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Unternehmen können sicher an vielen Stellen sparen, aber bitte nicht an der Kommunikation. Und das meine ich ganz ehrlich und nicht nur, um unser eigenes Geschäft zu schützen. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Unternehmenskommunikation einzustellen. Gegenüber den Kunden und Mitarbeitern wäre dies sowieso absolut kontraproduktiv. Gegenüber der (Fach-)Öffentlichkeit würde man sich aber nur selbst schaden. Denn es gibt auch ein Leben nach Corona. Und alle, die den Dialog mit Kunden und Interessenten bis dahin nicht haben abreißen lassen, verfügen dann über einen echten Startvorteil. Sie müssen bis dahin zerrissene Beziehungen nicht mühsam neu aufbauen, sondern machen einfach weiter.

Dennoch scheint viele Unternehmen eine gewisse Schockstarre befallen zu haben. Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, zu zeigen, dass man weiter am Ball ist. Damit der Abschwung nicht so krass ausfällt, wie er ausfallen könnte, wenn es – wie in Italien – zum totalen Lockdown käme. „Während der Krise muss man mehr denn je kommunizieren“, sagte letzte Woche ein Kunde zu mir. Ich denke, er hat vollkommen Recht.

Es gibt ein Leben neben Corona

Das Thema Corona dominiert die Medien derzeit wie kein anderes. Jeden Tag ein „ARD extra“ und ein „ZDF spezial“, und auch die Tagespresse spielt die Pandemie in allen Rubriken. Selbst in den B2B-Fachmedien und -Portalen spielt Covid-19 eine große Rolle, ist aber längst nicht so beherrschend wie in der breiten Publikumspresse. Das bedeutet: Es gibt weiterhin ausreichend Raum für fachspezifische Themen, für Meldungen zu Produkten und Dienstleistungen oder Unternehmensnachrichten, sprich: für „Good News“. Tendenziell ist dieser Raum noch größer geworden als vor der Krise. Denn über die Neuorganisation vieler Abläufe und die Verlegung ganzer Teams ins Home-Office haben viele Unternehmen ihre Kommunikation erst einmal eingestellt. Wer jetzt weiterkommuniziert und (vor allem gute) Nachrichten verbreitet, hat also derzeit bessere Chancen, wahrgenommen zu werden.

Die Wüste lebt!

Verfolgt man die derzeitige Berichterstattung, könnte man den Eindruck bekommen, dass in den nächsten drei Monaten sämtliche Unternehmen in Deutschland pleite sein werden. Das stimmt natürlich nicht. Umso wichtiger ist: Wer weiterarbeiten und Umsätze machen möchte, sollte das auch kommunizieren. Die Rezession darf nicht zur allgemeinen Depression werden (obwohl sie das zumindest auf den Aktienmärkten schon fast ist). Corona ist nicht das Ende und wird auch wieder enden. Selbst die derzeit stillgelegten Branchen wie der Tourismus oder die Gastronomie dürfen den Kontakt zu ihren Kunden und Gästen nicht aufgeben – diese sollen ja wiederkommen, wenn die Krise vorbei ist. Dieser Ansicht ist auch Davide Savoldelli von unserem Kunden Wilken, der in seinem Blogbeitrag „Auch in der Corona-Krise: Den Dialog nicht abbrechen lassen“ empfiehlt, gerade jetzt und systematisch eine neue Kommunikationsstrategie aufzusetzen.

Hilfe anbieten, neue Services entwickeln

Viele Unternehmen, die derzeit voll von der Krise getroffen sind, versuchen mit der Bedrohung fertigzuwerden, indem sie sich neu positionieren: Das Restaurant wird zum Lieferdienst, der Buchladen bietet online Bestellmöglichkeiten an, das Museum einen virtuellen Rundgang. Für all diese Angebote gilt, sie müssen kommuniziert werden. Gleiches gilt für „Hilfspakete“, die andere Unternehmen schnüren: wie etwa Wilken das im oben erwähnten Beitrag tut oder auch die Toowoxx IT GmbH, die Kleinunternehmen gratis bei der Einrichtung der Home-Offices unterstützt.

Fachmedien dachten schon immer Monate voraus

In der B2B-Kommunikation gibt es überhaupt keine Gründe, jetzt den Kopf einzuziehen und die Fachpresse auf dem Trockenen sitzen zu lassen. Denn die meisten Fachmedien erscheinen ohnehin nur einmal pro Monat, die Inhalte werden mit entsprechendem Vorlauf geplant. Ein Artikel, den Sie heute platzieren, wird also frühestens im Mai oder Juni gedruckt. Und er wird gedruckt werden, denn Medien sind systemrelevant und deswegen auch vor einem weitergehenden Lockdown geschützt.

Droht eine Corona-Taubheit?

Positive Nachrichten sind auch aus einem ganz anderen Grund jetzt besonders wichtig: Denn wenn ein Thema über einen längeren Zeitraum alle Medien dominiert, nimmt auch die Zahl derjenigen zu, die „das einfach nicht mehr hören können“ beziehungsweise wollen. Wie bei Kindern, die auf ständige und sich immer wiederholende Ermahnungen ihrer Eltern nicht mehr reagieren, also „elterntaub“ werden, droht über kurz oder lang auch bei Corona eine gewisse Verweigerungshaltung. Daher ist es umso wichtiger, nicht ständig nur die Bedrohung in den Vordergrund zu stellen, sondern auch die vielen Lösungen und Bemühungen, das Land am Laufen zu halten


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