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Kennen Sie den? Was macht die Frau eines PR-Beraters, wenn sie nachts nicht einschlafen kann? Sie dreht sich zu ihrem Mann und fragt: „Schatz, erklärst Du mir noch mal, was genau Du eigentlich arbeitest?“ Es gibt, glaube ich, keinen PRler, der bei „Und, was machst Du so?“ nicht schon einmal ins Schwimmen gekommen ist. Nicht nur, dass man sich dafür rechtfertigen muss, dass man quasi den ganzen Arbeitstag irgendwie auf Facebook online ist. Man erklärt und erklärt und irgendwann hellt sich die ratlose Miene des Gegenübers auf und er/sie stellt erfreut fest: „Ach, Du machst Marketing!“

Neiiiiiiiiiin *kreisch*, mache ich nicht. Aber auf gar keinen Fall. Nie. Oder doch?

Ich benutze keine unnützen Adjektive, hübsche Bildchen unterstützen meine Arbeit, ersetzen sie aber nicht. Ich schreibe Pressemeldungen, Fachartikel und Case Studies nach journalistischen Gesichtspunkten (zumindest hier bei Press’n’Relations). Fundierte Recherche, ohne Beschönigen und Übertreiben, ohne Schnörkel und Schleifchen. Denn mir kommt es auf guten und ehrlichen Inhalt an, den ich auf allen Kanälen von Presse über Blog bis Facebook so spiele, wie es für das jeweilige Publikum am passendsten ist. Ich erzähle eine Story, keine Märchen. Inklusive Content-Strategie und … Moment mal.

Genau das schreibt sich die Disziplin „Content-Marketing“ auf die Fahnen. Na klasse. Ich habe mir also abgewöhnt, das Ich-mache-kein-Marketing-Mantra reflexartig vor mir herzubeten. Ich behaupte aber, dass es nicht mein Job ist, der sich verändert hat. Ich mache immer noch das, was ich dank toller Kollegen und Chefs auf verschiedenen Stationen meiner Karriere gelernt habe: Ich kommuniziere so offen und ehrlich wie möglich mit der Öffentlichkeit, nur dass ich jetzt eben mehr Kanäle zur Verfügung habe. Allerdings wandelt sich das Marketing und wildert unter dem Credo „Content is king“ in unseren Gefilden. Und das ist auch gut so, vor allem aus Sicht der Konsumenten, die mehr echte Informationen wollen und bekommen. Aber auch aus unserer: Die Erzfeinde PR-Tante und Marketing-Fuzzi nähern sich an und bringen plötzlich Verständnis füreinander auf, wo früher nur „meine Methode ist effektiver“ oder „PR ist der Handlanger vom Marketing“ stand. Denn im Grunde genommen machen wir jetzt das Gleiche, nur aus einer anderen Warte betrachtet. Das hilft definitiv beiden Seiten bei der Arbeit. Und die Vertriebler kriegen wir auch noch irgendwann 😉


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