… vor allem, wenn es englisch wird.
Von Aftershave und Cocktail bis hin zu Lifestyle, Snowboard, Wellness oder Zoom: Die Globalisierung hat bereits vor vielen Jahren ihre Fingertips nach der deutschen Sprache ausgestreckt. Enorme Performance zeigen die anglikanisch geprägten Buzzwords gerade in technisch orientierten Branchen wie beispielsweise der IT, im Health- oder Logistics- Umfeld. Wer als Fachredakteur über keine ausgeprägten Denglisch-Skills verfügt, kommt immer schneller ans persönliche Limit und Vokabeln wie Smart Metering, Touchscreen, Workforce, Unified Threat Management, Trailer oder Support – wie sie nicht zuletzt die Headlines unserer eigenen News und Stories prägen – führen mit Voll-Speed zum orthografischen Burn-out. Der Peak dieses Trends ist hierbei noch lange nicht in Sicht und es gilt für alle Ghost Writer im Bereich Public Relations, entsprechende Survival-Strategien zu finden.
Um Klartext zu reden: Die zahlreichen Anglizismen, die heutzutage bereits wie selbstverständlich zum Wortschatz vieler Redaktionen im B2B-Bereich (ja, da ist es schon wieder) gehören, sind Fluch und Segen zugleich. Ganz bestimmt erweitern sie die Möglichkeiten des Journalisten und bringen Vielfalt in den persönlichen Schreibstil. Denn wer zum wiederholten Male über Dienstleistungen gesprochen hat, weiß den Service der englischen Übersetzung mit Sicherheit zu schätzen. Aber auch beim Thema Ausstattung liefern Online-Wörterbücher wie „leo.org“ das passende Equipment.
Doch die Ausschöpfung der bunten Fremdsprachensynonyme stellt den Verfechter der deutschen Rechtschreibung gleichzeitig vor Probleme. Denn wie presst man die Lehnwörter am besten in den grammatikalischen Kontext des deutschen Beitrags? Im Englischen gibt es weder männliche, weibliche oder sächliche Artikel, noch einen Genitiv. Wohin also mit dem (über-)flüssigen „s“ des Internet(s), Workshop(s) oder Data Center(s)? Wege zum Ziel gibt es viele – wenn man oder frau sich nur zu helfen weiß. Ich persönlich nutze in diesem Fall als erstes den Web-Joker und halte es dann ganz mit Pipi Langstrumpf. Kennt „duden.de“ den jeweiligen Begriff, dann hat sich selbiger den Genitiv redlich verdient. Ist das Wort dem WWW-Orakel allerdings nicht „deutsch“ genug, mach’ ich mir halt die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt. Das kann dann durchaus tagesformabhängig sein. Umso größer ist die Spannung, wenn das Clipping ins Haus flattert und sich zeigt, wie einzelne Redaktionen mit diesem „Problem“ umgehen. Zahlreiche 2. Fälle sind in diesem Zusammenhang auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen … Gleiches gilt auch für den Bindestrich, der die Verbindung deutsch-englischer Wortzusammensetzungen – wie z.B. Software-Hersteller – üblicherweise manifestiert. Aber damit sind wir bereits beim nächsten Thema aus der Reihe „Denglisch for Runaways“.
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Tja, ich bin ganz bewusst auf dem Tripp zurück ins Deutsche.
Als Apple-Anwender fühle ich mich da auch bestätigt.
Man suche mal die Tastaturbefehle für einen Screenshot in der Apple-Hilfe.
Klare Fehlanzeige!!!
Kann MacOS etwa keine Screenshots anfertigen?
Nein, kann es nicht! MacOS macht Bildschirmfotos!
Tja, so helfen uns die Amerikaner wieder zurück zur eigenen Sprache.
Wie hieß es doch früher mal?
„Von Freunden lernen, heißt …“ Aber dass waren ja die anderen.
Trotzdem gibt es ein Dashboard …. so ganz konsequent ist man bei Apple also auch nicht ;-). Aber das „Bildschirmfoto“ ist in jedem Fall ein guter Anfang, da gebe ich dir durchaus recht.
Was das „dashboard“ angeht – in good old Dädarää-Deutsch hieß das sogar mal „Kanzel“ sprich Instrumentenbrett. Aber leider ist diese Bedeutung computertechnik zu weitab vom Schuß.