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„Hallo, schon jemand da?“, „Ich kann Sie nicht hören“, „Sorry, die Verbindung ist wohl nicht so gut“ – Diese Sätze haben wir Online-Meeting-Teilnehmer schon oft gehört oder gar selbst gesagt. Neben den übertragungstechnischen Herausforderungen rund um Zoom, Webex, Microsoft Teams, Skype, Facetime etc. sind aber auch ein paar szenische und performative Bedingungen zu beachten, die zum Gelingen dieser virtuellen Zusammenkünfte beitragen.

Seit langem schon halten wir unseren regelmäßigen Jour fixe mit den Niederlassungen von Press’n’Relations in München, Berlin und Wien auf Online-Kanälen ab. Der gemeinsame Nenner dabei: der Bürolandschaftshintergrund. Das hat sich in den letzten Monaten pandemiebedingt etwas verändert. Nun sehen wir uns vor Privatbüro-, Esszimmertisch-, Sofa- oder gar vor künstlichen Settings sitzend über aktuelle und anstehende PR-Aktivitäten sprechen. Ungeachtet der jeweiligen Background-Szenerien – die werde ich das nächste Mal beleuchten – mögen folgende Tipps zu Optik und Akustik der Aufmerksamkeitssteigerung ebenso dienen wie dazu, so vorteilhaft wie möglich rüberzukommen.

Licht

Aufgrund der in vielen (Büro-)Räumen vorhandenen Deckenbeleuchtung kommt es oft zu starken Schatten im Gesicht (Augen, Nase, Kinn), die einen sofort um Jahre älter erscheinen lassen – und mich vor allem! Das kann natürlich auch seriösitätssteigernd wirken. Für realitätsnähere Eindrücke empfiehlt sich hingegen eine von vorn auf das Gesicht fallende Lichtquelle. Natürliches Licht ist dabei künstlichem vorzuziehen, das eher kalt wirken kann.

Vorteilhafte Ergebnisse bringt Fenster- bzw. Tageslicht. Also mit dem Gesicht ZUM Fenster und den Laptop oder das Smartphone VOR dem Fenster positionieren! Anderenfalls erinnert das übertragene Bild an Scherenschnitte (siehe oben). Alternativ ist selbstverständlich auch künstliches Licht möglich, etwa durch eine Tischlampe, die hinter dem Laptop/Smartphone steht und auf das Gesicht gerichtet ist.

Schau mir in die Augen

So bitte nicht!

Wenn je das Gerede um Begegnungen auf Augenhöhe sinnvoll ist, dann hier. Positionieren Sie bitte den Laptop bzw. das Smartphone möglichst auf Augenhöhe – und bitte weder zu tief noch zu hoch! Denn von unten gefilmt zu werden, bringt durchweg ungünstige Ergebnisse, die an lang zurückliegende Gulliver-Lektüre erinnert. Die Lösung: den Laptop, das Smartphone einfach auf ein paar dicke Bücher, Zeitschriften, Kissen, Kästen etc. stellen. Oder sich tiefer setzen.

Wer nicht will, dass das eigene Bild verzerrt erscheint oder die eigenen Nasenhaare gezählt werden, sollte auf ausreichenden Abstand zum Objektiv achten. Aber bitte auch nicht zu weit entfernt, so dass die Teilnehmer einen noch erkennen. Optimal ist es, wenn auf dem Bild noch etwas Platz über dem Kopf ist und ein Teil des Oberkörpers sichtbar ist. Am besten ist es, die Beleuchtung und den Kamera-Ausschnitt vor dem Video-Anruf bzw. -Meeting zu überprüfen.

So auch nicht.

Oft genug kommt es vor, dass die sprechenden Personen nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch, d.h. im Bild, aneinander vorbeireden! Zur Vorbeugung zumindest des visuellen Eindrucks daher bitte beim Sprechen immer direkt in die Kamera schauen! Bei der gleichzeitigen Benutzung zweier Monitore oder bei einem sehr großen Bildschirm empfiehlt es sich, das Bild-Fenster in unmittelbare Nähe des Kameraobjektivs zu positionieren. Das erhöht den Eindruck der direkten Ansprache und Teilnahme, da ich nun in Richtung Kamera und der teilnehmenden Personen gleichzeitig blicke.

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Home casual or office casual?

Auf Videos und in Online-Meetings wirken neutrale Kleiderfarben am vorteilhaftesten. Zu helle und zu leuchtende Farben sowie Weiß sind aufgrund zu starker Lichteflexionen genauso zu vermeiden wie gemusterte Oberteile. Feingemusterte Oberflächen führen zu Bild-Interferenzen, zu starke Muster zu Aufmerksamkeitsablenkungen. Bei Corona-bedingten Online-Weihnachtsfeiern sind Ausnahmen in Form motivsatter Weihnachtspullover sicherlich zu dulden.

So ist’s schon besser.

Quiet, please!

Natürlich ist eine ruhige Umgebung während der Meetings und Gespräche wichtig – im Büro wie im Homeoffice. Zu Baustellen hin geöffnete Fenster sind hierbei zu schließen, ebenso wie neugierige oder aufmerksamkeitsheischende Kollegen bzw. Familienangehörige zur Ruhe gemahnt werden sollten. Auch Musik und andere Lärmquellen sind zu vermeiden. Am vorteilhaftesten erweist sich hier der Gebrauch von Kopfhörern oder Earplugs. Sie sorgen nicht nur für ein verständliches wie diskretes Hören, sondern verhindern auch lästige akustische Rückkopplungen, die durch den Lautsprecher des Laptops/Smartphones entstehen können. Aufgrund monatelanger Erfahrungen sind wir agenturweit übrigens dazu übergegangen, den Mund – äh, pardon! … – das Mikrofon erst dann einzuschalten, wenn etwas zu sagen ist.


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