Arbeiten mal anders – Teambildung aus interdisziplinären Kompetenzen kann für Unternehmen bei der Innovationssuche sehr hilfreich sein und eine facettenreiche Ergebnisvielfalt offenlegen. Diese Vorgehensweise ist nicht nur eine Bereicherung für die bisherige Handlungsweise einer Organisation, sondern auch für die Weiterentwicklung der Fähigkeiten seiner Mitarbeiter förderlich. Interdisziplinäre Zusammenarbeit bricht alte Konventionen auf und lässt unterschiedliches Abteilungswissen in Teams vorteilhaft fusionieren.
Interdisziplinär zusammenarbeiten
In meinem Studium zu Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation konnte ich meine ersten Erfahrungen hinsichtlich interdisziplinärer Zusammenarbeit machen und einige hilfreiche Tipps zur Umsetzung zusammentragen. Interdisziplinären Teams beschreibt die Zusammenarbeit von Personen unterschiedlichen Fähigkeiten im Hinblick auf eingemeinsames Ziel. Der digitale Fortschritt und die Schnelllebigkeit von Produkten und Dienstleistungen zwingen Unternehmen dazu, schnell mit agilen Lösungen auf den gängigen Wandel zu reagieren. Dabei gilt es nach wie vor sich vom Wettbewerb abzuheben, qualitative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln so wie den wirtschaftlichen Faktor im Fokus zu behalten. Deshalb ist es sinnvoll aus Fachleuten mit jeweils anderen Berufskenntnissen Teams zu bilden, um ein Gesamtbild über komplexe Herausforderungen aus abteilungsübergreifendem Wissen zu erhalten. Auch Lösungen werden gleichzeitig umfassender.
Ein heterogenes Team – ausgestattet mit abteilungsübergreifendem Fachwissen – kann völlig neue Denkanstöße und Ideen erzeugen, wodurch Probleme umfassender und aus möglichst vielen Perspektiven sowohl betrachtet, als auch bearbeitet werden können. In meinem Studium konnte ich erfahren, dass sich die Leistungsfähigkeit sowie die Eigenverantwortung einzelner Teammitglieder in laufenden Projekten wirklich steigert. Jedoch brauchten wir immer eine bestimmte Person, die das Durcheinander steuert und organisiert. Um Zeit, Kosten und Kapazität zu schonen haben wir einen Projektleiter gewählt und allen Beteiligten einen Verantwortungsbereich zugewiesen. Die Projektorganisation – Auswahl der Methoden und Herangehensweisen – und langfristiges Team-Building müssen gezielt von erfahrenen Projektleitern geplant und gesteuert werden, um so nachhaltige Erfolge zu erreichen. Besonders hilfreich waren interdisziplinäre Teams immer dann, wenn es um große, komplexe und innovative Aufgaben ging. Gerade im Web-Development und Design haben wir gemeinsam tolle Ergebnisse zu Tage gebracht. Die Ideen sprudelten nur so im Team. Mit verschiedenen Denkansätzen und Vorstellungen gehen ungewöhnliche und innovative Herangehensweisen einher, die zu einzigartigen Lösungen führen können.
Wie läuft die Organisation ab?
Wir wurden sofort interdisziplinär, sobald agile Vorgehensmodelle wie User Experience Design oder Design Thinking eingesetzt wurden. In keinem dieser beiden Kreativansätze würde es Sinn machen homogen zu arbeiten. Mittlerweile ist das auch in Deutschland angekommen und Großunternehmen wie SAP oder Daimler haben inzwischen eine eigene Abteilung für solche Zwecke eingerichtet. Jedoch braucht es keines dieser Modelle, um ein Projektteam aus verschiedenen Abteilungen im eigenen Unternehmen aufzustellen und zu etablieren. Beste Voraussetzung ist ein erfahrener Teamleiter, dessen Aufgabe darin bestehen ein Projektkonzept und eine gemeinsame Teamkommunikation zu entwickeln. Dabei ist es hilfreich innerhalb des Teams Vertrauen, Konfliktbereitschaft, Teamgeist und Verantwortung zu messen und zu schärfen, um eine funktionierende Arbeitsgemeinschaft aufzustellen. Mit klar definierten Projektzielen, Strukturen, agiler und autonomer Arbeitsweisen werden Voraussetzung gegeben, die ein Team problemlos zusammenarbeiten lassen.
Und so gelingt die Umsetzung in Teams
Zu Beginn des Projekts muss das Problem, beziehungsweise die Aufgabe jedem Teammitglied gleichermaßen bekannt sein. Nach Absprache und Diskussionen zum Problem haben wir stehts gemeinsam verbindliche Ziele für die Projektbearbeitung festgelegt und anschließend das Vorgehen in Arbeitsschritte aufgeteilt. Durch gemeinsame Kommunikation haben wir regelmäßig den Projektstand überprüft und ausgewertet. Nicht immer lief die Kommunikation untereinander wie geschmiert und es kam unweigerlich zu Problemen, aber mit ein bisschen Übung und Empathie lässt sich jedes Problem lösen. Dabei sind transparente Entscheidungswege, ein fachübergreifendes Verständnis und eine etablierte Ergebnisabstimmung von hoher Bedeutung. Der gesamte Projektablauf bleibt immer ein Balanceakt zwischen Spezialisierung und Zuständigkeit, Aufgabendelegation- und Erledigung, Konsenssuche und Konfrontation, Profilierung und Zurückhaltung.
Grundlegend gilt es bei jeder Gruppenarbeit:
- Respekt untereinander walten zu lassen und falsche Erwartungen oder Vorurteile gegenüber anderen Disziplinen oder Vorgehensweisen abzulegen.
- Die Gruppe muss im ständigen Dialog zueinander arbeiten, gegenseitiges Interesse zeigen und den Informationsaustausch fördern.
- Hierarchien haben unterdessen nichts in derartiger Zusammenarbeit verloren, genauso wenig wie die Priorisierung des eigenen Egos.
- Jedes Teammitglied muss Toleranz, Interesse, Teamgeist und kommunikative Kompetenzen vorweisen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit oder simpel der Austausch von unterschiedlichen Fähigkeiten, ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung für Institutionen und Organisationen aller Art.
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