Nach diesem langen und kalt-nassen Pfingstwochenende sehnen sich die Frostbeulen unter uns den Sommer herbei. Das Wetter hat sich offenbar entschieden, uns noch einmal beste Schnupfen-Bedingungen zu bescheren und so warten wir (wieder einmal) auf wärmere Tage. Da wir im Alltag ständig mit Warten beschäftigt sind, handelt auch dieser Blog-Beitrag davon.
Wir alle kennen wohl die zwei Arten von Warten: das zwangsläufige Nichtstun und das freudige Entgegenfiebern auf ein besonderes Ereignis. Wir warten auf den Bus, auf den Feierabend, auf das Wochenende, auf den Sommerurlaub … Unzählige Minuten und Stunden gehen täglich an Haltestellen, in Warteschlangen, Warteschleifen und in Wartezimmern verloren. Wenn man sich darüber bewusst wird, wie viel kostbare Lebenszeit so verschwendet wird, ist das schon ziemlich deprimierend. Gleichzeitig kommen viele Dinge, die wir gerne öfter tun würden, zu kurz. Daher ist es naheliegend, die sowieso verlorene Zeit während des Wartens möglichst sinnvoll zu nutzen. Ich meine hier (leider) keine spaßigen Aktivitäten wie Fallschirmspringen oder Schnorcheln, sondern eher einfache Dinge wie Lesen, die man spontan und ortsunabhängig tun kann. Nimmt man seinen Lesestoff überall hin mit, lässt sich dieser „Zwangsleerlauf“ ganz gut nutzen. Die meisten Leute bringen Wartezeit mit Hilfe ihrer Smartphones rum. Das ist praktisch, wenn man sich schnell während der Busfahrt über das aktuelle Weltgeschehen informieren oder E-Mails beantworten will. Doch viele Apps wie Spiele machen zwar mehr Spaß, gehören allerdings eher in die Kategorie „Zeitfresser“. Kaum zu glauben, wie viel Zeit sich einsparen lässt, wenn man diese vielen kleinen bösartigen – und vor allem unnötigen – Zeitfresser im Alltag erst einmal identifiziert hat. Natürlich spielen auch Ordnung und gute Organisation eine Rolle, aber das ist ein anderes Thema.
Soll also ein Teil der Zeit sinnvoller genutzt werden, ist die einzige Möglichkeit: knallhart aussortieren! Auch wenn es manchmal schwer fällt, ist es sehr befreiend. Genauso erleichternd wie Krimskrams oder Apps auszusortieren ist es, Aufgaben „auszumisten“. Zuerst wird eine To-Do-Liste erstellt (im Kopf oder auf Papier), nach Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert, um danach das zu streichen, was nicht unbedingt nötig ist. Es muss also jeder für sich entscheiden, ob er in seiner wertvollen Freizeit Nachrichten liest, lernt, über den Sinn des Lebens nachdenkt, oder Handyspiele zockt …
Wenn Warten nicht unbedingt notwendig ist, sollte man es gleich komplett lassen. Das heißt: Bedeutet Warten, dass man wochenlang nur vor sich hin vegetiert, weil man seinem lang ersehnten Badeurlaub entgegenfiebert, macht man sich selbst alles nur noch schwerer. Lieber die Zeit bis dahin auch schon genießen und über die vielen schönen Kleinigkeiten freuen (wie bereits im letzten Beitrag erwähnt). An dieser Stelle ein kluger Rat: „Gib jedem Tag die Chance, der Beste deines Lebens zu werden!“ – ausgelutscht, aber da ist was dran. 😉 Machen wir es uns also gemütlich und hören auf, zu warten. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, aber man sollte es nicht übertreiben. Also bitte nicht vergessen, die Zeit vor dem Erwarteten auch schon möglichst angenehm zu gestalten und die kleinen Momente auszukosten.
Ich genieße gerade noch die letzte Zeit meines Praktikums hier bei Press’n’Relations (mit einer schönen Tasse Kaffee aus der Hightech-Kaffeemaschine), anstatt verzweifelt den Geistesblitz herbeizusehnen, der mich hoffentlich bald zu meiner Bachelorarbeit inspiriert. Kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergeht. Ich habe mich gerade an die neue Situation gewöhnt und schon nähert sich das Ende des Praktikums. Ich hoffe, ich kann die verbleibende Zeit noch sinnvoll nutzen und meine Kollegen ein bisschen über ihre Arbeit ausfragen. 🙂
Fazit von heute: Nicht nur auf besondere Ereignisse warten, sondern schon die Zeit vorher möglichst sinnvoll und ausgiebig nutzen! Und wenn man warten muss, das Beste daraus machen. Da wir keine Wahl haben und das Wetter nicht beeinflussen können, sollten wir uns also warm anziehen, nicht jammern und die (hoffentlich!!) letzten kalten Tage zum Glühwein trinken nutzen.
Eure Sandra
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