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Alle reden über Klimaneutralität: Viele Unternehmen haben sich vorgenommen, bis 2025, 2030 oder womöglich noch später klimaneutral zu arbeiten. Gerade für Dienstleister wie eine PR-Agentur ist es jedoch überhaupt kein Problem, auch schneller ihre CO2-Emissionen zu erfassen und auszugleichen. Wir machen das schon seit 15 Jahren: Seit unserer ersten Klimabilanz 2007 haben wir rund 500 Tonnen CO2 eingespart. Verglichen mit der Großindustrie oder Energiekonzernen ist das natürlich ein Klacks. Aber es ist ausgesprochen einfach! Und wenn alle Dienstleister das ebenso machen, können auch wir Kleinen einen sehr erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Der Klimaschutz war auch 2007 bereits ein Thema. Doch die Bereitschaft von Unternehmen, sich in diesem Umfeld zu engagieren, stand noch ganz am Anfang. Als PR-Agentur hatte sich Press’n‘Relations erstmals 2004 mit dem Klimaschutz intensiver auseinandergesetzt: Damals betreuten wir gemeinsam mit unserem Partner Projekt:Agentur den koreanischen Notebook-Hersteller Averatec. Der brachte das allererste „klimaneutrale“ Notebook auf den Markt. Nach heutigen Maßstäben war dieses Notebook seinerzeit zwar allenfalls klimafreundlich, denn es wurden lediglich die CO2-Emissionen des durchschnittlichen Stromverbrauchs über einen Zeitraum von drei Jahren ausgeglichen. Aber es war für uns ein Einstieg und Anreiz, uns intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen. Das kleine Einmaleins des Klimaschutzes lernten wir in den Jahren darauf bei der PR-Betreuung von ClimatePartner, einem Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hatte, Unternehmen und unternehmerische Aktivitäten klimaneutral zu stellen. ClimatePartner entwickelte damals beispielsweise das Konzept für „Klimaneutral Drucken“, das bis heute eine weite Verbreitung gefunden hat.

Welche Klima-Stellschrauben hat ein Dienstleister?

Für eine PR-Agentur und andere Dienstleister gibt es im Grunde nur drei große Bereiche, die den CO2-Austoß des Unternehmens bestimmen: Mobilität, Energie und Wärme. Dazu kommen kleinere Emissionstreiber wie der Wasser- oder auch der Papierverbrauch (der für uns durch die weitgehende Digitalisierung aller Abläufe bei Press’n’Relations allerdings nur noch eine sehr geringe Bedeutung hat).

Systemgrenzen sauber bestimmen

CO2-Emissionen werden durch ein Dienstleistungsunternehmen auf unterschiedliche Weise verursacht. In den Bereich Mobilität fallen dabei Faktoren wie Geschäftsreisen per Auto, Bahn oder Flugzeug. Aber auch die Anfahrten der Mitarbeiter sollten in die Analyse miteinbezogen werden. Denn die unterscheiden sich deutlich, je nachdem ob der Mitarbeiter den öffentlichen Nahverkehr, das eigene Auto oder gar das Fahrrad nutzt. Werden in größerem Maßstab Dienstleistungen oder Güter für die tägliche Arbeit eingekauft, müssen diese natürlich ebenfalls einfließen. Daneben zählen für eine PR-Agentur der Stromverbrauch durch die IT, Beleuchtung, Aufzüge, Kaffeemaschinen, Mikrowelle oder andere Verbraucher zu den relevanten Klimafaktoren. Dazu kommt schließlich die Wärmeabrechnung. Spätestens seit Corona zählen aber nicht nur die im Betrieb selbst erzeugten CO2-Emissionen. Es müssen auch Verursacher im Homeoffice der Mitarbeiter berücksichtigt werden.

Klimabilanz heißt Rechnungen sichten

Die wichtigste Quelle für die Erstellung einer Klimabilanz sind Rechnungen: Bei Strom, Wärme und Wasser ist der Aufwand absolut überschaubar, denn da benötigt man nur die Jahresabrechnungen. Stammt der Strom wie bei uns aus nachweisbar regenerativen Quellen, reduziert sich die auszugleichende Menge an CO2 bereits drastisch. Daneben sind wir in der glücklichen Lage, mit Fernwärme zu heizen, die ebenfalls großteils klimaneutral erzeugt wird. Auch im Bereich der allgemeinen Mobilität sind wir seit Jahren möglichst klimaschonend unterwegs: Priorität 1 hat bei Geschäftsreisen die Bahn. Jeder Mitarbeiter, der regelmäßig auf Geschäftsreise muss, erhält deswegen eine Bahncard 50. Daneben haben wir seit 2019 unseren Fuhrpark schrittweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt, das letzte Hybridfahrzeug wird 2023 ebenfalls durch ein reines E-Auto ersetzt. Betankt werden die E-Autos mit „Naturenergie“, so dass auch hier die Klimaneutralität erfüllt wird. Da die Fahrzeuge ihren Verbrauch genau protokollieren und in der Regel per App ausgelesen werden können, ist die Erfassung der Daten kein Problem. Bei anderen Autos benötigt man die Kilometerleistung, die mit den Tankrechnungen abgeglichen werden kann.

