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Messestand unseres Kunden Wieland-Werke AG auf der SHK 2018

Die jährlichen Frühjahrsmessen sind für uns PR-Berater eine Art Frühindikator: Wir erfahren erstens, wie es den jeweiligen Branchen unserer Kunden geht und wie es um die Auftragslage bestellt ist. Und zweitens lassen sich die größeren Trends der kommenden Jahre erahnen. Zum Auftakt der Messesaison besuchte ich Anfang März die SHK in Essen – eine etablierte Fachmesse der Sanitär-, Heizungs- und Klima-Branche mit dem Handwerk als Hauptzielgruppe. Für unseren Kunden Wieland-Werke AG richten wir hier die traditionellen SHK-Pressetage aus. Der persönliche Austausch mit den Fachjournalisten ist unheimlich wertvoll, um zu erfahren, „wohin die Reise geht“ – nicht nur in Bezug auf technische Innovationen, sondern auch auf die Gesamtverfassung des Marktes.

Die erste Frage nach der Auftragslage war diesmal schnell beantwortet: Die Bücher des Bauhandwerks sind das vierte Jahr in Folge prall gefüllt, es herrscht Hochkonjunktur. Das merkt man nicht nur an den gut gelaunten Ausstellern, sondern auch daran, dass weniger Handwerksmeister und deutlich weniger Gesellen sowie Azubis auf der Messe unterwegs waren. Die Kleinbetriebe der Branche sind extrem gut ausgelastet und arbeiten fleißig ihre Aufträge auf den Baustellen ab. Gut für unsere Kunden, für deren Kunden und natürlich auch für uns, könnte man meinen. Ja, kurzfristig stimmt das. Doch, genau wie an der Börse, ist der langfristige Ausblick noch viel wichtiger als die momentane Auftragslage. Und damit kommen wir zur zweiten Frage: Wohin entwickelt sich die Branche in den kommenden Jahren?

An dieser Stelle wird es spannend. Denn es kristallisieren sich auch im SHK-Handwerk zwei Mega-Trends heraus, die zugleich Chance und Herausforderung sind: die allgegenwärtige Digitalisierung und der zunehmende Fachkräftemangel. Damit steht diese Branche stellvertretend für große Teile der technologielastigen Industrie in Deutschland. Entscheidend ist nun, wie die einzelnen Unternehmen kommunikativ mit diesen Herausforderungen umgehen.

Einzug der Digitalisierung in die Trinkwasser-Installation

Hier geht es sowohl um die industriellen Aussteller mit ihren Installationsrohren, Wärmepumpen und Duschsystemen, als auch um die Handwerksunternehmen, die oft aus Betrieben mit maximal 5 bis 10 Mitarbeitern bestehen. Schaffen die Firmen es, traditionelles Handwerk und „moderne“ Digitalisierung so zu verbinden, dass sie ihre Fachkräfte finden und halten können?

Ich sage: ja und nein. Ich habe einige Aussteller auf der Messe erlebt, die mit ihrem altbekannten Messestand ein „weiter so“ praktizieren. Die Frage ist, wie lange ein Unternehmen im Zeitalter des digitalen Umbruchs mit der Philosophie „das haben wir immer schon so gemacht“ überlebt. Denn, dass sich ein Wandel vollzieht, zeigen die progressiven Aussteller, die auch in der Kommunikation sehr proaktiv vorgehen: Einerseits binden sie die digitalen Elemente, dort wo es sinnvoll ist, in die klassische Haustechnik ein. Sie schaffen auf diese Weise neue Produkte und Märkte: etwa eine Trinkwasser-Installation mit einer elektronischen Steuerung für automatische Spülvorgänge, welche die Stagnation des Wassers in der Leitung verhindert.

Schweißer bei der Arbeit: Werbung auf der Messe für die SHK-Berufe

Andererseits gibt es Hersteller, die für die attraktiven Jobs in der SHK-Branche werben – etwa mit ansprechenden Bildern vom „coolen“ Schweißer, der Tag für Tag Bauteile veredelt, und der auf seine Arbeit zurecht stolz sein kann. Solche Kampagnen zeigen, dass es meist nicht nur um einen simplen „Job“ geht. Sondern um einen traditionsreichen Handwerksberuf, den man mit Herzblut ausübt und der auch im 21. Jahrhundert eine Zukunft hat – nicht trotz, sondern gerade wegen der Digitalisierung.

Bilder-Kampagne für das SHK-Handwerk

Und an dieser Stelle kommt es entscheidend auf eine kluge und nachhaltige Unternehmenskommunikation an.