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Es ist Krieg in Europa … einerseits. Das Leben in Deutschland geht weiter … andererseits. In diesem Spagat zwischen Alltag und Wahnsinn fällt es schwer, über Kommunikationsthemen fachzusimpeln. Denn selbst die Kommunikation spielt verrückt in diesen Tagen.

Entsetzen, Freude und Häme liegen direkt nebeneinander. Ich ertappe mich dabei, dass ich Genugtuung beim Bild eines brennenden russischen Panzers empfinde. Und gleichzeitig freue ich mich über den Dialog eines ukrainischen Autofahrers, der der Mannschaft eines wegen Benzinmangels liegengebliebenen und ebenfalls russischen Panzers anbietet, sie abzuschleppen – nach Russland. Dann folgt ein Film mit dem Einschlag einer Rakete oder des Panzers, der mit Absicht über ein Auto fährt. Eine Stadt wird erfolgreich verteidigt, eine andere steht unter Beschuss. Kleine Ausschnitte, die eine größere Wirklichkeit zu dokumentieren scheinen, aber es sind eben nur keine Ausschnitte. Empörung wechselt sich ab mit Grausen, mit leiser Hoffnung auf eine Lösung, mit der Erkenntnis, dass es wohl keine gibt, mit Angst, dass alles außer Kontrolle gerät, weil ein einzelner, machtgeiler und verblendeter Mensch sich offensichtlich nicht mehr unter Kontrolle hat.

Die Wahrheit stirbt zuerst. Das erleben wir derzeit. Und gleichzeitig glühen alle Drähte der Kommunikation, weil jeder seiner Betroffenheit, seiner Wut, seiner Angst, seiner Ohnmacht Ausdruck verleihen möchte oder muss.

Die Welt lehnt diesen Krieg ab, so einhellig wie nie. Insofern bin ich mit der Welt endlich mal einer Meinung. Darüber hinaus aber ist mir zurzeit eher nach Schweigen zumute: nach entsetztem, traurigem, ohnmächtigen Schweigen.

Gebt Bescheid, wenn ich helfen kann und vor allem wie.


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