Aller Anfang ist schwer – inklusive der eines Vorstellungsblogposts. Wer bin ich und was macht mich aus? Auf den ersten Blick relativ banale Fragen, an denen sich jedoch wesentlich schlauere Köpfe wie Immanuel Kant oder Jean-Luc Nancy schon die Zähne ausgebissen haben. Sollten wir uns darüber definieren, was wir in unserem täglichen Leben so tun, könnte ich hiermit anfangen:
Mein Name ist Niklas Wlotzke, ich bin 25 Jahre alt und befinde mich im Moment noch im Studium der Politikwissenschaften und Anglistik an der Universität Stuttgart mit einem Abschluss in (hoffentlich) greifbarer Nähe.
Warum ich mit 25 Jahren immer noch in einem Bachelorstudiengang in einer über eine Stunde entfernten Stadt festhänge? Darauf gibt es eine einfache Antwort. Ich habe seit jeher die Praxis und einen Hands-on-Approach der Theorie gegenüber bevorzugt, aber nie wirklich etwas gefunden, was mich brennend interessiert, weder studiums- noch berufstechnisch. Natürlich wirft diese Einstellung die Frage auf, warum ich mich in einer der theoretischsten Fächerkombinationen überhaupt befinde, welche zugegebenermaßen eine Gute ist. Dies ist ein Grund dafür, warum ich mich in meinem Leben schon in vielen verschiedenen Studien- und Berufsfeldern wiedergefunden habe – von einem abgebrochenen Jurastudium über organisatorische Tätigkeiten im Finanzmanagement, in der Übersetzung, im Lager, in einer Sicherheitsfirma oder im Konzert- und Eventauf- und abbau. In der näheren Vergangenheit habe ich als Werkstudent im Recruiting gearbeitet und bin nun schließlich zur Pressearbeit gekommen. Die Suche nach der eigenen Bestimmung ist schwer, vor allem in Studiengängen, die keine konkreten Berufsaussichten bieten. Jedoch war für mich eines jederzeit klar: verzagen hilft nicht. „Tu’s ohne Lust, aber tu’s“, sagt meine Mutter immer. Jetzt balanciere ich meine Werkstudententätigkeit, das Studium inklusive Pendeln und meinen Nebenjob als Barkeeper nach dem Motto „Volle Kraft voraus“ – die Press’n‘Relations Kaffeemaschine muss darunter leiden.
Trotz aller studiumsbezogener Herausforderungen ist der Umgang mit Sprache ein Thema, welches mich auch schon in den Politikwissenschaften angesprochen hat. Einer meiner Schwerpunkte liegt nämlich in der politischen Kommunikation, insbesondere im Wandel des politischen Diskurses und in Ansätzen zur Verbesserung dessen. Zudem wusste ich trotz aller Ungewissheit eins: Schon immer haben mich Texte schreiben und Recherche betreiben interessiert und mir Spaß gemacht, sowohl im Studium als auch in meiner Freizeit. Durch meine verschiedenen vorherigen Tätigkeiten, vor allem die als Recruiter und auf besondere Art und Weise auch die als Barkeeper, habe ich eine für mich unerwartete Freude an der Kommunikation entdeckt – eine Eigenschaft, mit der ich zugegebenermaßen erst einmal warm werden musste. Diese sind zweifelsohne komplett andere Arten der Kommunikation als die, die in einer Presseagentur benötigt werden. Jedoch glaube ich, dass sich auch auf einem kleinen oder themenfremden Fundament etwas aufbauen lässt.
Nach einem auslaufenden Arbeitsvertrag und über 100 Absagen für diverse Stellen später habe ich dann über ein Treffen mit Monika Nyendick – das ursprünglich eigentlich nicht wirklich als Bewerbungsgespräch geplant war – zu Press’n‘Relations gefunden. Noch nie zuvor habe ich so schnell eine in mir aufkommende Motivation gespürt, ein Berufsfeld kennen zu lernen und mich in einen mir unbekannten Bereich einzubringen. Diese entsprang natürlich zum Teil aus der Frustration der vielen Absagen, aber auch am sofortigen Interesse, dass sowohl das Thema PR als auch Press’n‘Relations selbst in mir geweckt hat. Zuvor wurde in manchen meiner Bewerbungsgespräche bemängelt, ich sei „zu ehrlich“ was meinen Lebenslauf und meine Motivationen angeht. Im Vergleich dazu wurde ich beim Gespräch mit Monika sofort ernst genommen und hatte nicht das Gefühl, auf mein Resümee reduziert zu werden. Ich war und bin der Überzeugung, dass man sich vor allem als junger Mensch, der seine Richtung noch nicht gefunden hat, diversifizieren muss und verschiedenes ausprobieren sollte. Wenn einem dies später vorgeworfen wird, dann sei es so. Wichtig war mir immer, mich nicht von diesen Erfahrungen verunsichern zu lassen und mit breiter Brust voranzugehen, denn irgendwann findet, wie man so schön sagt, auch ein blindes Huhn mal ein Korn. Manchmal darf man auch einfach Glück haben, denn die Pressearbeit war nichts, mit dem ich mich zuvor näher beschäftigt hatte. Zwar entspricht diese eigentlich meinen Interessen und Fähigkeiten, jedoch hatte ich den Bereich als Ganzen aus irgendeinem Grund noch nicht wahrgenommen – ein blindes Huhn eben.
Meine ersten zwei Wochen bei Press’n‘Relations haben mir sehr gut gefallen – sowohl das Team als auch die Aufgaben reizen mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin gespannt darauf, was ich in den nächsten Monaten alles kennenlernen und wie ich mich auf verschiedenster Art und Weise einbringen darf. Die Stelle als Werkstudent sehe ich als große Chance an, mir neue charakterliche und berufliche Fähigkeiten anzueignen und an den vorhandenen zu feilen. Mein Ziel ist es, auf das sprachliche Niveau der Kommunikation meiner Kollegen sowohl in Schrift und Form als auch verbal zu kommen. Einen Bereich gefunden zu haben, in den man sich hineinfuchsen kann und darf ist manchmal alles, was man braucht, um Leidenschaft zu entwickeln. Ich bin froh, diese Chance bei Press’n‘Relations in meiner Heimatstadt Ulm erhalten zu haben und freue mich auf eine fruchttragende und hoffentlich langfristige Zusammenarbeit!
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Finde ich locker , floppig geschrieben.. gefällt mir
Erfrischend ehrlich und wortgewandt – das weckt Neugier auf weitere Beiträge. Wo geht die Reise wohl hin?