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„Kann jemand von euch für den Blog diese Woche einspringen?“ – diese Frage ploppte vor zwei Tagen plötzlich im Gruppen-Chat unseres Agentur-Messengers auf. Ich konnte selbstverständlich und erklärte mich bereit. Kurz darauf setzte die Realisation ein: Ich brauche ja noch ein Thema. Glücklicherweise machte mir der Kollege, der diese Woche für unsere Social-Media-Kanäle zuständig ist, gleich einen guten Vorschlag. Da das Thema KI und insbesondere ChatGPT aktuell in aller Munde ist, wäre es doch spannend, einmal die schreiberischen Fähigkeiten des Geistes aus dem Computer mit denen eines PR-Profis zu vergleichen. Gerade als ich mir Gedanken darüber machte, anhand welcher Inhalte man die Gegenüberstellung am interessantesten gestalten könnte, kam eine andere Kollegin auf mich zu: „Wie wäre es denn mit einem Beitrag zum Thema Cyber-Security? Ich habe für einen unserer Kunden schonmal etwas dazu geschrieben, das lässt sich bestimmt gut übertragen.“

So habe ich nun also die Qual der Wahl. Zwei gute Ideen, die jedoch zu unterschiedlich sind, um sie miteinander zu verknüpfen. Wobei…

Wer schreibt besser?

Testen wir doch einfach mal, wer mehr – und vor allem besseres – zum Thema IT-Sicherheit in PR-Agenturen zu sagen hat. Den Anfang macht die menschliche Kollegin.

Doppelt vergebene und leicht zu erratende Passwörter machen anfälliger für Angriffe, weshalb eine gute Passwortverwaltung entscheidend ist. Cyberkriminelle finden im Dark Web und Untergrundforen mühelos Unmengen an gestohlenen Benutzernamen und Kennwörtern; Milliarden von Benutzernamen und Kennwörtern verschiedener Sicherheitslecks sind weithin verfügbar, und wahrscheinlich kommen jeden Tag Millionen weitere hinzu. Zudem können Hacker persönliche Informationen aus sozialen Medien auslesen, einschließlich der Details, die mögliche Hinweise auf ein genutztes Passwort geben. Dieses ist dann natürlich die längste Zeit vertraulich gewesen.

So weit so gut. Hier wären nur wenige zusätzliche Worte notwendig, um aus dem allgemeingültigen Text einen spezifischen für die Kommunikationsbranche zu machen. Doch wie schlägt sich der künstliche Konkurrent? Auf die Aufforderung „Schreib einen kurzen Text zur Wichtigkeit von IT-Sicherheit, insbesondere sicherer Passwörter, im Kontext einer PR-Agentur“ spuckt der folgendes aus:

In einer PR-Agentur, die sensible Kundendaten verwaltet, ist IT-Sicherheit von größter Bedeutung. Einer der wichtigsten Aspekte dabei ist die Verwendung sicherer Passwörter. Ein sicheres Passwort kann dabei helfen, Daten vor Hackerangriffen und Datenverlust zu schützen. Ohne sichere Passwörter besteht das Risiko, dass vertrauliche Informationen in falsche Hände gelangen und die Reputation des Unternehmens beschädigt wird. Daher ist es wichtig, starke und einzigartige Passwörter zu verwenden und regelmäßig zu ändern, um ein Höchstmaß an Schutz zu gewährleisten.

Auf den ersten Blick durchaus beeindruckend – aber eben nur auf den ersten. Denkt man mehr als ein paar Sekunden über das Gelesene nach, wird einem klar, dass ChatGPT hier die absolut grundlegendsten Infos herunterspult. „Sichere Passwörter sind sicherer“. Bahnbrechend. Doch womöglich war ja nur meine ursprüngliche Anfrage zu schwammig formuliert. Geben wir der KI noch eine Chance und spezifizieren: „Lege einen stärkeren Fokus auf die Relevanz von Passwort-Managern und Multifaktor-Authentifizierung.“

Die Krux mit der Logik

In der heutigen digitalen Welt ist IT-Sicherheit von größter Bedeutung, insbesondere in einer PR-Agentur, die sensible Kundendaten verwaltet. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Verwendung sicherer Passwörter, wobei Passwort-Manager und Multifaktor-Authentifizierung eine wichtige Rolle spielen.

Passwort-Manager erleichtern es Benutzern, sichere und einzigartige Passwörter zu verwenden und zu verwalten, ohne sie sich merken zu müssen. Auf diese Weise können Benutzer sicherstellen, dass ihre Passwörter sicher sind, auch wenn sie nicht allzu lange oder komplex sind. Multifaktor-Authentifizierung fügt eine weitere Schutzebene hinzu, indem es Benutzern ermöglicht, ihre Identität anhand von mehreren Faktoren zu bestätigen, bevor sie auf sensible Daten zugreifen können. Diese Faktoren können eine Kombination aus Passwort, Fingerabdruck oder anderen biometrischen Daten sowie einer zusätzlichen Sicherheitsmethode wie einer SMS-Bestätigung sein.

Zusammen stärken Passwort-Manager und Multifaktor-Authentifizierung die IT-Sicherheit einer PR-Agentur und schützen vor Hackerangriffen und Datenverlust. Es ist daher wichtig, diese Werkzeuge einzusetzen, um die Reputation des Unternehmens und die Sicherheit der Kundendaten zu gewährleisten.

Schon deutlich besser. Es wird wesentlich mehr auf Details eingegangen und die Funktionsweise der beiden Schutzmechanismen kurz erläutert. Aufmerksamen Lesern dürfte jedoch aufgefallen sein, dass sich dem Roboter das Prinzip eines Passwort-Managers nicht vollständig erschlossen zu haben scheint. Denn der Witz an diesem ist ja eben, dass Passwörter extrem lang und komplex sein können, da man sie sich nicht selbst merken muss.

KI hat ihren Platz

An solchen Logikfehlern zeigt sich das große Problem an Sprachmodellen wie ChatGPT. Trotz ihrer Bezeichnung als künstliche Intelligenz sind sie ganz und gar nicht intelligent. Logikzusammenhänge, Kausalitäten und Co. spielen für sie keine Rolle, wichtig ist nur, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass auf ein bestimmtes Wort ein anderes folgt. Das klingt dann alles schon irgendwie richtig. Aber ist es oft nicht.

Bei mir persönlich hält sich die Angst vor den AI-Autoren, die uns angeblich alle bald den Job wegnehmen, also in Grenzen. Das soll jedoch nicht heißen, dass KI-basierte Tools aktuell keine Anwendungsmöglichkeiten hätten. So arbeitet etwa das in unserer Agentur höchst beliebte DeepL-Übersetzungsprogramm mit fortschrittlicher Machine-Learning-Technologie und auch das Beitragsbild zu diesem Text wurde mit DALL-E-2 erstellt. Denn was die Malerei angeht, sind die Roboter mir jetzt schon um Welten voraus.

P.S. Wer den menschengemachten Beitrag zum Thema IT- und Internet-Security in voller Länge lesen möchte, hier entlang.


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