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Wenn es darum geht, Industrie-Produkte dem Fachpublikum vorzustellen, ist es mit einer simplen Produktbeschreibung oft nicht getan. Dies gilt vor allem für die erklärungsbedürftigen Erzeugnisse unserer B2B-Kunden. Selbst bei einem vermeintlich einfachen Produkt wie einem Kupferrohr für die Heizungstechnik geht es darum, das Einsatzgebiet zu zeigen. Denn es sind oft Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen, wenn es um Details wie die richtige Verbindungstechnik geht oder um das Zusammenspiel mit anderen Systemkomponenten.


Wir können die Anwender im Rahmen von Bau-Reportagen direkt befragen, warum sie die Produkte unserer Kunden eingesetzt haben und welche Überlegungen dabei eine Rolle gespielt haben. Diese Art der Präsentation ist ungleich glaubwürdiger als eine Hochglanz-Broschüre, denn eine Projekt-Referenz hat besonders im Bauwesen Gewicht. Hierfür fotografieren wir oftmals auch den Einbau der Erzeugnisse live vor Ort – die Baustelle quasi als Testimonial.

Soweit die Theorie. Doch wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Nach meiner Erfahrung braucht man als PR-Redakteur für eine erfolgreiche Baureportage neben dem richtigen Equipment (Kamera, Sicherheitsschuhe, Bauhelm) vor allem eines: gute Nerven! Denn von der Meldung des Kunden „wir haben ein Objekt, das in Frage kommt“ bis zum fertigen Bericht können Monate vergehen. Die richtigen Ansprechpartner und die Adressen sind zwar rasch recherchiert. Doch dann geht oftmals die zermürbende Warterei los – je größer das Bauvorhaben, desto länger kann sich das ziehen. Es gilt am Ball zu bleiben!

Kleines Beispiel gefällig? Im Herbst 2016 erhielt ich die Info, dass in einem Großprojekt in Frankfurt ein Gebäudetechnik-Teilsystem eines Kunden eingesetzt werden soll. In der Info hieß es: Start im April 2017. Nachdem ich bereits im Herbst die Freigabe für die Reportage eingeholt hatte, rief ich im März 2017 ich den Bauleiter an, um mich nach dem Zeitplan zu erkundigen. Daraufhin wurde mir gesagt: „Wir sind im Verzug. Mai oder Juni – frühestens.“ Also meldete ich mich Mitte Mai, um dann schon einen relativ konkreten Termin genannt zu bekommen: 14. Juni 2017.

Damit kann man doch arbeiten, oder? Vorsicht! Die Kunst ist es, keinesfalls zu früh Bahn-Tickets und Hotelzimmer zu buchen, sondern die Nerven zu behalten, denn erfahrungsgemäß kann noch viel passieren auf einer Baustelle – oder auch nicht. Am 12. Juni rief ich abermals an und ich ahnte schon, was kommt: Mein Ansprechpartner teilte mir mit, dass im Gewerk Heizung noch keine Arbeiten erfolgt sind – „vielleicht in einer Woche“, vielleicht auch nicht. Ich schreibe diesen Text am 19. Juni und hoffe noch kurzfristig einen Termin zu erhalten. Denn erstens gehen die zu dokumentierenden Bauarbeiten maximal drei Tage und zweitens ist mein Wunschtermin im Kalender umzingelt von diversen Pflichtterminen, so dass nur noch wenig Spielraum bleibt. Bisher hat es immer irgendwie geklappt bei Baustellen-Terminen vor Ort, auch wenn oft Improvisationstalent gefragt ist. Ich hoffe nun auf einen spannenden Tag auf der Baustelle – am besten am 26. Juni. Ich warte nun auf den Rückruf des Bauleiters…