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Beim „Internet der Dinge“ (IoT, Internet of Things)  kommunizieren ja nicht nur Gegenstände untereinander; irgendwo sind auch wir Menschen einbezogen. Schließlich soll das IoT uns das Leben leichter oder uns dienliche Prozesse effizienter machen. Doch bei manch technischem Fortschritt kommen mir Zweifel, ob das Netzwerk uns nicht „einwickelt“.

Abends auf der Couch: Ich drücke auf den Power-Knopf der TV-Fernbedienung und erwische mich bei dem „Früher war alles besser“-Gedanken. Da ging ich zum Fernseher, drückte auf den Knopf und sah, wie die Bildröhre in drei Sekunden aufglimmte. Der Ton war sofort da. Mein gut drei Jahre altes Smart TV lässt mich hingegen über 20 Sekunden warten, bis ich das Programm vom Internet-Receiver sehe. Okay, ich habe heute nicht nur das Erste, Zweite und Dritte zur Auswahl. Auch Mediathek, Video on Demand oder die Programmierung des Festplattenrekorders aus der Ferne gab es früher nicht. Aber irgendwie sollte moderne Technik doch besser und benutzerfreundlicher funktionieren (als mein Fernseher zum Beispiel), nicht wahr? Das gilt auch für das Internet of Things, kurz IoT. Manches ist mir heute einfach noch zu undurchsichtig.

Smart oder nicht smart, das ist hier die Frage

Zweifel an der Bedienfreundlichkeit machen sich bei mir zum Beispiel breit, wenn ich an das Smart Home denke. Heizung regulieren und das Licht dimmen, ja sogar Lichtfarben ändern? Heute kein Problem mehr. Smarte Haushaltsgeräte, die sich via App steuern lassen? Klingt ebenso interessant wie die Öko-Bilanz meiner Waschmaschine abzurufen. Aber welchen Standard sollten die Geräte beherrschen? Lege ich mich heute möglicherweise auf einen ungünstigen Standard fest? Ist mein Smartphone bzw. sein Betriebssystem jung genug, um die aktuellen Apps der Anbieter aufzuspielen? Und bleibt das Hightech-Licht vielleicht aus, wenn mein Smartphone einmal defekt ist?

IoT – Zweifel an der Benutzerfreundlichkeit

So wie mir geht es anscheinend vielen Menschen. „Mit der zunehmenden Vernetzung der technischen Geräte, die uns umgeben, steigt die Frustration.“ ist in einer Presseinformation von Semcon vom 5. Juni 2017 zu lesen. Laut einer von Inizio/Semcon durchgeführten Umfrage, sagen 60 Prozent der Befragten, Technik frustriere sie. Wohin ein benutzerunfreundliches IoT führen kann, zeigt Produktentwickler Semcon in einem Video: Marionette Alex erlebt hier, welche Verwirrungen und Verirrungen das IoT mit sich bringen kann.

Hoffnung auf bessere Technik

Trotz meines Klagens bin ich nach wie vor an Smart Home, IoT, Industrie 4.0 und mehr interessiert. Möchte gern meine erste maßgeschneiderte Jeans via Homescanner und Tablet in Auftrag geben, optimal angepasste InEar-Ohrhörer aus dem 3D-Drucker erhalten, meine Spülmaschine automatisch zum Niedrig-Strom-Tarif arbeiten lassen oder vielleicht mein künftiges Elektroauto beim Laden zur Netzstabilisierung bereitstellen. IoT und Hightech haben das Potenzial, unser aller Leben zu vereinfachen. Bis dahin müssen sich noch einige offene Standards etablieren und proprietäre Steuerungen, herstellerspezifische Bussysteme oder Softwareschnittstellen ablösen. Ich bin schon gespannt, wann es endlich so weit ist, dass IoT uns den Arbeitsalltag und unser Privatleben leichter macht und uns zwei Sachen schenkt: Komfort und Zeit.