Ich bin nicht ganz ungeschickt, wenn zuhause etwas repariert werden muss. Auf meine Rückhand beim Tennis bin ich sogar ein bisschen stolz. Meine Termine hingegen hätte ich ohne die regelmäßigen Erinnerungen meiner besten Freundin überhaupt nicht im Griff – an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Petra! Im Privatleben kann ich meine Stärken und Schwächen problemlos benennen. Im beruflichen Umfeld jedoch habe ich mich bisher nicht ernsthaft damit auseinandergesetzt. Zum Glück befassen wir uns bei PnR seit Ende letzten Jahres intensiv mit diesem Thema, und es ist erstaunlich, wie manche Fähigkeiten sich ergänzen und andere Eigenschaften plötzlich einen höheren Stellenwert haben.
Privatleben vs. Büro
Natürlich spielen Charaktereigenschaften in allen Lebensbereichen eine Rolle. So ist die Person, die großen Wert auf starke Bindungen und ausgeglichene Beziehungen legt, am Arbeitsplatz mit Sicherheit eher Teamplayer als Einzelkämpfer. Schließlich ist ein Großteil der Kompetenzen von Natur aus gegeben, und die Kollegen bringen diese einfach morgens mit ins Büro. Ganz anders sieht es bei Eigenschaften aus, die erlernt wurden – und hier meine ich nicht nur das fachliche Wissen. Während meine Freunde und Familie angesichts meines Terminchaos immer wieder den Kopf schütteln, habe ich das am Arbeitsplatz im Griff. Im beruflichen Kontext habe ich gelernt, deutlich strukturierter vorzugehen und meine Arbeitswoche zu planen. Obwohl ich eigentlich keine Geduld habe, kann ich mich in eine beruflich bedingte Recherche dagegen richtig verbeißen. Im Job sind also Dinge für mich relevant, die sonst nicht ganz oben auf meiner Favoritenliste stehen.
Was kann ich, was mag ich (nicht)?
Ich habe eine Kollegin, die ich neidlos „Excel-Königin“ nenne, ich selbst bekomme schon beim Gedanken an Excel einen kalten Schauer auf dem Rücken. Zwar versuche ich konstant, mir neue Funktionen dieses Programms anzueignen und arbeite fast täglich damit, aber echte Freunde werden wir wohl nie. Ein Whiteboard mit Ideen vollzukritzeln oder ein kniffliges Kommunikations-Problem zu lösen, macht mir dafür umso mehr Freude. So hat wohl jeder seine Vorlieben oder kleinen Abneigungen rund um den Schreibtisch. Es ist also durchaus sinnvoll, auf die persönlichen Stärken und Schwächen im beruflichen Umfeld einmal einen genauen Blick zu werfen.
Hierfür gibt es mittlerweile zahlreiche unterstützende Tools. Wer Wert auf einen wissenschaftlichen Background legt, dem kann ich die Online-Fragebögen der Universität Zürich empfehlen. Das Ausfüllen der Fragebögen ist kostenlos, die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben, und man unterstützt die aktuelle Forschung der Fachrichtung Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Das Beste daran: Wer ehrlich antwortet, erfährt auf diese Weise eine Menge interessanter Dinge über sich.
Was bringt’s?
Wir befinden uns aktuell mitten in einem spannenden Prozess, der uns künftig dabei helfen wird, noch besser zusammenzuarbeiten. Denn nur wer seine Stärken und Schwächen kennt, kann diese entweder noch gezielter im Team einbringen, wenn nötig Unterstützung einfordern oder eine Schulung besuchen. Nachdem wir nun alle unsere Stärken und Schwächen kennen und unsere persönlichen Werte definiert haben, nehmen wir im nächsten Schritt gezielt Arbeitsprozesse auseinander und setzen sie so wieder zusammen, dass jeder PnRler sein Potenzial voll ausschöpfen kann. Dieses „Büro-KonMari“ fühlt sich super an und ich bin sicher, das Ergebnis noch viel mehr!
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