?“. Noch immer weiß ich nicht, was ich tippen muss – MUSS ich?

Facebook ist mittlerweile fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Egal, ob tagesaktuell privat gepostet wird oder beruflich, Facebook ist nicht mehr wegzudenken. Spezielle Firmen bieten sogar Unterstützung in der Facebook-Nutzung an. Doch lassen Sie uns differenzieren, denn privat und beruflich soll man ja trennen, so sagt man.

Privat nutze ich Facebook, ja sogar regelmäßig. Postings wie „Ich bin in der Küche“ erspare ich mir aber, dazu bleibt keine Zeit im hektischen Alltag. Es werden Gruppen gegründet, Veranstaltungen erstellt, Einladungen ausgeschickt, angenommen, abgesagt. Einige meiner Freunde haben keinen Facebook-Account, da passiert es schon mal, dass der eine oder andere nicht auf der Geburtstagsfeier erscheint. Auf die Frage „Wo warst du?“ kommt dann nur die Antwort „Ich bin nicht auf Facebook“. Klingt eigentlich sehr traurig und auch unpersönlich, passiert aber nicht nur in meinem Freundeskreis. Facebook macht es möglich, noch schneller noch mehr Menschen zu erreichen – ein Klick und eine Nachricht an alle ist versendet. Ein Klick und jeder weiß, wo der oder die auf Urlaub ist. Doch wo ist die Grenze der Privatsphäre? Diese hat Facebook meiner Meinung nach schon überschritten, aber jeder muss für sich selbst entscheiden, was zu viel und was zu wenig ist – und wie viel man über sich selbst preisgeben möchte. Erschwerend kommt hinzu, dass die, die nicht online sind, eben auf der Strecke bleiben – zumindest schon mal im Privaten.

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Und beruflich? Wie sieht es da aus? Wann sollte das Unternehmen Facebook für sich nutzen und einen Account erstellen? MUSS man einen Account haben, um als Unternehmen „in“ zu sein und nicht auf der Strecke zu bleiben? Prinzipiell ist es immer gut, auf dem aktuellen Social Media-Stand zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass man jedem Hype als Unternehmen hinterherlaufen sollte. Facebook ist über die Hype-Phase allerdings schon lange hinaus und gehört auch zum beruflichen Alltag dazu. Grundsätzlich sollte man sich aber zunächst ansehen, ob die eigene Zielgruppe überhaupt auf Facebook ist. Wenn dem nicht so ist, an wen sollte man potenzielle Posts denn adressieren? Weiters ist– wie auch im Privaten – zu überlegen, ob man überhaupt sinnvolle Inhalte hat/generieren kann, um einen Facebook-Kanal zu befüllen. Können beide Fragen mit Ja beantwortet werden, kann es sich selbst für B2B-Unternehmen lohnen, dem Sozialen Netzwerk beizutreten. Denn mit Facebook kann man auch sein Profil schärfen und ein Imageals interessanter Betrieb aufbauen – nicht zuletzt gegenüber Tausenden von potenziellen zukünftigen Mitarbeitern.

Mein Fazit: Haben Sie Wichtiges zu sagen, das ihre Zielgruppe interessiert und ihr Nutzen stiftet, dann her mit dem Facebook-Account. Wenn nicht: lieber sein lassen.

Diesen Tipp würde ich übrigens auch einigen Privatpersonen in meiner Freundesliste geben …