Nach dem Schulabschluss ins Ausland zu Reisen, ist unter Schülern etwas Allgegenwärtiges geworden. Die Wenigsten beginnen nach dem Abitur oder der Realschule direkt eine Ausbildung oder schreiben sich in die Uni ein. Man möchte eben mal etwas erleben und Hotel Mama verlassen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Als mein Abitur im Juli vorbei war, mochte ich an endlose Vorlesungen und Aufsätze erst gar nicht mehr denken. Für mich war klar, dass ich etwas von der Welt sehen will. Aber wo soll die Reise hingehen?
Die Pandemie spielt mit
Nach online Konferenzen und Homeschooling schwebt immer ein gewisser Bewegungsdrang mit. Doch wohin? Viele Länder und Regionen sind nicht bedenkenlos zu bereisen. Die Stichworte: Hochrisikogebiet und Virusvariantengebiet. In manche Länder wie Peru kann man überhaupt nicht einreisen. Personen- und Warenverkehr völlig geschlossen. Monate wartete ich auf der Seite des Auswärtigen Amts darauf, dass die Grenzen zu Kanada für Geimpfte geöffnet werden. Bei manchen Ländern ist das bis heute nicht der Fall. Damit wird die Auswahl für das Reiseziel schon mal eingeschränkt.
All inclusive?
Für die Glücklichen unter den Schulabgängern, deren eigenes Portemonnaie oder auch das der Eltern genug hergibt, bedeutet das post-schulische Reisen oftmals eines: Entspannen und am Strand liegen. All inclusive-Urlaub eben. Doch das kann sich nicht nur kaum einer leisten, sondern viele haben auch ganz andere Intentionen. Immerhin träumt man davon, etwas auf der Welt zu bewegen. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es Projekte, bei denen man sich engagieren kann. Vielfältige Möglichkeiten wie Kinderbetreuung oder nachhaltiger Anbau. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Ackern fürs Ackern
Wahrscheinlich wird sich nun jeder fragen: Was soll denn daran so schwer sein? Hilfe wird schließlich immer irgendwo gebraucht. Aber wer denkt, dass es so einfach ist, der irrt sich. Zahlreiche Programme im Internet verbergen fast immer das Grundproblem: den Preis. Als Backpacker muss man natürlich mit Kosten rechnen: der Flug, die Unterkunft und die Verpflegung, zumindest bis man an seinem Zielort angekommen ist. Aber wenn man dann auch noch für die eigene Hilfe am Projekt bezahlen muss, sprengt das den Geldbeutel. Um beispielsweise den afrikanischen Elefanten ihre ,,Häufchen‘‘ hinterher zu tragen, werden schon mal 400 Euro die Woche fällig und irgendwie dorthin kommen muss man ja auch noch…
Über Umwege
Zum Glück gibt es auch noch andere Möglichkeiten, die Welt zu entdecken, ohne horrende Summen bezahlen zu müssen. Für religiös-engagierte Schüler besteht zum Beispiel die Möglichkeit, bei einer internationalen kirchlichen Organisation Anschluss zu finden.
Daneben kann man aber auch auf online Portale zugreifen, die fast schon an unsere gängigen Social-Media-Kanäle erinnern. Man erstellt sein eigenes Profil mit Bildern, Beschreibung und Reiseplänen. Anhand dessen, können Reisende sich nun mit den sogenannten Hosts vernetzen.
Topf und Deckel
Überall auf der Welt können Menschen online schildern, wobei sie Hilfe brauchen. Und das kann ganz unterschiedlich aussehen: Hotels und die Betreuung ihrer Gäste, Familien mit ihren Kindern oder Tierpflege auf Farms, um nur einige zu nennen. Im Grunde genommen ist für jeden etwas dabei. Im Gegenzug für die Arbeit erhalten die Reisenden Kost und Logis. Doch die Sache hat einen Haken: Gerade, weil es so verlockend ist, hoffen viele auf eine kostengünstige Reise durch ein bisschen Arbeit. Klickt man sich durch die Profile mit tausenden von Likes und Anfragen befürchtete auch ich schnell: wahrscheinlich ist kein Zeitraum verfügbar, oder die Person wird meine Nachricht bei all diesen Anfragen gar nicht erst beantworten. Aber das ist nicht immer der Fall! Nur nicht den Mut verlieren.
Die Anfrage
Ja, schon da habe ich mir einen Kopf gemacht. Wie schreibe ich die Leute denn überhaupt an? Formell wie bei einer Bewerbung? Oder doch eher locker, wie wenn ich jemanden bei Instagram anschreibe? Bei mir wurde es dann der Mittelweg, der hoffentlich auch noch seine Früchte tragen wird. Doch nicht nur diese Formalien sind ein Problem. Wenn der Host in seinem Profil angibt Englisch, Deutsch und Französisch zu sprechen, auf welcher Sprache schreibe ich ihn dann an?
Fazit
Das Gute ist ja, dass man sich auf diesen Plattformen nicht nur mit den Hosts, sondern auch mit anderen Reisenden vernetzen kann. Ob es Tipps für das Anschreiben oder Reisepläne sind, man kann sich mit Menschen auf der ganzen Welt austauschen. Gerade neue Menschen kennenzulernen ist ja der Antrieb vieler, überhaupt ins Ausland zu Reisen. Und für diesen Traum müssen eben auch einige Hindernisse bewältigt werden. Ich selbst hoffe natürlich, dass ich meine Reisepläne auch so verwirklichen kann, wie ich mir das vorgestellt habe. Nach meinem Praktikum hier in der Agentur, möchte ich im Dezember dann Frankreich unsicher machen. In meinem nächsten und leider auch letzten Blogbeitrag, werde ich dahingehend noch einen kleinen Ausblick geben.
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