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Wenn Holländer durch Bücher fliegen, Einhörner die sozialen Netzwerke überfluten und ein 15-Jähriger den alten Hasen die Generation Z erklärt, dann ist Social Media Conference in Hamburg. 

Die diesjährige Veranstaltung am 17. und 18. Oktober stand unter dem Motto „Social Media Conference meets Content Marketing“ und lockte rund 160 Social Media- und Content Marketing-Experten ins Hamburger Hotel „Empire Riverside“. Meine Kollegin Vanessa Schüller und ich waren auch mit dabei. Wir hatten zwei gleichermaßen unterhaltsame wie informative Tage und haben ein paar wertvolle Tipps mit in die Agentur genommen.

69 Insights aus 41 Kilo Büchern
Gleich zu Beginn gingen wir mit AJ Huismann und Bert van Loon von Content Marketing Fast Forward auf einen einstündigen Flug durch 41 Kilo Bücher zum Thema Content-Marketing, aus denen sie 69 spannende Insights herausgefiltert haben. Darunter „People don’t buy what you do but why you do it“ aus Simon Sineks Buch „Start with why“ oder “Stop marketing AT people! Turn your ideas into epidemics by helping your customers to do the marketing for you“ aus Seth Godins Werk “Unleashing the ideavirus”. Genau das Richtige also, um erst einmal wach zu werden – vor allem, da es der einzige Vortrag in Englisch war.

Mit 0,- Euro zum Social-Media-Einhorn
Danach enterten Einhörner den Konferenzraum, oder besser gesagt Markus Wörner, Head of Online Marketing der einhorn products GmbH. Gespannt und zugleich sehr amüsiert lauschten wir seinem Vortrag, wie es der Hersteller veganer Kondome geschafft hat, mit 0,- Euro Budget zum Social-Media-Einhorn zu werden. Das Erfolgsrezept: Leidenschaft, Kreativität und Humor. Wir haben erfahren, dass es weniger peinlich ist, in kreativ gestalteten Chipstüten verpackte Kondome zu kaufen. Die Social Media Fangemeinde ganz scharf darauf war, für Einhorn das Chaos in den Drogeriemarktregalen zu ordnen. Die Mitarbeiter eine Zeit lang jeden Anrufer mit einem neuen Flachwitz begrüßten. Alles Zutaten, um zur Social Media-Lovebrand zu werden. Ach ja, zum Thema Leidenschaft: „Wer keinen Bock hat, kann zu Hause bleiben. Immerhin machen wir hier magic!“, plauderte Wörner zum Thema Krankmeldung von Einhörnern aus dem Nähkästchen.

Das macht man doch jetzt so… ist keine Strategie
Auf Wörners Vortrag folgte einer mit dem verheißungsvollen Titel „Verlängert das mal auf Facebook… – Wie geht zeitgemäße Markenführung wirklich?“. Was wir von Christopher Rohs, Geschäftsführer Strategie von elbdudler, mitgenommen haben: Erfolgreicher Content muss dem RSRS-Prinzip folgen, also relateable, shareable, remarkeable und suitable sein. Mit dem Statement „Das macht man doch jetzt so… ist keine Strategie“, sprach uns Rohs aus dem Herzen und zeigte erfolgreiche Social Media- und Content Marketing-Konzepte von elbdudler für Marken wie PickUp, Lancôme, Leibnitz oder Iglo.

Ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben, denn auch alle weiteren Vorträge (insgesamt waren es 21 Referenten) waren gespickt mit unzähligen Tipps und spannenden Use Cases. Doch bevor ich gleich ein paar Insights weitergebe, muss ich den letzten Vortrag der Social Media Conference 2017 noch besonders herausstellen: Wir staunten nicht schlecht, als der 15-jährige Charles Bahr die Bühne betrat und uns authentisch und souverän erklärte, wie man die Generation Z auf sozialen Netzwerken erreicht. Ich sag nur „Chapeau!!“ und kein Wunder, dass er mit seiner Agentur tubeconnect erfolgreich Unternehmen berät.

Hier nun noch ein paar Insights der Social Media Conference 2017:

  • Es ist durchaus sinnvoll, Social Media-Posts oder YouTube-Videos zuerst mit Mediabudget anzustoßen und im zweiten Schritt auf organische Reichweite zu setzen – umgekehrt funktioniert es in der Regel nicht.
  • International agierende Konzerne und Unternehmen können bei Facebook von einer Global Pages-Struktur profitieren. So können sie unter einem Markennamen mit der Gesamtzahl aller Fans und einer Vanity-URL auftreten und dennoch lokalisierte Versionen ihrer Inhalte für Fans weltweit erstellen.
  • Stichwort Influencer Marketing: Es besteht eine Kennzeichnungspflicht für werbliche Beiträge, also bei Verwendung von Werbesprache, UVP-Angaben, Slogans und Kaufaufforderungen. Außerdem müssen Produktplatzierungen ab einem Warenwert von über 1.000 Euro gekennzeichnet werden. Fehlt dies, können Unternehmen, Agentur und Influencer gleichermaßen in Haftung genommen werden.
  • Employer Branding: 1. Eine positive Unternehmenskultur und Authentizität sind die Erfolgskriterien. 2. HR und Marketing sollten „Silodenken“ aufgeben und stattdessen enger zusammenarbeiten. 3. Potenzielle Mitarbeiter lassen sich mehr von positiven Bewertungen bei Kununu & Co. überzeugen als durch Auszeichnungen wie „Bester Arbeitgeber“.  4. Anhand von Social Media-Workshops können Mitarbeiter zum Influencer „ausgebildet“ werden.
  • Werbekosten auf Social Media-Plattformen lassen sich deutlich reduzieren. Der Preis variiert nach Tageszeit, Wochentag, Alter, Geschlecht und weiteren Faktoren. Dank der gezielten Analyse dieser Parameter reduzierte die Agentur mediahead beispielsweise das benötigte Budget eines Kunden um knapp 65 Prozent.
  • Videos sind besonders erfolgreich, wenn sie extra für die jeweilige Plattform produziert werden. Die Instagram-Fangemeinde fordert sehr kurze, aufmerksamkeitsstarke Inszenierungen wie Boomerang-Loops. Auf Facebook sind Gewinnspiele sehr beliebt und erzielen in Form von Live-Streamings eine höhere Reichweite.
  • Die Community sollte auch außerhalb der Social Media-Kanäle gestärkt werden, zum Beispiel indem man ein Event für die eigene Xing-Gruppe veranstaltet oder unter seinen Facebook-Fans eine Betriebsbesichtigung verlost.
  • Zum Schluss noch zwei interessante Thesen zu Messenger-Diensten: 1. Sie werden langfristig das E-Mail-Marketing ablösen. 2. 2025 werden 75 Prozent aller Unternehmen in Messenger-Anwendungen präsent sein.

Die Bilder wurden uns von www.bjoernbuddenbohm.com zur Verfügung gestellt.


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