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Hallo, mein Name ist Rebecca, ich habe ein Problem … So läuft es doch immer in einschlägigen Suchtgruppen, oder? Um dem zu entgehen, übe ich die Selbsthilfe zunächst im Kleinen. Und es gibt wohl kaum einen besseren Starttermin als den Beginn der Fastenzeit. Worauf ich verzichte? Auf mein Smartphone!

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Der ständige Blick aufs Handy gehört inzwischen zum Alltag.

Das kleine schwarze Ding ist aus meinem Alltag kaum noch wegzudenken. Egal ob E-Mails, WhatsApp oder Facebook – der Griff zum iPhone erfolgt stets und ständig, schließlich will man ja immer auf dem Laufenden bleiben. Scheinbar bin ich damit nicht alleine, wie die Internetrecherche zeigt. In einer Studie wird die Häufigkeit, mit der ein typischer Smartphonenutzer täglich auf sein Handy schaut, mit 88 Mal beziffert, in einer anderen ist sogar von 214 Zugriffen täglich die Rede. Der Medienwissenschaftler Gerald Lembke benennt zudem einen Schätzwert, nachdem Erwachsene zwischen Wachwerden und Schlafengehen alle sieben Minuten ihr Smartphone aktivieren. Das kommt mir subjektiv tatsächlich nicht zu hoch gegriffen vor.

Grundsätzlich bringt das rechteckige Kommunikationswunder ja auch zahlreiche Vorteile mit sich. Ich habe dadurch nicht nur meine Armbanduhr oder meinen Wecker, sondern auch den MP3-Player ersetzt. Bordkarten, Einkaufsvoucher, Adressbuch, Besorgungszettel … alles digital! Zudem muss ich niemals mehr an eine Kamera denken, schließlich ist das Handy ja immer dabei und die Bilder stehen denen meines „Old-School-Kompaktknipsers“, der inzwischen im Schrank vor sich hin vegetiert, qualitativ in nichts nach.

Aber manchmal wird es trotzdem zu viel. Wenn mein kleiner Sohn mit dem Bilderbuch vor mir steht und „ankucke“ fordert, ich aber gerade auf mein Handy starre, weil mal wieder die rote „1“ am Icon meiner Mail-App aufleuchtet, ist spätestens der Zeitpunkt gekommen, die Reißleine zu ziehen. Mein persönlicher Disziplinierungsansatz seit letztem Mittwoch sieht dabei wie folgt aus: Sobald ich nach Feierabend den kleinen Zwerg in die Arme schließe, stehen alle einschlägigen Messenger-Dienste auf der Ignore-List – und das so lange, bis sich zur Schlafenszeit die Tür vom Kinderzimmer schließt.

Während der Arbeitszeit ist der Apple-Kamerad natürlich nach wie vor mit all seiner Funktionalität am Start und auch Zeitansage oder Kamera sind am Nachmittag nicht tabu. Trotzdem zeigt dieses „Fasten light“ bereits seine Wirkung: Die Zeit am Nachmittag kommt mir viel intensiver vor. Zudem ist ein konsolidiertes Abarbeiten des Nachrichtenstaus am Abend deutlich effektiver. Und wirklich was verpasst habe ich bisher nicht ;-).

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Mit der App „Moment“ lässt sich die Anzahl der Smartphone-Zugriffe exakt nachvollziehen.

Achja, um mir die tatsächliche Abhängigkeit besser vor Augen führen zu können, habe ich mir die kostenlosen Apps „Checky“ und „Moment“ heruntergeladen. Diese erfassen nicht nur, wie oft ich auf mein Handy schaue. „Moment“ zeigt darüber hinaus an, mit welcher Frequenz dies geschieht und wie viele Minuten – erm… naja, Stunden – der 4,7-Zoll-Bildschirm jeden Tag aktiviert ist. Die Ergebnisse sind erstaunlich.

Na, neugierig geworden? Dann gleich meine Frage an all diejenigen, die nach der Blog-Lektüre ebenfalls den App-Store öffnen, um Klarheit in das Dunkel der Smartphonenutzung zu bringen: Was ist euer täglicher Spitzenwert? Ich freue mich auf Angaben im Kommentarfeld.