ChatGPT hier, Microsoft Copilot dort…die künstliche Intelligenz erobert Schritt für Schritt unsere Arbeitswelt. Aber was wird bei all der KI eigentlich aus der MI?
KI = Künstliche Intelligenz
Es ist eine Tatsache: KI kann zahlreiche Aufgaben einfacher und effizienter gestalten und sogar Spaß machen (siehe der aktuelle Social-Media-Trend, Action-Figuren von sich selbst zu erstellen). Sie erledigt Recherche-Aufgaben für uns, hilft uns bei Entscheidungen und löst auch mal Probleme, indem sie aus bekannten Informationen – dem Inhalt des World Wide Web – lernt. So weit so gut. Auch ich möchte nicht mehr auf die Vorzüge künstlicher Intelligenz verzichten und bin weit davon entfernt, die KI zu verteufeln. Doch bei all dem positiven Einfluss, den sie auf unser Leben hat, möchte ich doch dringend um eines bitten: Lasst uns das eigenständige Denken nicht vergessen! Denn die letzten Monate haben deutlich gezeigt: Es ist unbedingt notwendig, selbst mitzudenken, um gemeinsam mit der KI perfekte Ergebnisse zu generieren. Denn so wie wir Redakteure den richtigen Input brauchen, muss auch die KI mit den richtigen Prompts gefüttert werden.
MI = Menschliche Intelligenz
Unser Gehirn ist ein wunderbar komplexes Organ. Es lässt uns ein Leben lang mithilfe von Erfahrungen, Emotionen und sozialen Interaktionen lernen. Wir Menschen können kreativ denken, neue Ideen entwickeln und komplexe emotionale Zusammenhänge verstehen. Wir haben Gefühle, die unser Denken und Handeln beeinflussen – vielleicht auch nicht immer positiv, schon klar. Darüber hinaus haben wir Bewusstsein und Selbstverständnis. All das, was uns als Mensch ausmacht, wird von der Schaltzentrale, die zwischen unseren Ohren sitzt, gesteuert. Grund genug, diese auch arbeiten zu lassen und sich nicht nur komplett auf eine Intelligenz zu verlassen, die unsere kognitiven Fähigkeiten lediglich imitieren kann.
HI = Hybride Intelligenz
Es ist hier wie fast überall im Leben: Das Zusammenspiel ist entscheidend. Während KI-Systeme dazu beitragen, menschliche Fehler in Bereichen, in denen Präzision entscheidend ist, zu vermeiden, ist der Faktor Erfahrung dennoch unersetzlich. Eine Kombination, die in der Medizin bereits wunderbar funktioniert. Auch in der Kunst bringt diese Hybride Intelligenz Großes hervor. Erinnern wir uns nur an das Projekt „The Next Rembrandt“, bei dem 2016 eine KI ein komplett neues Gemälde im Stil von Rembrandt geschaffen hat. Künstler, Programmierer und Kunsthistoriker arbeiteten dafür eng zusammen, um das Werk stilistisch und technisch zu verfeinern. Das didaktische Feingefühl und die emotionale Intelligenz einer Lehrkraft in Verbindung mit personalisierten Lernpfaden einer KI könnte die Lösung für unsere PISA-Blamage sein und wenn in der Arbeitswelt datenbasierte Analysen und Routinen von der KI übernommen werden, hat der Mensch mehr Zeit für strategische Entscheidungen.
Die größte Stärke liegt also nicht in einem „Entweder-oder“, sondern im „Sowohl-als-auch“. Und deshalb bin ich der Meinung, dass die Zukunft in der Hybriden Intelligenz liegt.
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Das Miteinander führt zu einer größeren Lebenstüchtigkeit und Leistungsfähigkeit. Dabei sollten die jeweiligen Stärken sich gegenseitig noch weiter verstärken. Gleichermaßen sollten die jeweiligen Schwächen durch das Miteinander minimiert oder gar ausgemerzt werden. Die Kombination zu einem Miteinander ist wie Aristoteles bereits äußerte: Das Ganze ist mehr als Summe seiner Teile.