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Seit 20 Jahren arbeite ich für die Logistikbranche – zunächst als Consultant, seit nunmehr 15 Jahren als PR-Dienstleister und Kommunikator für unsere Branchenkunden. Viel hat sich getan in diesen zwei Jahrzehnten. Die technologische Entwicklung ist rasant: Lkw-Motoren haben nicht mehr Euro 3, sondern Euro 6 Abgasstandard, der „Palmtop“ wurde vom Smartphone abgelöst, die Telematikeinheiten auf den Lkw haben nicht mehr die Größe eines halben Kühlschranks, sondern sind leicht, smart und senden ihre Daten 24/7 in die „Cloud“. Die Disposition ist Web-basiert, im Lager bewegen sich „Fahrerlose Transportsysteme“ (FTS) wie von Geisterhand, und der erste vollautonome Lkw fährt im US-Bundesstaat Nevada Bier durch die Gegend.

Fester Ansprechpartner für die Kommunikation ist wichtig

PR-Seminar von Press’n’Relations für die Mitglieder des Logistiknetz Berlin-Brandenburg (LNBB) am 5. März 2020 an der TH Wildau (Quelle: Nina von Imhoff)

Doch eines hat sich bisher nicht wesentlich geändert: Die Logistiker versinken mehr denn je im Tagesgeschäft – getrieben von Ladezeitfenstern, Zollformalitäten, Abgasnormen und Dieselfahrverboten, Staus, und ganz aktuell vom Corona-Virus und den extremen Störungen der Lieferketten. Zeit für Kommunikation? Fehlanzeige. Bis auf Konzerne und große Mittelständler mit eigenen Pressestellen und Social Media Managern können sich die meisten Logistikfirmen kaum eigene Ressourcen für Unternehmenskommunikation leisten. Dafür greifen sie auf externe Dienstleister wie uns zurück und lagern viele Aufgaben an uns aus. Das ist gut für uns und wir machen den Job gerne. Doch ein externer PR-Dienstleister reicht einfach nicht aus. Was jedes Logistikunternehmen benötigt, ist zumindest ein fester Ansprechpartner innerhalb der Firma, der alle öffentlichkeitrelevanten Themen im Blick hat und auch wirklich ansprechbar ist. Für uns als Input-Geber und im Krisenfall auch für alle anderen Zielgruppen, die eine schnelle Info brauchen. Die Corona-Krise führt uns derzeit deutlich vor Augen, wie wichtig aktuelle Infos und belastbare Infoquellen sind.

Bruno Lukas, Leiter der PnR-Niederlassung Berlin, erläutert die Bedeutung einer guten Kommunikations-Strategie. (Quelle: Nina von Imhoff)
Kommunikation für Logistiker: Die Teilnehmer des PnR-Workshops hören gespannt zu. Quelle: Nina von Imhoff

Logistiker brauchen Fortbildung – auch in der Kommunikation

Was also tun, wenn es den „internen Kommunikator“ im Logistikunternehmen nicht gibt? Man bildet einen Mitarbeiter aus oder zumindest gibt man ihm eine Fortbildung, damit er wenigstens die Basics der Kommunikation beherrscht. Einen solchen Crash-Kurs bieten wir von Press’n’Relations im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Logistiknetz Berlin-Brandenburg (LNBB) einmal im Jahr an. Am heutigen Donnerstag habe ich zusammen mit meiner Kollegin Nina 15 Mitarbeiter/innen aus Logistikunternehmen genau diese Basics vermittelt. Wir haben erläutert, dass eine Kommunikationsstrategie mit Zielen, Botschaften und der Definition von Zielgruppen die Grundlage darstellt und erklärt, wie eine Pressemeldung erstellt wird. Auch das Thema Online-Kommunikation und Social Media war ein zentraler Baustein der Fortbildung. Der Erfahrungsaustausch durfte natürlich nicht zu kurz kommen und führte zu spannenden Diskussionen. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass wir „unsere“ Logistiker ein Stück weit für die Bedeutung der Kommunikation sensibilisieren konnten. Denn eine gute Kommunikation bringt Information und Transparenz in den Markt. Und damit fördert sie auch Verständnis und Akzeptanz – auch wenn es mal nicht so rund läuft.