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Was früher gang und gäbe im Arbeitsleben bei Press’n’Relations war, kämpft sich langsam wieder in den Alltag zurück: echte Messebesuche. Bei mir hat es mit 730 Tagen zwar noch länger gedauert als bei meiner Kollegin Rebecca Horn, die am 12. Oktober mit dem Zug nach Nürnberg fuhr, aber dafür war ich einen Tag später auch wieder unterwegs zu einer Großveranstaltung. Das Ziel: die Fakuma in Friedrichshafen. Mein Transportmittel: unser rein elektrisch angetriebener Hyundai Kona. Ok, ein 13. (wenigstens kein Freitag), zum ersten Mal auf längerer Strecke unterwegs ohne sichere Kenntnis der Lademöglichkeiten vor Ort und dann war da noch was mit Corona – was sollte da schon schiefgehen?

Die Planung von Messebesuchen unterscheidet sich nach fast zwei Jahren Pandemie doch etwas vom gewohnten Prozedere. Früher fuhr man mehr oder weniger unbedarft auf die Messe, zeigte am Pressecounter seinen Presseausweis vor und konnte nach erfolgter Akkreditierung direkt aufs Gelände spazieren. Seit Corona ist das anders. Bei Messen generell und der Fakuma im Speziellen war es beispielsweise im Vorfeld nicht klar, ob sie überhaupt stattfindet. Zwei Wochen vorher standen jedoch alle Signale auf grün, daher nahm ich die Reiseplanung in Angriff. Übernachtungen waren nicht vorgesehen, der Termin war an einem Tag zu erledigen. Mit rund 150 Kilometer Entfernung einfach lag die Messe Friedrichshafen zudem locker innerhalb der rund 400 Kilometer Reichweite des Kona. Selbst ohne Lademöglichkeit vor Ort wäre also noch ein ausreichend großer Restpuffer von etwa 100 Kilometer vorhanden. Dachte ich.

Corona meets Digitalisierung

Aber zunächst kümmerte ich mich um den wichtigsten Punkt: Wie sehen die Vorgaben des Bundeslandes Baden-Württemberg wie auch der Messegesellschaft hinsichtlich Corona aus? Kurzfristige Änderungen sind hier leider keine Ausnahme. Für die Fakuma bedeutete das: 3G, Maskenpflicht und auf die Messe Friedrichshafen kommt nur, wer vorher online akkreditiert ist. Vor Ort werden generell keine Tickets verkauft. Die Vorbereitung auf meinen Messebesuch fing also mit einem Gang zum Scanner an, um den Presseausweis zu digitalisieren und via Mail an das Presseteam der Messe zu senden. Ein paar Tage später erhielt ich dann einen Link zur Online-Registrierung und im Anschluss ein Zugangsticket im PDF-Format inklusive schickem QR-Code und…

Ok, das mit den Sonderzeichen bei Press’n’Relations üben wir noch einmal und nein, ich werde den sicher nicht offen am Revers tragen 😉

Big Kona is watching you

Am Morgen des 13. Oktober machte ich mich schließlich auf den Weg nach Friedrichshafen. Einer der Vorteile des Kona ist es, dass sämtliche Fahrzeugbewegungen automatisch in einem digitalen Fahrtenbuch erfasst und in der App einsehbar sind. Informationen zur Fahrtdauer, Entfernung, dem Durchschnittstempo und der Höchstgeschwindigkeit werden fein säuberlich vermerkt. Als ich kurz vor 8 Uhr ins Auto stieg, war der Akku bei 100 Prozent und die Reichweite lag aufgrund der etwas kälteren Nacht unterhalb der 400 km-Marke. „Das reicht trotzdem locker hin und zurück. Die Messe öffnet um 09:00 Uhr. Gegen 9:30 Uhr bin ich da und die ersten Termine finden nach dem Mittag statt – das ist Zeit genug!“, so meine Gedanken.

Kurz vor Memmingen stand ich dann geschlagene 1,5 Stunden im Stau. Aus den veranschlagten 100 Minuten Fahrt wurden 194 und die Ankunftszeit verschob sich entsprechend – alles fein säuberlich dokumentiert vom Kona.

Wenigstens ging es mir im Stau nicht so wie dem Autofahrer vor mir, dem ein Kühlerschlauch platzte. Hier sind E-Autos klar im Vorteil. Mein Blick galt vor allem der Rest-Akkuanzeige, die sich während der langen Wartezeit aber nur um wenige Prozentpunkte nach unten bewegte. Als es dann endlich weiterging, fuhr ich doch etwas schneller als geplant. Auch das wird schonungslos offengelegt 😉

Endlich an der Messe Friedrichshafen angekommen, machte ich mich auf die Suche nach einer Lademöglichkeit. Im Navi angezeigt wurde nichts, da es sich um einen nicht-öffentlichen Bereich handelt. Es gibt zwar insgesamt 6.500 verfügbare Parkplätze, aber laut einem Ordner nur fünf(!) Ladesäulen – die natürlich alle belegt waren. Vielleicht kehrt sich das Verhältnis ja in den nächsten JahrenJahrzehnten um… Der Rest des Messetages verlief unspektakulär. Die Gespräche vor Ort waren gut und im Gegensatz zur Security-Messe bei Rebecca war der Anteil der Fachbesucher insgesamt deutlich höher. Am späten Nachmittag machte ich mich dann auf den Heimweg und kam in der ursprünglich veranschlagten Fahrtzeit sowie ohne Unterbrechungen wieder zurück – mit immerhin 16 Prozent Akku und 54 km Restreichweite 🙂