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Alt habe ich mich gefühlt. Älter als meine Eltern in dem Moment aussahen, in dem ich ihnen erzählte, ich sei von der Hochschule geflogen.

Drehen wir die Zeit etwas zurück. Nach meinem Abitur im Jahr 2012 hatte ich eigentlich keine Ahnung, was ich mit meinem Leben machen möchte. Mein Papa kam eines Tages mit den Stellenausschreibungen der Stadt Ulm zu mir und wollte, dass ich etwas mache, was mir später den Status eines Beamten bringen würde, so wie er es ist. Auf der letzten Seite las ich aber, dass auch Fotografen ausgebildet werden und hatte mich somit entschieden.

Danke Papa. Bis heute bin ich nebenberuflich selbstständig als Fotografin tätig, was mir sowohl Spaß macht, als auch meinen Lebensunterhalt einbringt. Weil ich mich aber gerne weiterbilde, hatte ich mich nach der Ausbildung dazu entschieden ein Studium draufzusetzen. Natürlich nachdem ich meiner anderen Passion, dem Reisen, nachging und für drei Monate alleine nach Amerika reiste.

Vom Scheitern und Neuanfangen

Vor drei Jahren begann ich dann dieses IMUK an der Hochschule Neu-Ulm zu studieren – mit mäßigem Erfolg. Nach zwei Semestern hatte ich leider nur die Fächer bestanden, in denen ich eh schon gut war: Gestaltung, Marketing und Englisch. Von den übriggebliebenen wusste ich dann zumindest, dass sie definitiv nichts für mich sind: SBWL, VWL, Programmiertechnik und Datenbanken. Es drohte die Exmatrikulation.

Hier kommen wir zur Einstiegsszene. Jetzt erklär mal deinen Eltern, was dieses furchtbare Wort bedeutet und dass du mit Mitte 20 ein weiteres wertvolles Jahr vergeudet hast. Aber eigentlich sollte man sich keine Gedanken machen, wie andere Leute darüber denken, vor allem wenn man schon fest im Leben steht. Nach einer kurzen Zeit der Besinnung hatte ich dann bereits den nächsten Plan: Ich fange trotzdem nochmal an zu studieren, mit 26! Dieses Mal an der Hochschule der Medien in Stuttgart und einen Studiengang, der bis auf eine Vorlesung (Web-Development – oh je!) nichts mit dem Vorherigen zu tun hat: Crossmedia-Redaktion/Public Relations. Mit mir in der Vorlesung viele Mädels des Jahrgangs „Abi 2017“.

Angekommen

Mittlerweile habe ich es bis ins fünfte Semester, meinem Praxissemester, geschafft und bin sehr zufrieden damit wie alles gelaufen ist. Hier bei Press’n’Relations werde ich schon seit dem ersten Tag an richtig gefordert, was mir als Workaholic zugutekommt, denn Langeweile kann ich nicht. Von der Planung und fotografischen Begleitung einer Pressekonferenz zum Übersetzen eines englischen IT-Artikels bis hin zu der Entwicklung eines Social-Media-Konzepts war ich innerhalb einer Woche bereits mit dabei. In den vergangenen Jahren hat sich eben anhand vieler Erfahrungen gezeigt, was ich gut kann (und was nicht) und was ich gerne mache. Das alles kann ich jetzt miteinander kombinieren: Fotografieren, Schreiben, Kommunikation und Design. 

Und die Moral von der Geschicht‘? Selbst wenn die Welt ab und zu unterzugehen droht, bedeutet das nicht, dass man das Blatt nicht wenden kann. Und schon gar nicht, dass man zu alt für einen Neuanfang ist.

Diana Mühlberger


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