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qual der wahl karikatur„Und, was machst du jetzt?“ ist die wohl meist gestellte Frage an einen Schulabgänger. Woher ich das weiß? Ich habe selbst seit Mitte des Jahres meinen ersehnten Abschluss und werde nun von jedem, dem dieser Umstand bekannt ist, über meine Zukunftspläne befragt. Das ist mit Sicherheit kein Vorwurf, denn ich halte meine lieben Mitmenschen für wahrhaft interessiert an dem, was der junge Mensch von heute nach der Schule so macht. Es gibt ja auch ein veritables Angebot an Möglichkeiten.

Schon knapp ein Jahr vor den Prüfungen – wenn man noch voll ausgelasteter Vollzeit-Schüler ist – wird man mit „Abi! Und dann?“-Broschüren konfrontiert, in denen einen angebliche Leidensgenossen (Abiturienten) scheinbar unberührt von jeglicher Art von Stress anstrahlen und Studiengänge (Dual und im Ausland), Ausbildungen, Work & Travel-Angebote, etc. angepriesen werden. Dieses Sinnbild eines abdankenden Schülers gibt es tatsächlich auch im echten Leben. Der Lebenslauf scheint schon seit der Geburt durchgetaktet, so dass nach dem Abschluss direkt Soziale Jahre, Praktika, Studiengänge usw. folgen können – natürlich dem schon längst feststehenden Beruf entsprechend. Denn wie würde das auch aussehen, wenn in so einem Lebenslauf einfach nur ein halbes Jahr „berufliche Orientierung“ oder gar „Jobben“ stehen würde. Angeblich sieht mittlerweile der zukünftige Arbeitgeber so etwas ebenso gerne wie Partybilder auf Facebook. Neben so einem „gepimpten“ Lebenslauf (so das Fachjargon des/der künftigen Karriere-Mannes/-Frau), kann sich der Otto Normalschulabsolvent schon mal ganz schön ratlos fühlen, wenn sein „Ich würde gern mal schauen was mir so Spaß macht“ nur müde belächelt wird.

Die konträre Bewegung dazu ist die lebenserfahrene, ältere Generation, die einen mit verschwörerischen „Glaub mir, ich weiß wie der Hase läuft“-Blick anlinst und Sätze wie „Geh ins Ausland. Das ist das Beste!“ oder „Tu so lang wie möglich nichts!“ zum Besten gibt, um anschließend in Erinnerungen an die eigenen Backpack-Touren zu schwelgen. Man könnte meinen, dass es nach dieser sagenumwobenen Schulzeit (in der es ja eh immer am schönsten war) nur noch bergab geht. Das Spaßpensum im „Ernst des Lebens“ schrumpft auf ein Minimum, so dass jeder, der bis dahin nicht GELEBT hat, auch keine Chance mehr darauf bekommen wird. Schöne Aussichten.

Und dann gibt es mich. Irgendwo zwischen „Vorzeige-Schulabsolvent“ – den ich darum beneide, dass er scheinbar schon genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen will – und ehemaligem Globetrotter und Lebenskünstler, den ich für seinen Mut bewundere, in die Welt zu gehen und diese einfach auf sich zukommen zu lassen. Momentan bin ich die neue Praktikantin bei Press’n’Relations. Einfach so. Um zu sehen wie ein Beruf in der Pressearbeit aussehen kann und ob er mir gefällt. Wie meine Vorgänger erzähle ich hier die kommenden, nun noch verbleibenden drei Monate und zwei Wochen über meine Erfahrungen und hoffe, würdig in die Fußstapfen der ehemaligen Praktikanten zu treten.

Grüße von meinem neuen Arbeitsplatz

Lea Biermann

P.S.: Ich hab’ noch keine Ahnung, was ich danach mache …


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