Wer an eine Agentur und ihre Mitarbeiter denkt, hat vielleicht das Bild eines Mittdreißigers mit leichter Profilneurose oder der modisch gekleideten Dame aus der Designerschule vor Augen. „Da ist doch keiner Ingenieur“, denken viele. Doch dem Klischee zum Trotz ergänzen sich bei Press’n’Relations Kommunikationswissenschaftler, Blattmacher, Marketingexperten und Ingenieure hervorragend. Heike Millhoff ist ein gutes Beispiel dafür, was Ingenieure in unserer Branche leisten.
Komplexe Zusammenhänge kompakt und verständlich darzustellen, ist nicht jedermanns Sache. Für manche gehört es jedoch zum Alltag wie das morgendliche Aufstehen und das Zähneputzen: für Journalisten. Sie informieren zum Beispiel über die Welt der Politik und Finanzen und machen Informationen zugänglich, die uns aufgrund der Komplexität – oder der Fachsprache – verborgen geblieben wären. Ich will das mal als „Informationsvermittlung“ bezeichnen.
Warum ich das erwähne? Auch Heike Millhoff, um die es in diesem Blog-Beitrag geht, ist Informationsvermittlerin. Sie arbeitet jedoch nicht bei der Tagespresse, sondern in unserer Agentur, und schreibt über „erklärungsbedürftige Investitionsgüter“ (siehe ihr Blog-Beitrag
„Wie kommt die Maschine in den Text – ein Rezeptversuch“). Schon als Teenager erkannte sie, dass Technik und Wissenschaft „Übersetzer“ brauchen, die das Fach-Chinesisch der Branche in verständliche Texte übertragen.
Die Grundlagen des Schreibens lernte die gebürtige Westfälin zunächst in Eigenregie bei der Schülerzeitung, später im Rahmen eines Praktikums bei der Lokalredaktion. Begeistert haben sie jedoch Themen, die in der Tagespresse selten auf dem Programm stehen, etwa Life Science und Prozesstechnik. Darüber zu schreiben, erfordert Expertise – so entschied sie sich für eine Fachausbildung, gefolgt von einem Ingenieurstudiengang für Milchtechnologie. „Heute hat meine Arbeit mit Milchwirtschaft nur wenig zu tun“, sagt sie. „Aber die in Naturwissenschaft und Technik übliche Sichtweise hilft mir täglich beim Schreiben.“ Begriffe wie Cetanzahl und Rapsmethylester, Wärmeübertrag oder adiabatische Kühlung bringen sie nicht ins Schwitzen. Völlig unangestrengt geht sie mit Fachterminologie um und diskutiert mit Entwicklern oder Produktmanagern selbst schwierig darzustellende Themen, um sie in flüssig lesbare Texte zu verwandeln.
„Was lesen Sie eigentlich so“, wollte ich mal wissen und habe indirekt die Erklärung erhalten, woher sie ihre Wortgewandtheit bezieht: Auf dem Nachttisch liegen die eingängig erzählten Geschichten von Agatha Christie, im Wohnzimmer ist gerade ein Werk des für seine spitze Feder bekannten Ephraim Kishon griffbereit. „Ein paar pointierte Zeilen aus ‚Der seekranke Walfisch‘ tun einfach gut, wenn man sich tagsüber durch eher trockene technische Informationen geackert hat.“
Ihren Blick lässt sie auch gerne durch die Landschaft schweifen. Am Wochenende erkundet sie auf dem Fahrrad Bayerisch Schwaben und genießt frische Luft, Land und Leute. „Wenn sich die Gelegenheit böte, würde ich meinen Drahtesel gerne gegen ein Ross tauschen“, berichtet sie. „Doch neben Beruf und Familie bleibt zu wenig Zeit, sich um ein Pferd zu kümmern.“ Aber träumen darf man ja. Und vielleicht geht dieser Traum ja ebenso in Erfüllung wie ihr Berufswunsch.
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