Mysteriöse Heimat-Gefühle bemerkt
„Seit Anfang Juli betreut Uwe Taeger (53) als neuer PR-Redakteur der Agentur Press’n’Relations in Ulm die PR-Etats von Unternehmen aus der Entsorgungswirtschaft und der Photovoltaik. Der erfahrende PR-Profi … “ – So, oder ähnlich könnte die offizielle Meldung über meinen Einstieg bei Press’n’Relations lauten. Obwohl das ja auch nicht so ganz richtig ist. Genau genommen ist es ein Wiedereinstieg, denn von 2009 bis Mitte 2012 war ich ja bereits bei PnR – und zwar in München, wo ich Ruhm und Ehre von Kunden aus der Energiewirtschaft, der IT und Gebäudetechnik mehren durfte.
Nach Abschluss eines einjährigen Projekts in Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt, in dem ich die Öffentlichkeitsarbeit einer der führenden Beschaffungsplattformen für Geschäftskunden im Internet aufbauen durfte, bin ich nun wieder dorthin zurückgekehrt, wo traurige Kolleginnen und Kollegen mich vor einem Jahr auf meine Pendel-Odyssee verabschiedeten. Hier warten nun neue herausfordernde Aufgaben auf mich, zum Beispiel neue Kunden aus der Entsorgungswirtschaft, aus der Photovoltaikbranche usw. Und es erwartet mich die Eingewöhnung in einen Sprachraum, der nach dem Bayrischen und dem Sächsischen wieder ganz andere exotische Formen des verbalen Ausdrucks bereithält. Im auditiven Verstehen bemerke ich ja bereits Fortschritte bei mir. Allein die Fähigkeit, sich im hier herrschenden Dialekt aktiv zu verständigen, wird mir als gebürtigem Preußen wohl auf ewig verschlossen bleiben. Dazu muss man wohl in Baden-Württemberg geboren worden sein.
Viele Freunde fragen mich nun oft: Wirst Du endlich sesshaft? Gefällt Dir Ulm? Hast Du dich schon eingelebt? Wie geht’s Dir dort? – Antworten fallen mir da neben den liebenswerten Kollegen viele ein: wunderschöne und fußgängerfreundliche Altstadt, überschaubare Distanzen, gutes öffentliches Verkehrsnetz, eine erfreulich enge Abdeckung mit kulturellen und gastronomischen Orten zur Zerstreuung bzw. zur Konzentration auf Wesentliches, der Anblick des Wochenmarktes vor dem Ulmer Münster … etc. Aber eigentlich habe ich, bevor mir alle diese Antworten einfallen, gewissermaßen präverbal schon eine Melodie der Beatles im Kopf, die meiner Stimmung recht nahe kommt: „Back in the U.S.S.R.“. Und dann entsinne ich mich auch der zweiten Strophe:
„Been away so long I hardly knew the place
Gee it’s good to be back home
Leave it till tomorrow to unpack my case
Honey disconnect the phone
I’m back in the U.S.S.R.
You don’t know how lucky you are boy
Back in the U.S.
Back in the U.S.
Back in the U.S.S.R.
Also nur zur Deutlichkeit in diesen von Asylfragen geprägten Tagen: U.S.S.R. bitte durch „PnR“ ersetzen!
Vom Ulmer Nebel habe ich übrigens bisher noch nichts mitbekommen. Davon dann später mal mehr.
Uwe Taeger
welcome back!