Wer bloggt so spät bei Nacht und Wind, es ist der Praktikant, er tippt geschwind. Jetzt hat er einen Krampf im Arm und auch der Mac läuft bald schon warm. „Praktikant, was tippst du so viel?“ „Oh Chef, siehst du nicht meinen Kalender mit dem Abgabeziel?“ „Du armer Praktikant, komm doch zu mir, unbegrenztes Filmvergnügen mit Streamingdiensten biete ich dir“ „Oh Chef, oh Chef, hörest du nicht, was Feierabend an Entspannung mir verspricht?“ „Doch ich höre es durchaus, drum pack ich bald zusammen und geh nach Haus!“ „Willst du wirklich weiter bloggen und bleiben, mit mir kann man sich so gut die Zeit vertreiben. Auch ein weiches Bett biete ich dir, schöne Träume winken dir hier“ „Oh Chef, Feierabend hat ein Daunenbett! Ein bisschen Schlaf ist, was ich jetzt gerne hätt“ „Praktikant, es wird weiter gebloggt, egal wie sehr der Feierabend lockt! Ein neuer Beitrag muss schnell her, auf den freuen die Leser sich schon sehr.“ „Oh Chef, oh Chef, ich schrieb ein seltsames Gedicht! Ist das nun ein Blog, oder ist es das nicht?“ Dem Chef grauset´s, er nickt geschwind, bei sich denkt er: „Der Praktikant, der spinnt.“ Er verlässt das Büro in großer Hast, beinahe wünscht er, der Praktikant hätt´ den Abgabetermin verpasst.
Wenn ich einen Text schreiben soll – am besten noch bis zu einem bestimmten Abgabetermin – dann kommt oft so etwas wie die Praktikantenpoesie dabei zustande. Als Brainstorming sozusagen. Das ist aber nicht so wirklich hilfreich, wie ihr euch sicher denken könnt. Die Aufgabe, die mich die letzten Wochen am meisten beschäftigt hat, war, einen Text bis zu einem fixen Abgabetermin zu schreiben. Da das Ganze eine Vorstellung meines Praxissemesters mit mindestens 20 Seiten Umfang für meine Hochschule werden sollte, habe ich das getan, was ich am liebsten tue: Ich ließ das ganze Team an meiner Arbeit teilhaben. Also befragte ich meine Kollegen zu Fachartikeln und Anwenderberichten, ließ mir eine Einführung in die Social Media-Nutzung von Press`n`Relations geben (was auf welchen Kanälen nach welchen Vorgaben gepostet wird) und bin mit jedem Bild, das ich in meinen Bericht eingefügt habe, zu dem betreffenden Kollegen gesprungen, um zu fragen, ob ich es verwenden darf. Ich glaube, ich habe alle gut beschäftigt und dabei sogar noch etwas gelernt, denn über Fachartikel und Anwenderberichte wusste ich vor meinen Interviews noch nicht so viel. Die Deadline rückt immer näher, aber inzwischen sind meine 20 Seiten Text fertig. Ende der Arbeit? Aber nicht doch, liebe Kollegen! Wie jeder andere Text, der hier verfasst wird, muss der Bericht natürlich auch Korrektur gelesen werden. Und zwar von allen, die mich mit Informationen versorgt haben, denn sie müssen prüfen, ob ich die Inhalte auch richtig wiedergegeben habe. Dann müssen natürlich alle Textstellen, in denen ich einen Press`n`Relations Kunden erwähne, geprüft werden, ob ich den Kunden überhaupt oder in diesem Kontext nennen darf. Und zu guter Letzt muss ein Kollege noch einmal Korrekturlesen. Immer. Denn egal, wie viele Leute vor ihm den Text gelesen haben, er findet immer noch Fehler. Zum Beispiel, dass ich meistens Pressmeldung statt Pressemeldung schreibe. Auch verdrehte Hochkommata oder doppelte Leerzeichen zwischen den Wörtern (hier ist es Absicht, hättet ihr es gesehen 🙂 ?) bleiben nicht unbemerkt. Wenn er einen Text liest, bedeutet das für den, der ihn geschrieben hat, meistens ziemlich viel Nacharbeit. Dafür darf man sich aber sicher sein, dass das Endergebnis wirklich fehlerfrei ist. Oder die Fehler sind so gut versteckt, dass niemand sie jemals finden wird. Und hier bin ich an dem Punkt angekommen, an dem für meine Kollegen die Arbeit an meinem Bericht tatsächlich endet und es an der Zeit ist, DANKE zu sagen. Danke für:
- die Zeit, die ihr euch genommen habt, um mir Anwenderberichte, Fachartikel und Social Media zu erklären
- die Geduld, mit der ihr meinen Bericht wieder und wieder Korrektur gelesen habt
- die ganzen Bilder, die ich – teilweise geschwärzt – in meinen Bericht einbauen durfte
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