Für die Anfahrt der Mitarbeiter stellen wir auf Wunsch entsprechende Job-Tickets zur Verfügung. Das funktioniert nicht bei jedem, denn der ÖPNV ist manchmal zu umständlich und zu zeitaufwändig. Doch zu einer Reduktion hat dies über die Jahre ebenfalls beigetragen. Für die Klimabilanz müssen die Kilometer und Verkehrsmittel erfasst werden. Die Berechnung erfolgt dann über entsprechende Modelle. Denn die Tankrechnungen eines Mitarbeiters können selbstverständlich nicht zur Analyse herangezogen werden.

Bleibt das Home-Office: Auch hier erfolgt die Berechnung der CO2-Emissionen über entsprechende Formeln – alles andere wäre nicht nur viel zu aufwändig, es käme auch zu Problemen mit dem Datenschutz.

Und der Aufwand?

Der ist durch die Unterstützung von ClimatePartner absolut überschaubar. Denn alle Informationen werden online über einen Fragebogen erfasst und dann direkt von ClimatePartner ausgewertet. Die Erfassung der Daten lief bei uns über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen und kostete in Summe etwa fünf Stunden Arbeit – auch dank der extrem guten Unterstützung und Hilfsbereitschaft des ClimatePartner-Teams.

Das Ergebnis lag für 2021 bei rund 21 Tonnen CO2-Ausstoß, von denen mehr als 5,5 Tonnen bereits klimaneutral gestellt waren – etwa durch den Einkauf klimaneutralen Stroms. Das Gesamtergebnis erhielt dann einen 10-prozentigen Sicherheitszuschlag, so dass eventuelle Unschärfen in jedem Falle berücksichtigt sind. So standen am Ende 17,8 auszugleichende Tonnen CO2 in unserer Klimabilanz. Das entspricht dem Jahresfußabdruck von weniger als drei Mitteleuropäern. Für ein Unternehmen unserer Größe ist das schon ein sehr gutes Ergebnis.

ClimatePartner bietet die Möglichkeit, für den Ausgleich aus unterschiedlichen Klimaschutzprojekten in aller Welt zu wählen. Die Kosten dafür sind in der Höhe verschieden. Allen gemeinsam ist, dass sie zertifiziert sind und sichergestellt ist, dass die CO2-Zertifikate tatsächlich „aus dem Handel“ genommen werden und die CO2-Äquivalente, die durch das Projekt vermieden werden, nicht doppelt oder dreifach verkauft werden.

Erst reduzieren, dann ausgleichen …

Über die Jahre konnten wir unseren CO2-Ausstoß mehr als halbieren. Gestartet sind wir 2007 mit rund 50 Tonnen CO2 allein für unseren Ulmer Standort. Heute liegen wir bei knapp 17 Tonnen – und das für alle drei Standorte in Ulm, München und Wien. Hilfreich bei der Reduktion war auch ein EMAS-Umweltmanagement, das wir 2007 als erste PR-Agentur Europas aufgebaut hatten. Das war zwar mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden, als die reine Klimabilanz. Es schärfte jedoch das Umweltbewusstsein, bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen enorm. Zweimal wurde EMAS rezertifiziert, bis wir 2015 darauf verzichtet haben, weil die erreichbaren Effizienzgewinne, die mit EMAS als Zielvorgabe verbunden werden, nur noch marginal waren.

Und die Kosten?

Wir haben für den Ausgleich unserer CO2-Emissionen des Jahrs 2021 genau 320,29 zzgl. MwSt. bezahlt. Ein absolut überschaubarer Betrag, wenn es darum geht, die Klimaziele zu erreichen.

Anmerkung zum Bild: Die rund 198 Tonnen CO2-Äquivalente beziehen sich nur auf die Emissionen, die wir in den letzten Jahren in der Zusammenarbeit mit ClimatePartner ausgeglichen haben. Zuvor hatte wir teilweise mit anderen Dienstleistern wie MyClimate zusammengearbeitet. Und auch die Kompensationen der 2000-er Jahre sind nicht in dieser Summe enthalten.