Jede Generation verfügt über unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen. Konflikte sind da vorprogrammiert. In Zeiten des Internets haben die Abstufungen zwischen „Jung“ und „Alt“ sowohl inhaltlich wie auch in der Abgrenzung untereinander an Schärfe zugenommen. Auch hier am Ulmer Standort prallen ab und zu die Meinungen von Kollegen unterschiedlichen Alters aufeinander. In meinem Blogbeitrag gehe ich jedoch nicht auf Streitthemen ein, sondern darauf, was es mit „OK Boomer“ und den Golf-, X-, Y- und Z-Generationen überhaupt auf sich hat.
Während ihrer Rede im neuseeländischen Parlament Anfang November wurde die 25-jährige Abgeordnete der Grünen Partei, Chlöe Swarbrick, vom älteren Abgeordneten Todd Muller unterbrochen. Sie konterte darauf mit „OK Boomer“ (hier auf YouTube zu sehen). Damit verwendete sie eine herablassende Phrase, die seit diesem Jahr in Form von Internet-Memes und als Antwort hauptsächlich von Jüngeren auf abweichende Meinungen sowie Einstellungen von Menschen aus der Baby-Boomer-Generation verwendet wird.
Wer mit dem Begriff und den Generationsschubladen bislang überhaupt nichts anfangen konnte – hier beginnt die kleine Zeitreise:
Baby-Boomer
Als Baby-Boomer wird die erste Generation nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Von den Geburtsjahren her deckt sie die Spanne zwischen den Jahren 1946 und 1964 ab. Aufgewachsen in Zeiten des Wirtschaftswunders, gehört sie zu den geburtenreichsten Jahrgängen. In Deutschland wurden beispielsweise mit 1,4 Millionen nie mehr Kinder in einem Jahr geboren als 1964 (Quelle: Statistisches Bundesamt).
Motto: „Schaffe, schaffe, Häusle baue.“
Generation X
In den Jahren zwischen 1965 und 1979 kam die Generation X auf die Welt. Sie wird hierzulande teilweise mit etwas unscharfer zeitlicher Abgrenzung auch als Generation Golf bezeichnet. Prägend für die Menschen dieser Zeit waren diverse Krisen, etwa der weltweite Ölpreisschock 1973 sowie der RAF-Terror speziell in Deutschland.
Motto: „Arbeit ist nicht alles, wie sieht es eigentlich mit der Work-Life-Balance aus?“
Generation Y
Die Generation Y, geboren zwischen 1980 und 1993, ist auch als „Millennials“ bekannt. Sie erlebte unter anderem den Mauerfall, die Jahrtausendwende, das aufkeimende Internet und die Globalisierung mit. Gemeinsam mit den Generationen zuvor kennt sie noch eine Vielzahl analoger Technologien, die im heutigen Digitalzeitalter kaum noch Verwendung finden. Beispielsweise stellt für sie die Bedienung eines Wählscheibentelefons keine Herausforderung dar – ganz im Gegensatz zu diesen zwei 17-Jährigen aus der Generation Z 😉
Motto: „Früher war alles besser.“
Generation Z
Von der Digitalisierung komplett erfasst und umgeben ist schließlich die zwischen den Jahren 1994 und 2010 geborene Generation Z, auch Generation YouTube genannt. Als Digital Natives ist für sie ein Leben ohne Internet nicht vorstellbar und das rein analoge Zeitalter mit seinen Gerätschaften davor quasi nicht existent (siehe das Video im Absatz zuvor).
Motto: „Hauptsache online.“
Kommunikation verbindet auch über Umwege
Unsere heutige Gesellschaft steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Eine der größten ist sicherlich der Klimawandel mit seinen Auswirkungen. Demgegenüber steht ein breiter Mix an Menschen aus unterschiedlichen Generationen mit jeweils unterschiedlichen Erfahrungen und Erwartungen. Sie treffen täglich in der Familie, auf der Straße, am Arbeitsplatz und im Internet aufeinander. Ohne vernünftige Kommunikation untereinander lassen sich die zwischenmenschlichen und globalen Probleme nicht lösen – selbst wenn diese, siehe Titelbild, nicht immer gradlinig abläuft.
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