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Es ist zwar schon ein paar Jahre her, TS-Blogbeitrag-Ideenfindungaber ich kann mich noch gut daran erinnern: Während eines Termins bei einem potenziellen Neukunden wurden mein Chef Uwe Pagel und ich gleich nach der Begrüßung mit einer überraschenden Frage konfrontiert: „Wie kommen Sie auf Ideen?“ Wir waren beide kurz baff, bis unser Gegenüber ein eher spontanes „in der Dusche“ als Antwort erhielt. Tatsächlich hatten wir uns mit dieser Frage bislang nicht wirklich beschäftigt. Ideen „hat“ man einfach, oder nicht?

An der Wirksamkeit von heißem Wasser auf die Denkfähigkeit scheint jedenfalls etwas dran zu sein, denn Archimedes stieß sein „Heureka!“ ja auch aus, als er in der Badewanne liegend das nach ihm benannte Archimedische Prinzip entdeckt hatte. Wenn ich mich allerdings in der Agentur so umsehe, kann ich leider keine ideenfördernden Badetempel entdecken (unser Chef weiß jetzt hoffentlich, was zu tun ist 😉 ) .

Mit den Ideen ist das so eine Sache. Bevor ich mich an diesen Blogbeitrag gesetzt habe, hatte ich nämlich mit einem unter Berufskreativen nicht allzu seltenen Problem zu kämpfen: Mir fiel kein Thema ein. Also überhaupt nichts. Ich wusste nicht mal, über was ich nicht schreiben wollte. Newton hatte es da einfacher, ihm fiel die Idee für das Gravitationsgesetz in Form eines Apfels buchstäblich auf den Kopf – wenn es nur immer so einfach wäre! Die einzigen Äpfel in der Agentur prangen auf unseren Arbeitsgeräten. Leichte Schläge auf den Hinterkopf sollen zwar die Denkfähigkeit erhöhen, aber ob die Berufsgenossenschaft eine Beule als Folge eines Schlags zur Steigerung der Produktivität als Arbeitsunfall anerkennt? Für einen kurzfristig anberaumten Selbstversuch fanden sich leider keine Freiwilligen.

Beruhigend ist, dass es anderen auch so geht: Das Business-Lifestyle Magazin „Business Punk“ hat in einer Infografik das Zustandekommen einiger der bekanntesten Werbeslogans zusammengetragen. Die Liste der Inspirationsquellen ist lang, von den letzten Worten eines Todeskandidaten bis zum Auftritt des Mitbewerbers ist alles dabei. Eine Universalanleitung für Ideen findet sich darunter jedoch leider auch nicht.

Ein kurzer Rundruf bei den Kollegen bestätigte dies. Auf meine Frage „Wie kommt ihr auf Ideen?“ erhielt ich keine zwei identischen Antworten. Die Bandbreite reichte von „intensiv nachdenken“, „rausgehen“, „an nichts denken“, „an etwas ganz anderes denken“ über „aus dem Fenster schauen“, „fernsehen“, „Musik hören“ bis „eine Nacht darüber schlafen“. Die Erkenntnis daraus: Es gibt bislang kein Patentrezept oder eine Anleitung, wie sich Ideen generieren lassen. Die bequeme Tour, also das Recyceln bereits verwendeter Phrasen oder Inhalte, empfiehlt sich grundsätzlich nicht. Denn das Gedächtnis im Internet vergisst im Gegensatz zum menschlichen Gehirn nichts, diverse Rücktritte von Politikern aufgrund von Plagiatsvorwürfen bestätigen das. Verzweifeln Sie also nicht, wenn Ihnen gerade kein Licht aufgeht. Manche Idee kommt unverhofft und scheinbar aus dem Nichts. Wenn man nur wüsste, was man kurz davor getan hat …