Schon seit über einem Monat bin ich nun Praktikant bei Press’n’Relations und habe mich gut in das Team und den Arbeitsalltag eingefunden. Wenn ich über die erste kleine Bilanz meiner bisherigen Zeit in der Agentur nachdenke, so kommt mir immer wieder ein geliebtes Zitat von George Orwell in den Sinn. „Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.“
Ich finde, das beschreibt die Situation ganz gut. Jeder kennt das Gefühl, wenn man irgendwo neu ist und die Zeit verfliegt während man so viel bisher Unbekanntes kennenlernt. In der anfänglichen Einarbeitungszeit dauern die meisten Arbeiten noch etwas länger und sind nicht immer fehlerlos.
Mir ist wieder bewusst geworden, wie schnell ich mich – trotz bereits vorhandener Arbeitserfahrung – doch wieder an das Studentenleben gewöhnt habe. Jetzt gilt es erstmal wieder, früheres Aufstehen und einen geregelten Arbeitsalltag zu verinnerlichen. In Stuttgart wohne ich nur fünf Minuten von der Hochschule entfernt, da kann ich es mir auch leisten, mich nach dem Klingeln des Weckers nochmals im Bett rumzudrehen und etwas später aufzustehen 😀 Jetzt muss ich schon deutlich mehr Zeit einplanen, da meine Autofahrt zur Arbeit am ansässigen Industriegebiet vorbeiführt. Um acht Uhr morgens herrscht hier oft Stau und das kann auch mal länger dauern. Deswegen heißt es für mich ab jetzt: lieber einmal weniger statt einmal mehr im Bett umdrehen, um rechtzeitig in der Agentur zur erscheinen.
Im Studium müssen Ergebnisse meist erst ein paar Wochen nach der Aufgabenstellung präsentiert werden. In der Agentur ist die Deadline dagegen oft noch am gleichen oder nächsten Tag. Zu sicher kann man sich über seinen Tagesablauf also nie sein. Hat man zum Beispiel nach diversen Abstimmungsschleifen mit allen Beteiligten eine finale Presseinformation erstellt, so steht immer noch die endgültige Freigabe durch den Kunden aus. Diese kann schnell erfolgen oder auch mal länger dauern. Selbst am Tag der geplanten Aussendung kann es auch passieren, dass diese kurzfristig gestoppt wird, weil doch noch einer neuer Aspekt auftaucht, der ebenfalls berücksichtigt werden soll. Ein Zeitplan für die Bearbeitung der anfallenden Aufgaben ist also hilfreich, sollte aber immer genügend Zeitpuffer für spontane Ereignisse enthalten. Schließlich müssen Pressemappen auch trotz kurzfristiger Zusatzaufgaben rechtzeitig zusammengestellt und Presseinformationen versendet werden. So hatte ich im ersten Monat zwar das Gefühl, die Zeit vergeht schneller, jedoch mussten eigentlich nur die Aufgaben deutlich schneller erledigt werden 😀
Aber durch meine bisherige Arbeitserfahrung habe ich gelernt, Unerwartetes immer mit einzukalkulieren. In meinem FSJ habe ich als Deutsch- und Englischlehrer in einer Sprachschule für Migranten gearbeitet. Zusätzlich habe ich einige Aufgaben im Büro übernommen. Da kam es öfter vor, dass ich morgens spontan die Krankheitsvertretung für Kollegen machen und mir in kurzer Zeit Übungen für die Schüler überlegen musste. Im Unterricht muss man dann auf jegliches Verhalten der Schüler gefasst sein, daher war das Erlernen von Flexibilität sehr wichtig für mich. Manchen Schülern wird es während des Unterrichts langweilig und sie laufen durch das Klassenzimmer oder fangen an, sich zu unterhalten. In solchen Momenten gilt es, sozusagen Ruhe zu bewahren, schnellstmöglich das schwarze Schäfchen einzufangen und wieder in die restliche Herde einzugliedern. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass trotz guter Vorbereitung immer etwas dazwischenkommen kann.
Mein erstes Fazit hier bei Press’n’Relations ist aber durchweg positiv. Ich erhalte die praktischen Einblicke, die ich mir für mein Praxissemester gewünscht habe. Von Clippings bis Presseinformation – in viele Bestandteile der Pressearbeit kann ich hier hereinschnuppern. Große Kritik an meiner Arbeit ist bisher ausgeblieben, es gab nur viele hilfreiche Anregungen J Das motiviert mich natürlich weiter, die begrenzte Praktikumsdauer zu nutzen, da die Zeit ja bekanntlich eilt.
Viele Grüße,
Falko M.- Praktikant
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