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IMG_1089„Mit dem Geschriebenen musst du eine Geschichte erzählen und den Leser mit auf eine Reise nehmen – Das geht nur, indem du Bilder kreierst und Metaphern benutzt“, sagte mein ehemaliger Deutschlehrer bei der Einführung des Themas ‚Essay’. Dabei gibt es keine Regeln und auch kein Richtig oder Falsch. Es geht nur darum, eine gute Idee zu haben und diese mit Hilfe von Adjektiven und Verschnörkelungen auf Papier zu bringen – also das genaue Gegenteil zum Verfassen einer Pressemitteilung. Mein Praktikum ist, wie bereits erwähnt, vom Schreiben geprägt: vom Texten eines Blog-Artikels, einer Social Media-Nachricht bis zur Pressemitteilung. Zugegebenermaßen, letztere überforderte mich anfangs ein wenig. Plötzlich habe ich den Auftrag, eine presserelevante Mitteilung zum Thema „klimaneutral“ zu Papier zu bringen – für mich eine Premiere. Ich bekam ein paar Zahlen und begann, Veröffentlichungen der letzten Jahre zu lesen, um mir ein Bild zu machen – ganz nach dem Motto „Do-it-yourself“. Dann tippte ich munter drauf los und übergab meinem Chef den ersten Versuch. Das Ergebnis seiner ersten Durchsicht: Sagen wir mal, er war überarbeitungsbedürftig. Zurück an meinem Platz entschied ich mich, den ultimativen Alleswisser zur Hilfe zu nehmen. Google, das heißt: gesucht, gefunden. Da hatte ich eine weitere Antwort, wie ein derartiger Text angefertigt werden muss. Ich erwähne mal ein paar Schlagwörter: Lead, Body und Boilerplate. Vor meinem inneren Auge tauchten statt der Wörter nur drei große Fragezeichen auf. Der Aufbau: Zuallererst: Die Gliederung des Textes ist stets dieselbe. Nach der Überschrift, die die wichtigste Information enthalten sollte, folgt der Lead. In diesem werden die vier W-Fragen beantwortet: Wer, Was, Wann, Wo? Am wichtigsten sind Zahlen und Fakten, wie beispielsweise ein prozentualer Gewinnanstieg aber auch Veränderungen zum Vorjahr oder Neuheiten, die diese Pressemitteilung ausmachen. Dieser Teil wird immer in bold/fett hervorgehoben. Danach folgt der Body, der das Thema im gesamten nochmal erklärt und weitere Hintergrundinformationen liefert. Ganz essenziell ist die Boilerplate, die, wie eine Art Abspann, Auskunft über den Mitteilungsgeber und dessen Firma gibt. Zum Schluss sollte noch der Pressekontakt angefügt werden. Das war’s schon. Zumindest in der Theorie scheint das ja einfach zu sein. Dos and Don’ts: Ich stolperte beim Schreiben über die typischen Fehler: Ich benutzte Übertreibungen, werbliche Ausdrücke und oft Passiv-Sätze. Auch Zahlen von 1-12 oder das %-Zeichen schrieb ich nicht in Worten aus. Mein größtes Problem verbarg sich allerdings hinter dem Formulieren von kurzen Sätzen. Ich war es gewohnt, diese lang und mit vielen Adjektiven zu bilden, und jetzt? „Der Trick ist, kurze Sätze schwungvoll und nicht abgehackt nieder zu schreiben“, sagte meine Kollegin Nataša Forstner zu mir. Leichter gesagt, als getan. Das Anfertigen meiner zweiten Pressemitteilung fiel mir dann schon leichter. Doch das Problem, einen Fließtext zu schreiben, blieb bestehen. Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, oder? Und mir bleiben glücklicherweise noch einige Wochen bei Press’n’Relations, um weiter daran zu arbeiten. Um der Überschrift treu zu bleiben, ist jetzt hier auch Schluss. Bis zum nächsten Mal, Eure Lena

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