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Spätestens seit US-Präsident Donald Trump versucht, über Social Media zu regieren (und damit kläglich scheitert), ist Twitter aus der öffentlichen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Auch Menschen ohne eigenen Twitter-Account kennen die berühmt-berüchtigten Tweets des Präsidenten, die von klassischen Medien fast täglich zitiert werden. Doch auch Popstars, Konzerne, NGOs und sogar der deutsche B2B-Mittelstand machen sich Twitter zunutze. Sie entdecken zunehmend den smarten Kommunikations-Dienst, der im Zusammenspiel mit den Medien als Multiplikatoren eine machtvolle Wirkung entfalten kann. Dieser puristische, schlanke und schnelle Infokanal gehört zu meinen wichtigsten PR-Werkzeugen. Dabei eignet sich Twitter nicht nur als Distributionskanal für Meldungen. Der US-Dienst ist auch ein hervorragendes Recherche-Tool und ein guter Indikator für Branchen-Trends. Wenn möglich, sichte ich täglich ab 9 Uhr die Meldungen des noch jungen Tages, um mir einen Überblick über die aktuelle Nachrichtenlage zu verschaffen. Der große Vorteil von Twitter ist dabei, dass man sich über die „Follow“-Funktion seine News individuell zusammenstellen kann. So werden irrelevante Inhalte gar nicht erst angezeigt.   Beispiel Logistik: Branchenspezifische Trends So kann ich zum Beispiel nicht nur alle wichtigen Branchen-Medien in meiner Kernbranche Logistik verfolgen. Auch die Accounts von einflussreichen Konzernen wie Daimler und DHL erscheinen in meinem News-Flow, ebenso wie die von innovativen Mittelständlern oder Meinungsmachern wie dem Tesla-Chef Elon Musk. Ein weiterer Vorteil von Twitter als Recherche-Tool ist die Möglichkeit, sich in kurzer Zeit mit führenden Fachleuten aus Nischenmärkten zu vernetzen, indem man sich gegenseitig als „Follower“ markiert. Innerhalb weniger Wochen lassen sich so kleine Themen-Cluster einrichten, innerhalb derer man technische Entwicklungen und Fachdiskussionen wesentlich besser und direkter verfolgen kann als über die etablierten „großen“ Medien. Forscher und Entwickler verlinken fast täglich zu ihren Publikationen und Whitepapers. Diese können dann meist direkt als PDF kostenlos heruntergeladen werden. Auf diese Weise kann ich mir einen Zeit- und Informationsvorsprung sichern und dieses Wissen in die PR-Arbeit für meine Kunden einbringen. Neulich habe ich mir beispielsweise die Studie „IoT in Berlin“ der Technologiestiftung Berlin heruntergeladen. Auf 45 Seiten informiert die Publikation über die wesentlichen Player und Anwendungsfelder im boomenden Segment „Internet of Things“ (IoT). Der Begriff steht für die digitale Vernetzung von Fahrzeugen, Maschinen und Industrieanlagen miteinander – direkt und über IT-Plattformen. Kaum verwunderlich ist, dass die Anwendungsbereiche Mobilität und Logistik zu den wichtigsten Branchensegmenten in der Hauptstadt gehören. In der klassischen Fachpresse habe ich zu diesem Thema in dieser Tiefe noch nicht viel lesen können. Dieses und ähnliches Wissen kann über Twitter täglich angezapft werden – inklusive der Möglichkeit, sich mit den Quellen zu vernetzen und den fachlichen Austausch auch offline fortzusetzen. Diese bidirektionale Kommunikation funktioniert auf Twitter sehr gut. Grund genug, den 140-Zeichen-Infodienst nicht nur als Distributionskanal zu betrachten, sondern auch als Recherche-Tool zu nutzen.

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