Am Montag stellen wir unsere neue Mitarbeiterin vor, Mittwoch posten wir ein Album unseres Betriebsausflugs und Freitag tweeten wir den neuen Artikel aus unserem Corporate Blog. Klingt nach einem ordentlich getakteten Redaktionsplan und abwechslungsreichen Themenmix. Trotzdem warten viele Unternehmen vergeblich auf eine Reaktion ihrer Fans, Follower oder +1er. Und da liegt auch schon der Knackpunkt: Sie warten, anstatt selbst zu interagieren. Denn das alleinige Veröffentlichen neuer Inhalte ist zwar – ohne Frage – ein sehr wichtiger und großer Part des eigenen Social Media Engagements, hat aber mit Interaktion sehr wenig (oder auch nichts) zu tun.
Nehmen wir ein fiktives mittelständisches B2B-Unternehmen als Beispiel, die SoMe GmbH. In ihrer Social Media Strategie haben sie als primäre Zielgruppe Kunden, Geschäftspartner, Verbände sowie Fachmedien identifiziert. Der Themenmix passt soweit auch: Neben Fachbeiträgen und News lockert das Unternehmen seine Inhalte anhand von Einblicken in den Arbeitsalltag auf. Was macht die SoMe GmbH also? Sie erzählt und erzählt und erzählt und …
Loggt sich der zuständige Mitarbeiter (der Social Media meist neben seinem eigentlichen Tagesgeschäft erledigt) ein, führt sein Weg direkt auf die eigene Präsenz, um eine Neuigkeit zu posten. Danach loggt er sich wieder aus. Am nächsten Tag ist er verblüfft, denn seine definierte Zielgruppe hat weder geliked oder geteilt, geschweige denn kommentiert. Meine Frage: Wieso sollte sie? Schließlich nimmt die SoMe GmbH auch nicht die Mühe auf sich (und ja: der Arbeitsaufwand dafür ist nicht zu unterschätzen), zu retweeten, verlinken oder zu kommentieren.
Leider eine Herangehensweise, von der ich in meinem Umfeld sehr oft Wind bekomme. Deshalb die Frage: Wo bleibt der Blick über den Tellerrand? Unternehmen sollten verstehen, dass ihre eigenen Präsenzen bei Facebook, Twitter & Co., überspitzt gesagt, nicht der Mittelpunkt der Online-Welt sind.
Lange Rede, kurzer Sinn – hier meine Forderung an die SoMe GmbH: Hören Sie auf, ein Selbstdarsteller zu sein! Sofort!
Sie sollten stattdessen …
… damit beginnen, andere Seiten zu ihren Netzwerken hinzuzufügen. Sprich: bei Facebook Fanpages mit „Gefällt-mir“ markieren, bei Twitter anderen Kanälen folgen, bei Google+ Kreise aufbauen und so weiter und so fort.
… mit den Seiten ihrer Netzwerke interagieren:
- Teilen Sie Postings.
- Retweeten oder antworten Sie auf Tweets.
- Kommentieren Sie Beiträge.
- Weisen Sie auf Veranstaltungen hin. Und nicht nur auf ihre eigenen! Zum Beispiel Messen, Kongresse, Vorträge, Veranstaltungen von Partnern/Kunden etc.
- Verlinken Sie andere Seiten in Ihren eigenen Beiträgen. (Bei Twitter und Facebook via „@Name“, bei Google+ via „+Name“)
- Beteiligen Sie sich in Communities und Gruppen.
- Lesen, kommentieren und verlinken Sie die Artikel anderer Corporate Blogs.
- Greifen Sie Inhalte oder Meinungen anderer auf und beziehen Sie Stellung.
- Nutzen Sie Hashtags, um gemeinsam mit anderen Nutzern über Fachthemen, Veranstaltungen oder das Tagesgeschehen zu diskutieren.
- Und, und, und … Seien Sie kreativ!
Es wäre doch schade, wenn Ihre spannenden Inhalte in der Welt der Social Media verloren gehen. Also werden Sie ein lebendiger, authentischer Teil der Community – und zwar sofort!