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Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. An dieser Weisheit wird sich wohl nie etwas ändern und daher hat der im Februar 2019 verfasste Blogbeitrag „Lokalisierung der Social-Media-Aktivitäten: Inhalt ist König!“ nach wie vor seine Berechtigung. Gewandelt hat sich seitdem trotzdem etwas. Denn dank neuer technologischer Möglichkeiten schließt ein globaler Unternehmensauftritt die zielgenaue Ansprache eines regionalen Publikums nicht mehr aus. 

„Im Rahmen internationaler Social-Media-Strategien macht es Sinn, für unterschiedliche Sprachräume eigene Social-Media-Accounts zu bewirtschaften. 

Mit der Zeit gehen

Diese damals getroffene Aussage muss an dieser Stelle ausdrücklich revidiert werden – zumindest was LinkedIn betrifft. Denn dass es auch anders geht, demonstriert das aktuelle Projekt unseres Kunden WatchGuard Technologies zur Konsolidierung aller bisherigen, regionalen LinkedIn-Profile. Vor allem zwei neue Funktionalitäten innerhalb der LinkedIn-Sphäre haben zuletzt das Fundament dafür gelegt, dass ein zentralisierter Ansatz beim Unternehmensauftritt nicht mehr zwangsläufig mit einer „Abkehr“ von nationalen Bedürfnissen einhergeht.

Neue Möglichkeiten

Automatische Übersetzung: Egal ob Englisch, Eλληνικά (Griechisch) oder แบบไทย (Thai) – mittlerweile lässt sich nahezu jeder Beitrag auf LinkedIn in die eigene Muttersprache (oder jede andere) übersetzen. Hierfür muss der Anwender nur die gewünschte Spracheinstellung seines Profils anpassen. Danach werden die Inhalte zwar weiter in der Sprache angezeigt, in der sie verfasst wurden, können bei Bedarf aber in die gewählte Wunschsprache übersetzt werden. Die dahinterstehende neuronale maschinelle Übersetzung befindet sich im kontinuierlichen Optimierungsprozess, selbst wenn einige Versuche Sprachliebhaber wohl nach wie vor an den Rand der Verzweiflung treiben. Aber auch wenn es bis zur Perfektion sicher noch ein ganzes Stück hin ist: Sprachbarrieren werden durch diese Automatismen sukzessive eingerissen.

Zielgruppen-Targeting: Die Werbung machts vor! Die Möglichkeiten, die bei LinkedIn seit jeher im Zuge des Sponsorings bestimmter Post Wirkung entfalten, lassen sich seit geraumer Zeit auch bei „regulären“ Beiträgen ausspielen. So ist es inzwischen kein Problem mehr, per Voreinstellung dafür zu sorgen, dass einzelne Postings nur den Followern einer Seite angezeigt werden, die bestimmte Kriterien erfüllen. Und so erstelle ich für WatchGuard nach wie vor deutschsprachige Texte zu regionalen Themen. Diese pflege ich inzwischen aber nicht mehr über das Profil „WatchGuard Technologies (DACH)“, sondern über die internationale Unternehmensseite von WatchGuard ein, wobei ich bei der Veröffentlichung sprachlich und regional einschränke (siehe Screenshot).

Aufgrund dieser neuen Rahmenbedingungen werden bisherige Argumente, die für das Angebot regionaler LinkedIn-Seiten sprachen, obsolet. 

Bei WatchGuard ist die Konsolidierung der LinkedIn-Profile mittlerweile fast abgeschlossen. Insgesamt wurden seit Ende August zwölf einzelne Länderauftritte von WatchGuard unter dem Dach der zentralen LinkedIn-Seite „WatchGuard Technologies“ zusammengefasst. Mit Unterstützung des LinkedIn-Supports wurden alle bestehenden Follower der Länderseiten „umgezogen“. Die Zeiten vieler verschiedener länderspezifischer Unternehmenskonten sind damit passé, in Kürze gibt es auf LinkedIn nur noch ein einziges Unternehmensprofil als Anlaufstelle. Über dieses werden Follower gezielt über alle Neuigkeiten von WatchGuard aus der Unternehmenszentrale auf dem Laufenden gehalten. Zudem muss darüber hinaus keiner auf regionalen Content und entsprechende Posts in der Muttersprache verzichten.

Es bleibt zu hoffen, dass auch andere Social-Media-Plattformen dem Beispiel von LinkedIn folgen. Im Hinblick auf Übersetzungs- und Targeting-Funktionalität in Kombination hebt sich LinkedIn bisher noch klar ab, so dass sich die regionalen Accounts von WatchGuard auf Facebook und X wohl noch ein wenig länger halten werden.